Wildhabers Cube-Prototyp: Ist mehr schneller? | Ride MTB

Wildhabers Cube-Prototyp: Ist mehr schneller?

Gusti Wildhaber lässt sich derzeit kaum bremsen. In jüngster Zeit erweiterte er sein Palmares mit einem zehnten und einem achten Rang in der Enduro World Series sowie dem Sieg am «Bold Enduro HelvetiCup» in Zinal. Dabei aufgefallen ist seine neue Begleitung – einen Prototypen von Cube, auf den wir ein Auge werfen.

Wenn ein Athlet wie Gusti Wildhaber plötzlich Spitzenresultate im Wochentakt liefert, und das auf einem neuen Bike, ist man versucht den Erfolg darauf zurückzuführen. Natürlich ist dieser hauptsächlich auf die sehr gute, körperliche und mentale Verfassung zurückzuführen, in der sich der Sarganser aktuell befindet. Wildhaber verrät aber, dass das neue Bike sehr wohl seinen Beitrag daran leiste.
 

Mehr Reserven, mehr Laufruhe

Es biete ihm ein sicheres Gefühl und mehr Reserven, heisst wohl so viel, dass Cubes nächster Enduro-Twentyniner mit einer guten Portion mehr Federweg kommt. Und dahin führt auch der Trend bei den neuen Enduro-Bikes.
Federn an Cubes aktuellem Enduro-Twentyniner «Stereo 150» 150 Millimeter Federweg, verfüge der Prototyp 170 Millimeter.
 
Auffallend daran ist, dass die Dämpferbefestigung am Umlenkhebel über eine Art Flip-Chip verfügt. Diese werden normalerweise zu Veränderung der Geometrie verbaut, dann allerdings meist am  Hinterbau direkt. Der Flip-Chip am Umlenkhebel dürfte wohl für die Montage eines Stahlfederdämpfers sein. Aber weshalb? Gegenüber den heutigen Luftfederbeinen haben Stahlfederdämpfer eine linearere Federkennlinie. Im Rennsport wird aber meist eine progressive Federkennlinie vorgezogen. So ist anzunehmen, das Cube die nötige Progression erreicht indem sie das Federbein in einem anderen Winkel ansteuern.
 
Im Weiteren ist der Prototyp auch im Reach länger geworden. Da Gusti Wildhaber zuvor schon auf den 32 Millimeter kurzen Race-Face-Vorbau setzte, profitiert er nun von der grösseren Laufruhe. Diese kommt allerdings nicht nur von der längeren Frontpartie, auch der flacher gewordene Lenkwinkel trägt seinen Teil dazu bei.
 
Flacher, länger, ruhiger und mehr Federweg – klingt träge. Genau das, so beteuert Wildhaber, sei das Bike selbst zu seinem Erstaunen nicht.
 

Details: Weniger ist mehr

Mit weniger auskommen, ist Wildhabers Devise bei der Schaltgruppe. Während die meisten Fahrer wohl auf die grosse Kassette setzen würden, reicht ihm die kleinere 10/45er-Ausführung kombiniert mit einem 34er-Kettenblatt. Dafür verfügt Shimanos XTR-12fach-Wechsler einen kürzeren Käfig und ist dadurch weniger defektanfällig.

Ebenfalls aus dem Hause Shimano stammen die Bremsen. Am Hinterrad reicht Wildhaber eine 180-Millimeter-Bremsscheibe, am Vorderrad sind es dann doch 203 Millimeter Durchmesser.

Mit den kraftvollen Stoppern werden die Newmen- EG30-Laufräder gebremst. Diese sind mit Schwalbes Magic-Mary-Reifen bezogen – vorne mit Ultrasoft-, hinten mit Trailstar-Gummimischung. Während viele Fahrer in der Enduro-World-Series auf Reifeninserts setzen, verzichtet der 31-Jährige ganz darauf, um Gewicht zu sparen. Bepumpt sind die Reifen mit 1.75 Bar am Hinterrad, vorne sind 1.45 Bar drin.

Die Serienversion dieses Cube-Modells soll wohl im Herbst 2019 vorgestellt werden.
 
 


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