Frischknecht über Colombos Verletzung: «Nachher ist man immer schlauer» | Ride MTB

Frischknecht über Colombos Verletzung: «Nachher ist man immer schlauer»

Bittere Premiere für den Tessiner Mountainbiker Filippo Colombo: Bei seiner ersten Teilnahme bei Parix–Roubaix wird er in einen Sturz verwickelt und stürzt heftig. Diagnose: Mehrfacher Ellbogenbruch. Sein Teamchef Thomas Frischknecht erzählt, was klar ist und was nicht.

Bittere Premiere für den Tessiner Mountainbiker Filippo Colombo: Bei seiner ersten Teilnahme bei Parix–Roubaix wird er in einen Sturz verwickelt und stürzt heftig. Diagnose: Mehrfacher Ellbogenbruch. Sein Teamchef Thomas Frischknecht erzählt, was klar ist und was nicht.

Thomas Frischknecht wird nur einmal energisch, als er über den Sturz seiens neuen Teamfahrers Filippo Colombo spricht: «Mit Unerfahrenheit hat das überhaupt nichts zu tun. Filippo fuhr an zwölfter Stelle, also ganz vorne im Feld. Er wusste, vorne ist das Risiko kleiner, in einen Sturz verwickelt zu werden – er machte das wie ein Routinier.»

Was Paris–Roubais 2023 so gefährlich machte, war die Trockenheit. Denn je trockener, desto schneller fliegen die Fahrer über die Pavès. «Es war das schnellste Rennen der Geschichte», erklärt Frischknecht. Die Folge: Das Feld brauste mit 60 km/h auf Kopfstein-Abschnitt im Wald von Arenberg, «den schlimmsten von all den berüchtigten Abschnitten». Colombo erwischte einen Schlag und sein Vorderreifen verlor Luft. Das allein brachte ihn aber nicht zu Fall, sondern ein Fahrer vor ihm, der stürzte und dem er auf der Felge fahrend nicht ausweichen konnte.

Er knallte heftig aufs Pflaster und brach sich den Ellbogen mehrfach. In der Hirslanden Klinik Zürich wurde er wenig später operiert. «Die Verletzung ist kompliziert, die Operation ist aber gut verlaufen», resümiert Frischknecht. Wann sich Filippo Colombo wieder mit vollem Gewicht auf einen rüttelnden Bike-Lenker wird stützen können, lasse sich aktuell nicht abschätzen, «ich lasse mich nicht auf Spekulationen ein.» Sicher scheint, dass der Weltcup-Start in Move Mesto Mitte Mai und das Heimrennen auf der Lenzerheide Anfang Juni ohne den Tessiner stattfinden werden.

Colombo will auch Strassenrennen fahren

Thomas Frischknecht ist enttäuscht, aber er hadert nicht. Es sei der ausdrückliche Wunsch von Colombo, auch Strassenrennen zu bestreiten. Mit dem neuen Schweizer Profi Team Q36.5 hat er das passende Team gefunden, das ihm Einsätze auf der Strasse ermöglicht. «Ich unterstütze das auch und ich bin überzeugt, dass ihm diese Rennen in Sachen Erfahrung und bei seinem Formaufbau geholfen hätten. Aber jetzt ist es halt anders gekommen. Im Nachhinein ist man immer schlauer» Unfälle könnten immer passieren, auf der Strasse und auf dem Mountainbike, beim Training und im Rennen.

Colombo gibt sich kämpferisch optimistisch. Er sei schon voll auf Erholung eingestellt und er werde stärker zurückkehren, schreibt er auf Instagram. «Er ist sich vielleicht nicht ganz bewusst, was nun auf ihn zukommt und wie langwierig die Reha sein kann», sagt sein Chef. «Niedergeschmettert ist er auf jeden Fall nicht.» Die ersten Mobilisationstests werden zeigen, worauf sich der junge Tessiner einstellen muss.


Weitere News zu diesem Artikel