Überraschung zum Vierten: Simon Andreassen gewinnt in Nove Mesto | Ride MTB

Überraschung zum Vierten: Simon Andreassen gewinnt in Nove Mesto

Die Überraschung ist perfekt! Letztes Jahr noch bei den U23, gewinnt Simon Andreassen in Nove Mesto nun seinen ersten Elite-Weltcup. Er verweist in einem packenden Finale Maxime Marotte und Milan Vader auf die Plätze zwei und drei. Nino Schurter zündet am Ende den Turbo und wird Vierter. Bei den U23 fahren Alexandre Balmer und Vital Albin aufs Podest.

In der Startrunde des ersten Cross-Country-Weltcups der Saison entwickelt sich schnell eine Zehnerspitze mit baldigen Wechseln. Dahinter hat sich Nino Schurter bereits aus seiner misslichen Startposition befreit und liegt in den Top-20. Danach allerdings schaut es nicht aus, als könne sich der Weltmeister weiter steigern.

Vorne mit dabei ist hingegen Mathias Flückiger, und macht einen starken Eindruck. In der dritten von sieben Runden vermag er sich zusammen mit Simon Andreassen etwas absetzen, jedoch nicht lange. Die Verfolger holen wieder auf und es entwickelt sich eine sechsköpfige Spitzengruppe mit beiden Ersteren, Henrique Avancini, Stephane Tempier, Milan Vader und Maxime Marotte. Dahinter ballt sich eine Verfolgergruppe, unter anderem mit Filippo Colombo, Lukas Flückiger und Nino Schurter.

Bald darauf vermag Mathias Flückiger nicht mehr mithalten und fällt in der vierten Runde zurück und gibt später sogar auf – der Grund sind Magenprobleme die bereits nach dem Short Track aufgetreten sind und auf den Renntag nicht besser wurden. Thomas Litscher erbt die Position des vordersten Schweizers. Derweil verabschiedet sich der Holländer Vader nach vorne und zerrt damit die Gruppe zunehmend auseinander. Einzig Andreassen kann nochmals aufschliessen.

Die beiden ziehen das Feld weiter auseinander was auch Litscher und Schurter den Anschluss an die Top-10 ermöglicht. Doch die direkten Verfolger lassen nicht nach, und es ist der Franzose Maxime Marotte der sich alleine an die Aufholjagd macht und denn Anschluss alsbald schafft. In der Zwischenzeit hat sich Schurter an Position vier vorgekämpft und fährt nun zusammen mit Avancini.

Spannung auch ohne Sprintfinale

Die Spitzengruppe geht in die letzten Kilometer und der Dreikampf entwickelt sich zunehmend zum Zweikampf – Vader muss abreissen lassen. Der holländische Meister kann aber den Rückstand einigermassen halten und Platz drei sichern – die kleine Überraschung. Andreassen lässt es nicht auf einen Sprint ankommen, hängt Marotte ab und trägt den kurzen Vorsprung bis ins Ziel zu seinem ersten Elite-Sieg – einen Tag nach seinem 23. Geburtstag.
«Ich könnte mir kein besseres Geburtstagsgeschenk vorstellen – es in einfach unglaublich», sagt ein überwältigter Andreassen. Nur fünf Tage zuvor gewann er den Dänischen Meistertitel und er habe dort sein bis dahin bestes Rennen gezeigt. «Dieses Selbstvertrauen habe ich hierhin mitgenommen und es auch gebraucht. Ich konnte vorher nie gegen die gestandenen Profis fahren und dann startete ich noch aus Reihe sechs – ich kann es immer noch nicht glauben!»

Im Sprint um Platz vier bodigt Nino Schurter den Brasilianer Avancini um Haaresbreite und schliesst damit den ersten Cross-Country-Weltcup versöhnlich ab. Aber auch Thomas Litscher hat Grund zur Freude – er belegt den zehnten Rang und sagt: «Nach einem Defekt im Short Track war meine Startposition nicht ideal. Ich war aber schon bald in den Top-10, musste aber dann ordentlich beissen, um diese Position zu halten. Danach versuchte ich nicht zu überdrehen, dass ich auch für die anstehenden zwei Rennen ein paar Körner übrig habe. Somit bin ich sehr zufrieden.»

Nur zwei Plätze dahinter klassiert sich Lukas Flückiger der sich seit längerer Absenz wieder unter den Weltbesten zeigt. «Das Rennen verlief eigentlich wunschgemäss. Das Short-Track-Rennen durfte ich wegen fehlender UCI-Punkte nicht fahren und musste so aus Reihe sechs starten. Am Ende wäre vielleicht sogar noch mehr dringelegen aber ich entschied mich, lieber den zwölften Rang sicher einzufahren als unnötig was zu riskieren. Auf den letzten zwei Runden begann ich nämlich auch zunehmend Fahrfehler zu machen», fasst Flückiger zusammen.

Balmer und Albin landen auf U23-Podest

Im Weltcup-Rennen der U23-Männer in Nove Mesto fährt der Schweizer Alexandre Balmer auf Rang zwei hinter dem Briten Thomas Pidcock. Knapp dahinter setzt sich Vital Albin im Sprint gegen den Chilenen Martin Vidaurre Kossmann durch. Fabio Püntener beschert den Schweizern mit Rang acht eine weitere Top-10-Rangierung. Bei den U23-Frauen beendet Ronja Blöchlinger ihre starke Vorstellung auf Rang sechs.

Resultate XC Weltcup Männer
1. Simon Andreassen (DEN)
2. Maxime Marotte (FRA)
3. Milan Vader (NED)
4. Nino Schurter (SUI)
5. Henrique Avancini (BRA)
6. Alan Hatherly (RSA)
7. Anton Cooper (NZL)
8. Gerhard Kerschbaumer (ITA)
9. Ondrej Cink (CZE)
10. Thomas Litscher (SUI)
12. Lukas Flückiger (SUI)
14. Filippo Colombo (SUI)
19. Matthias Stirnemann (SUI)
20. Andri Frischknecht (SUI)
23. Marcel Guerrini (SUI)
37. Lars Forster (SUI)
41. Andrin Beeli (SUI)
42. Reto Indergand (SUI)
46. Fabian Giger (SUI)
49. Florian Chenaux (SUI)
51. Joris Ryf (SUI)
58. Noah Blöchlinger (SUI)
66. Simon Vitzthum (SUI)
85. Nicola Rohrbach (SUI)
95. Kevin Krieg (SUI)

Resultate XC Weltcup U23-Männer
1. Thomas Pidcock (GBR)
2. Alexandre Balmer (SUI)
3. Vital Albin (SUI)
4. Martin Kossmann Vidaurre (CHI)
5. Sean Fincham (CAN)
6. Christopher Blevins (USA)
7. Mathis Azzaro (FRA)
8. Fabio Püntener (SUI)
9. Carter Woods (CAN)
10. Juri Zanotti (ITA)
14. Luca Schätti (SUI)
16. Joel Roth (SUI)
18. Loris Rouiller (SUI)
24. Fabio Spena (SUI)
26. Nick Burki (SUI)
39. Jan Sommer (SUI)
43. Gian Andri Schmid (SUI)
49. Simon Walter (SUI)
57. Nils Brun (SUI)
68. Ursin Spescha (SUI)

Resultate XC Weltcup U23-Frauen
1. Giorgia Marchet (ITA)
2. Ceylin del Carmen Alvarado (NED)
3. Haley Batten (USA)
4. Harriet Harnden (GBR)
5. Kata Blanka Vas (HUN)
6. Ronja Blöchlinger (SUI)
7. Marianne Theberge (CAN)
8. Raquel Queiros (POR)
9. Helene Clauzel (FRA)
10. Tereza Tvarutzkova (CZE)
15. Noelle Burri (SUI)
20. Tina Züger (SUI)
31. Seraina Leugger (SUI)
32. Rebekka Estermann (SUI)
36. Jacqueline Schneebeli (SUI)
38. Ramona Kupferschmied (SUI)
46. Melanie Tresch (SUI)

Vollständige Ranglisten