Siegenthaler heizt am Weltcup auf Rang vier | Ride MTB

Siegenthaler heizt am Weltcup auf Rang vier

Emilie Siegenthaler erzielt beim Downhill-Weltcup in La Massana, Androrra mit Platz vier ihr bestes Saisonresultat und feiert damit ein kleines Comeback. Den Sieg schnappt sich Weltmeisterin Rachel Atherton vor der überraschenden Marine Cabirou und Tracey Hannah. Bei den Männern gewinnt Weltmeister Loic Bruni zum dritten Mal. Die Schweizer bleiben glücklos und verpassen das Finale der besten 60.

Emilie Siegenthaler gelingt ein guter Lauf ohne grosse Fehler, was im tiefen Staub nicht selbstverständlich ist. Im Angesicht des Handicaps, dass sie aus ihrem kapitalen Sturz vom Weltcup-Auftakt in Maribor mit sich herumschleppt, ist sie mehr als zufrieden.
 
Als Viertschnellste der Qualifikation leuchtet im Ziel die «2» auf, was bedeutet, dass sie auf jeden Fall auf dem Weltcup-Podium der besten Fünf stehen wird. Siegenthaler reisst einen Arm hoch und ballt die Faust. Am Ende ist es Rang vier, auch weil die Qualifikations-Schnellste, die Deutsche Nina Hoffmann, stürzt und Neunte wird.
«Ich mag die Strecke hier, aber ich stand hier noch nie auf dem Podium», erklärt Siegenthaler später ihre Jubelgeste. «Ich bin nicht bei hundert Prozent und deshalb konnte ich ein Podium überhaupt nicht erwarten.»
 
Nach wie vor kann sie nach der Verletzung im rechten Schultergelenk den Arm nicht ganz in die Höhe bewegen und nachdem sie in Fort William noch mal auf die lädierte Seite gestürzt und deshalb eine Woche später in Leogang mit Schmerzen unterwegs war, freut sie sich über dieses unerwartete Erfolgserlebnis.
«Mir fehlt noch die Zuversicht, aber in Fort William bin ich zu früh Vollgas gefahren», meint sie rückblickend und gleichzeitig mit der Hoffnung, dass sie  am kommenden Wochenende in Les Gets, Frankreich, den nächsten Schritt machen kann.
 
Carina Cappellari hat bei ihrem Lauf besonderes Pech. Eine Minute vor ihr ist Janine Hübscher gestartet und gestürzt. Cappellari fährt in die Staubwolke, die Hübschers Crash hinterlassen hat, hinein. «Ich habe nichts mehr gesehen und musste voll abbremsen», erklärt Cappellari. Das kostet einige Sekunden und möglicherweise auch den zehnten Rang. So wird sie mit 31,04 Sekunden Rückstand Zwölfte.
«Ich bin aber auch zu verhalten gefahren», kreidet sie sich selbst an. «Ein paar Mal bin ich ausgeklickt, das war nicht so schlimm. Aber dann kam das Problem mit dem Staub. Schade.»
 
Janine Hübscher fährt ihren Lauf zwar zu Ende (13. +1:22,94), doch mit vom Schmerz verzerrtem Gesicht verlässt sie den Zielraum in Richtung Medical Tent. Offenbar hat sie sich am linken Unterarm verletzt.
Nicht ins Ziel kommt Camille Balanche. Bei ihr reisst bereits im ersten Teil der Strecke die Kette und verheddert sich im Hinterrad.
 

Dritter Saisonsieg für Bruni

Bei den Männern schafft es kein Schweizer ins Final. Stürze, Plattfüsse oder zu verhaltene Fahrweise sind die Ursachen.
Weltmeister Loic Bruni aus Frankreich hingegen gewinnt das Rennen und baut damit seine Führung in der Gesamtwertung, die er am Freitag durch seinen Qualifikationssieg übernommen hat, weiter aus.
 
Die staubige Strecke verändert sich von Fahrer zu Fahrer, mancher vergleicht es mit einem Matschrennen, weil der lose Untergrund tief ist und die Linien immer variieren.
Bruni holt bereits auf den ersten eineinhalb Minuten des 2.5 Kilometer langen Kurses über zwei Sekunden Vorsprung heraus. Er verliert mehr und mehr, an der letzten Zwischenzeit sind es nur noch 0.2 Sekunden. Doch dann packt Bruni noch mal was drauf und gewinnt schliesslich mit 0.42 Sekunden auf seinen Landsmann Loris Vergier. Es ist sein dritter Saisonsieg.
 
Dritter wird der Australier Troy Brosnan (+1,20), der zum vierten Mal hintereinander den Top-Drei angehört.

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