Schurters Sports Award – eine Schweizer Liebeserklärung an das Mountainbike? | Ride MTB

Schurters Sports Award – eine Schweizer Liebeserklärung an das Mountainbike?

An den Credit Suisse Sports Awards wurde Nino Schurter als erster Mountainbiker zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt. Dieser Award würdigt eigentlich aber weit, als einzig die grossen Leistungen Schurters: Er zeigt, dass Mountainbiken in der Schweiz gesellschaftlich angekommen ist, sein positiver Schub aber genutzt werden soll, um weiterzukommen.

Nino Schurter wurde am vergangenen Sonntag als erster Mountainbiker zum Schweizer Sportler des Jahres gewählt. Der Titel, den Schurter sich schon lange Zeit wünschte, macht sein Palmares nun vollkommen. Aber weshalb der hohe Stellenwert dieses Awards, wo er doch nur von nationaler Bedeutung und nicht mit einem Olympiasieg oder Weltmeistertitel aufzuwiegen ist?

Doch genau das nationale Ansehen dieser Auszeichnung ist für jeden Sportler etwas vom Grössten. Es bedeutet, dass man nicht nur die Gunst der Sportmedien und Spitzensportkollegen, sondern auch die des Volkes erlangt hat. Letzteres hat eine weitaus grössere Bedeutung – nicht nur für Schurter sondern für den gesamten Mountainbike-Sport in der Schweiz.
 

Herr und Frau Schweizer sind Mountainbiker

Das Ansehen unseres Sports wuchs in den vergangenen Jahren beachtlich. Doch gemessen an den Sport Awards war das Mountainbiken immer grad gut genug – immerhin aber regelmässig und stark vertreten. Doch während dieser Zeit ging der Mountainbike-Sport mit Schurter in Lauerstellung. Denn auch wenn er die Auszeichnung bereits in den Jahren 2016 und 2017 überaus verdient hätte, seine Leistungen blieben den Köpfen von Herr und Frau Schweizer.
 
Parallel dazu wuchs in Lenzerheide der Mountainbike-Weltcup zu Weltmeisterschaften heran – die besten aller Zeiten, wie sich herausstellte. Diese Titelkämpfe und ihre mediale Wirkung waren wichtige Teile des Puzzles, das Schurter zur wichtigsten Schweizer Sportauszeichnung verhalf.

Wenn Publikumslieblinge wie Roger Federer und Dario Cologna mit den Ehrenplätzen vorlieb nehmen müssen, ist nicht nur Schurters Stellenwert hoch, sondern auch derjenige des Mountainbike-Sports.
 

Den Schub des Awards nutzen

Man darf sagen: Dieser Award ist eine Art Schweizer Liebeserklärung an das Mountainbike. Wird der Sport von Herr und Frau Schweizer betrieben und nicht mehr nur von «Freaks», dürfte es künftig einfacher werden, neue Strecken oder Wegoptimierungen, aber auch künftige Events bei den entsprechenden Stellen zu bewilligen.
 
Apropos Strecken: Dass wir in der Schweiz so viele gute Mountainbiker haben, ist auch unserer bestehenden Infrastruktur, dem Wanderwegnetz zu verdanken. Wir sind in der glücklichen Lage, nahezu überall Mountainbiken zu dürfen. Spezifische Neubauten und Optimierungen zwecks Nachwuchsförderung, Erweiterung des Freizeitangebots oder zu touristischen Zwecken, sind deswegen aber nicht ausgeschlossen.
 
Wie Nino Schurters Erfolge kommen aber auch Mountainbike-Infrastrukturen und -Angebote nicht einfach über Nacht. Bestärkt durch seinen Award, sollte dieser positive Schub nun genutzt werden, um Projekte anzugehen. Er soll aber auch ein Sinnbild für Geduld und Beharrlichkeit sein, falls zum Beispiel mal eine Strecke oder Veranstaltung nicht sofort bewilligt wird.
 

Angekommen aber noch nicht am Ziel

Die ganze Weiterentwicklung über Events, Angebote und Infrastruktur ist auch nötig. Denn ist der Mountainbike-Sport zwar gesellschaftlich angekommen, aber noch längst nicht am Ziel. So wie Schurter nicht auf seinen Lorbeeren sitzen bleibt, so dürfen auch alle anderen, die den Sport in irgendeiner Form weiterentwickeln, nicht stehenbleiben. Also nutzen wir den Schub und die positive Stimmung und bringen den Sport gemeinsam auf das nächste Level.
 
 


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