Rohrbachs Rakete – ein Silberrücken mit interessanten Details | Ride MTB

Rohrbachs Rakete – ein Silberrücken mit interessanten Details

Silverback ist ab diesem Jahr Nicola Rohrbachs neuer Ausrüster. Die hierzulande noch wenig bekannte Marke hat ihren Ursprung in Südafrika, deren Philosophie es ist, Spitzen-Bikes zu erschwinglichen Preisen zu bieten. Rohrbachs Renn-Bike, das Stratos, ist der neuste Spross der Marke. Grund genug den «Exot» etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Die südafrikanische Bike-Marke Silverback ist in der Schweiz noch kaum bekannt. Das dürfte sich nun aber ändern, seit Nicola Rohrbach deren Mountainbikes auf die Rennstrecken der Welt ausführt. Zudem hat Silverback ihren Firmensitz nach Deutschland verlegt und ist mittlerweile in fast 50 Ländern auf der Welt vertreten. Da sollte der Schritt in die Schweiz nicht mehr fern liegen.
 

Innovativ und auffällig

Auch deren neustes Gefährt, das vollgefederte Cross-Country-Bike «Stratos» lässt sich sehen – optisch wie auch technisch. Nicola Rohrbachs Bike ist allerdings ein seriennaher Prototyp der nur noch im Detail ausgearbeitet wird.
 
Als erstes sticht das markante Dreieck im Hauptrahmen heraus. Je nachdem von welcher Seite das Bike betrachtet wird, ändert sich dank seines asymmetrischen Designs die Optik – gewöhnungsbedürftig aber definitiv cool, da man so was nicht alle Tage zu Gesicht bekommt.

Diese Bauart dient aber nicht des Looks, sondern dient der besseren Kraftverteilung, ohne übermässigen Einsatz von Material. Rohrbachs Bike wiegt in dieser Ausführung 10.3 Kilogramm – ready to race.
 
Ein weiteres Highlight des Rahmens ist der Drehpunkt des Hinterbaus. Hier verwendet Silverback Steuerkopflager, da sie über einen grösseren Durchmesser verfügen und das Headset-System deswegen sehr steif aber auch sehr einfach zu warten ist.
Der Hinterbau besteht aus einem Stück, verfügt also nicht über Drehpunkte sondern flexible Streben.
 
Gesamthaft fällt der Hinterbau relativ filigran aus und doch ist die Kombination steif genug. Nicht zuletzt wegen der grossen Lager.
In Sachen Geometrie ist das Stratos hingegen wenig auffällig: Der Lenkwinkel von 69 Grad und der Sitzwinkel von 74.5 Grad entsprechen den gängigen Winkeln.
 
Das Stratos bietet 110 Millimeter Federweg, Rohrbach reicht auf seiner Ausführung hingegen «nur» 100. Der Hub wird von einem X313-Remote-Dämpfer aus dem  Hause DT-Swiss verwaltet. Von dort stammt auch des Schweizers Race-Forke «OPM O.D.L 100 RACE».
 

Elektronisch wie auch mechanisch

Bei den Komponenten setzt Rohrbach auf die neue Eagle-AXS-Schaltung (gesprochen «access») von Sram. Die Kabellose Schaltgruppe hatte sich bereits im späten Prototypen-Stadium auf den Rennstrecken bewährt und ist sogar etwas leichter als ihr mechanisches Pendant.
 
Bei der absenkbaren Sattelstütze verzichtet Rohrbach auf die Elektronik, auch wenn mit der Rock-Shox-Reverb AXS oder der Magura Vyron die Möglichkeiten vorhanden wären. Hier ist es einfach, etwas an Gewicht einzusparen. Im Gegensatz zur elektronischen Schaltung sind die E-Sattelstützen noch einiges schwerer. Nicola Rohrbachs Stütze von Bike Yoke wiegt rund 385 Gramm bei einem Hub von 80 Millimeter und einem Durchmesser von 30.9 Millimeter.
 
Bedient wird sie allerdings nicht mit dem Originalhebel, sondern mit dem Light-Action-Remote, direkt montiert am Bremsgriff, von seinem Sponsor Wolf Tooth. Ebenfalls aus dem Hause Wolf Tooth kommt das Direct-Mount-Kettenblatt mit 36 Zähnen, die aktuell grösstmögliche Kettenblattdimension die Rohrbachs Stratos-Rahmen aufnimmt. Die finale Version soll Kettenblätter bis 38 Zähne ermöglichen.
 

Eine «runde» Sache

Rohrbach wird von DT Swiss nicht nur mit Federwerk versorgt. Natürlich kommt auch das Rollmaterial von den Bieler Laufradspezialisten, und das ist nicht von der filigranen Sorte. Die «XMC 1200 SPLINE» Laufräder verfügen über 30 Millimeter Carbon-Felgen die eigentlich für den Allmountain-Einsatz konzipiert sind, aber mittlerweile oft im Cross Country gefahren werden.
 
Für seine Körpermasse macht das auch Sinn, denn mit 184 Zentimetern Grösse und 73 Kilogramm Gewicht belastet Nicola Rohrbach sein Material etwas mehr als seine Kollegen.
Auch bei den Reifen spart der 32-Jährige nicht. Um das Risiko auf Plattfüsse zu vermindern, kommen Gummis mit Chaoyangs dickeren SPS-Karkassen zum Einsatz. Je nach Untergrund konfiguriert Rohrbach sein Rollmaterial mit dünnwandigeren Reifen und einem Durchschlagschutz.
 
Bei den Bremsen vertraut Rohrbach auf Maguras MT8-Bremsen mit Einfinger-Carbon-Hebel. Interessantes Detail: Hinten verzögern die langlebigen Comfort-Bremsbeläge die sonst eher im Einsteigerbereich eingesetzt werden. Vorne packen ein Paar Performance-Beläge zu.
 
Nicola Rohrbachs Silverback Stratos darf ohne zu übertreiben als eines der interessantesten Bikes auf dem Rennplatz betitelt werden – vor allem wegen des Rahmens, aber auch wegen der bunten Vielfalt an Komponenten.
 
www.silverbacklab.com
www.instagram.com/nicolarohrbach