Olympia: Sind in Tokyo Prototypen einsatzberechtigt? | Ride MTB

Olympia: Sind in Tokyo Prototypen einsatzberechtigt?

Einst feilten Mountainbiker für Olympia die letzten Gramme vom Bike und setzten auf Prototypen. Damit soll Schluss sein. An den Olympischen Spielen dürfe nur Material eingesetzt werden, das mindestens sechs Monate vorher präsentiert wurde und für jedermann erhältlich ist. So sollen beim Material die Chancen ausgeglichener verteilt werden.

Folgerichtig präsentierte DT Swiss ihre neue Cross-Country-Federgabel, Dämpfer und Sattelstütze schon im Winter, damit Athleten wie Mathias Flückiger mit diesem Material an den Start dürfen.
Rock Shox hingegen stellte ihr neustes Cross-Country-Federwerk «Sid» erst kürzlich vor. Es ist aber kaum denkbar, dass Weltklasse-Athleten wie Kate Courtney und Nino Schurter in Tokyo mit der «alten» Gabel an den Start gehen werden.
Doch was ist nun richtig und was falsch? In Sachen Material wird auf den Artikel 1.3.006 des UCI-Reglements verwiesen. Darin heisst es, dass das verwendete Material im Handel frei erhältlich sein muss. Demnach Start frei für die Sid.

Doch gibt es Ausnahmeregeln, und die betreffen Prototypen die sich in der Endphase der Entwicklung befinden. Für die wettkampfmässige Verwendung solcher Prototypen müssen Hersteller einen Antrag stellen. Dieser wird nur erteilt, wenn das Produkt spätesten zwölf Monate später nach dem ersten Wettkampfeinsatz im Handel erhältlich ist. Somit wären auch seriennahe Prototypen an den Olympischen Spielen einsatzberechtigt.

www.uci.org/equipment