Neuer Akku, neuer Look, Version 2.0: Cannondale Moterra Neo | Ride MTB

Neuer Akku, neuer Look, Version 2.0: Cannondale Moterra Neo

Mit dem Moterra feierte Cannondale ab 2016 auch auf der E-Mountainbike-Party mit. Jetzt steht die zweite Generation des Moterras in den Startlöchern. Die DNA ist geblieben: Das Bike ist genauso agil wie kurven- und schluckfreudig – doch der Look ist neu. Durch einen Powertube-Akku kommt das Bike weniger polarisierend und optisch harmonischer rüber.

Cannondale war zwar Ende der Nuller Jahre enger Partner, als Bosch die erste Motorengeneration entwarf. Diesen Vorsprung konnte der US-Hersteller aber nicht effektiv nutzen und auch beim Trend zum E-Mountainbike gab man sich anfangs nicht tonangebend. Seit dem im Jahr 2016 vorgestellten E-Fully Moterra hat sich das deutlich geändert. Und jetzt steht die zweite Generation des Moterras in den Startlöchern, die besonders bei der Akkuintegration neue Akzente setzt. Auch zeigt sich heuer Cannondale auf der Höhe des E-Trends mit der Lancierung des E-Road-Boliden Synapse Neo oder dem E-Fully Cujo mit Shimano-Antrieb in diesem Sommer.

Homogener Auftritt

Aber zurück zum Moterra. Bei der ersten Generation haben die Alu-Spezialisten von Cannondale tief in die Trickkiste gegriffen und das Unterrohr so gestaltet, dass dort ein Bosch PowerPack-Akku integriert (und von auffliegenden Steinen perfekt geschützt) ist und nachfolgend der Motor platziert war. Diese Rahmenbauweise und die Systemintegration bei der Motorbrücke brachte dem Moterra einen ausgesprochen tiefen Schwerpunkt und sehr kurze Kettenstreben. Das Resultat: Ein verspieltes, kurvenfreudiges E-Fully, das es trotz des einigermassen geringen Federweg von 130 Millimetern vorne und hinten auch im groben Terrain richtig krachen lässt. Das Beladen des Akkus am Bike zeigte sich dabei etwas fummlig, der Zugang zum Stecker ist definitiv nicht zu gross. Beim Einklicken des Akkus im Unterrohr gab es gelegentlich auch Gelegenheit zum Fluchen, da – meist temperaturabhängig – der Akku mal leichter, mal schwerer ins Schloss einklickte.

Beim Moterra Neo bleibt die Systemintegration mit dem leicht gekippten Performance CX-Motor bestehen, doch das Bike ist auf die neue Generation von Bosch's Powertubes-Akkus abgestimmt. Ein formschlüssiger Akkudeckel integriert den Stromspender formschön ins Unterrohr und es sind weniger Handkräfte nötig, um den Akku aus- und einzuklicken. Besonders die optische Wirkung ist nicht zu unterschätzen. Das Moterra Neo kommt wesentlich einheitlicher, ja gefälliger, weniger polarisierend rüber.

Direkteres Steuern

Die Product Manager haben es beim Moterra Neo aber nicht nur mit einer neuen Integration des Akkus belassen. Neu an Bord sind Federgabeln mit 140 statt wie bislang 130 Millimetern. Auch gewichen sind die voluminösen Schwalbe-Reifen im Mass 2.8 Zoll. Neu an Bord sind Maxxis-Gummis à la Minion in der neuen Plus-Dimension 2.6 Zoll. Damit ist das Bike etwas weniger fehlerverzeihend zu fahren, die 2.6er geben dem E-Fully ein direkteres Fahrverhalten. Die Steuerung ist präziser und direkter, dafür geht etwas «Augen zu und drüber ballern»-Feeling verloren, dass die 2.8er vermittelten.

Geblieben ist übrigens die Möglichkeit, einen Bidonhalter zu montieren – ein Attribut, dass heute weit nicht für alle Fullies mit oder ohne Motor gilt. Bei den Moterra Neos kommen vermehrt Sram-Parts zum Einsatz, es dominieren Eagle-Schaltung, Guide-Bremsen und Rock Shox-Federelemente. Cool am Moterra Neo 1 ist die bereits serienmässig verbaute Supernova-Frontleuchte, mit der man viel Spass auf nächtlichen Trails haben wird.

Grundsätzlich stellt sich die Frage, was Powertube-Akkus mit dem dazugehörigen Designdeckel denn wirklich bringen. Okay, es schaut sicher deutlich besser aus. Aber es fällt damit auch weitgehend die Möglichkeit weg, ein x-beliebiges PowerPack von Bosch in sein E-Bike zu stecken. Wer diese konventionelle Akku-Option weiterhin schätzt, kann im Modelljahr 2019 auch die konventionellen Moterras mit PowerPack- statt Powertube-Akkus kaufen.

cannondale.com


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