Keine Angst vor leeren Bike-Shops | Ride MTB

Keine Angst vor leeren Bike-Shops

Elektronik ist knapp, Turnschuhe auch – und Velos erst recht. Das sind Meldungen, die sich im Jahr 2021 im kollektiven Konsumentenbewusstsein eingenistet haben. Doch bei den Fahrrädern stehen die Zeichen auf Entwarnung.

«Ich hätte gerne genau dieses Modell, in dieser Ausstattung, und nur in dieser Farbe». Dieses punktgenaue Wunschkonzert bleibt auch weiterhin schwierig in der Fahrradbranche. Denn bis ein Fahrrad beim Kunden steht, sind auf Produzentenseite dutzende Hersteller aus zahlreichen Ländern beteiligt. Nachgeschaltet ist die Logistikkette, die ebenfalls mit den zahlreichen Hürden einer globalen Wirtschaft im Pandemiemodus zu kämpfen hat.

Doch beim «Window Shopping» in zwei grossen Schweizer Städten habe ich mir vor allem bei Bikeshops die Nase am Schaufenster platt gedrückt. Die gute – wenn sicherlich auch nicht repräsentative - Nachricht: Die Showrooms waren in fast allen Fällen ordentlich mit neuen Bikes gefüllt. Das sah im Sommer 2021 vielerorts noch deutlich spärlicher aus, in vielen Bikeshops standen die Podeste von Juni bis Oktober leergeräumt da.

Und dann der Wandel: Im November und Dezember 2021 gab es im Fachhandel vielerorts vorgezogene Weihnachten: Die seit mehreren Monaten, meist sogar seit mehr als einem Jahr bestellten Bikes treffen endlich ein. Wer als Händler klug eingekauft hat, sollte es im Fahrradverkauf vermutlich gut durch die Saison 2022 schaffen.

Nicht zögern, jetzt zuschlagen

Auch bei Europas größter Zweirad-Einkaufs-Gemeinschaft, der ZEG in Köln, gibt man bekannt, die Händler stünden gut da. Die ZEG ist auch am Schweizer Markt aktiv, etwa mit Brands wie Bulls. Und im Jahr 2017 rollte der E-Bike Pionier Flyer ins Portfolio des Einkaufsverbunds. Franz Tepe, Marketingleiter der ZEG, gibt gar bekannt, man schätze die Liefersituation deutlich weniger dramatisch ein, als von den Medien dargestellt.

Tepe gibt auch Tipps: Man solle mit dem Fahrradkauf nicht zögern. Stehe ein Neukauf an, solle man die Wintermonate noch nutzen und von den aufgefüllten Lagern profitieren. Mit dem Fahrradkauf ist es also wie mit dem Service: Am besten nicht bis zum Frühling warten, sondern jetzt den Schritt in den Fachhandel machen. Viele Bikeshops danken das mit einer guten Auswahl an Bikes und Service-Angeboten mit reduzierten Preisen und sehr kurzen Wartefristen.