Fox Live Valve: Das Fahrwerk steht unter Strom – und denkt mit | Ride MTB

Fox Live Valve: Das Fahrwerk steht unter Strom – und denkt mit

Zahlreiche Spyshots, neue Bikes mit Abdeckungen auf den Fotos, ein erstes Bike von Scott an der Eurobike: Fox liess die Gerüchteküche lange brodeln, jetzt ist die Katze aus dem Sack: Der US-Federungsspezialist baut das Fahrwerk der Zukunft. Denn Fox Live Valve erkennt mittel Sensoren blitzschnell die Fahrsituation und Dämpfer und Gabel reagieren darauf.

Der kalifornische Federungsspezialist Fox zeigt – endlich – sein vollautomatisches Fahrwerk mit integriertem Elektromagnetventil. Aber, war da nicht schon was, gibts das nicht schon? Ja, bereits im Jahr 2012 stellten Haibike und Lapierre einen Dämpfer vor, der mittels elektronisch angesteuerter Druckstufenverstellung auf verschiedene Fahrsituation reagieren konnte, tat dies aber im eher gemählichem Tempo.

Elektromagnetventil reguliert Oelfluss

Bei Fox begeht man neue Wege, und hat dabei Know-How in der Hinterhand, das man bei der hauseigenen Automotive-Sparte bereits gesammelt hat. So steckt beispielsweise in einem Ford Raptor Pickup Live Valve Technik, die jetzt Richtung Mountainbike rollt. Die Rede ist hier insbesondere von einem integrierten Elektromagnetventil, das direkt in der Dämpfung positioniert ist und dort den Oelfluss blitzschnell regulieren kann. Mittels Sensoren – mehr dazu untenstehend – kann das Fahrwerk in drei Hundertselsekunden auf den Trail, respektive Schläge vom Untergrund reagieren. Drei Hunderstelsekunden sind 100 mal schneller als ein einziger Wimpernschlag, erklären die Fox-Techniker und betonen damit, das das System alles andere als träge reagiert.

Neben dem Elektromagnetventil, das unsichtbar im Federelement sitzt, kommen mit Live Valve weitere Technik-Bauteile ans Bike: Am Hinterbau und an der Federgabel sind Sensoren positioniert, um Schläge zu messen. Im Controller ist 3D-Sensorik integriert, die feststellt, ob das Rad sich in der Ebene, bergauf, bergab oder in einem Sprung befindet. Die erfassten Daten werden einem Algorithmus zugeführt, der durchrechnet und quasi entscheidet, wie das Fahrwerk reagiert. Als Beispiel: Befindet sich das Bike nach einem Sprung in der Luft, geht das Fahrwerk voll auf offen, um die Landung abzufedern.

Bald zu haben, an Komplettbikes und zum Nachrüsten

Das Live Valve steht unter Strom, respektive es ist auf einen Akku angewiesen und vor der Fahrt gilt es, das System mit einem simplen Knopfdruck einzuschalten und aus fünf Stufen auszuwählen. Der Akku soll bis zu 20 Stunden Betrieb mitmachen, dann muss Live Valve an die Steckdose. Ist der Strom ausnahmsweise ausgegangen und das System geht in den Off-Modus, bleiben Gabel und Dämpfer offen und die Federung aktiv. Die Batterie ist indes nicht fix mit dem Rahmen verbunden, sondern kann einfach abgenommen und getauscht werden. Und innert 15 Minuten soll die Batterie so viel Saft tanken, um für einen Zweistunden-Ride gewappnet zu sein.

Giant, Pivot und Scott werden als erste Brands Fahrwerk mit Fox Live Valve ausrüsten. Pivot und Rocky Mountain bieten derzeit schon damit kompatible Rahmen an. Niner und weitere Hersteller werden in Kürze Bikes mit Live Valve vorstellen. Das Live Valve-Paket mit Gabel, Dämpfer, Controller und Sensoren wird es auch im Nachrüstmarkt zu kaufen geben, für die Fox-Plattformen 32 Step Cast, 34, 34 Step Cast und 36.

www.ridefox.com


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