Cannondale zeigt elektronisch gesteuerte Federung
Cannondale meldet sich endgültig in der Liga der innovativen Entwickler zurück. Nach den beiden spektakulär leichten Bikes «RZ» und «Flash» folgt mit «Simon» ein weiterer Paukenschlag. Das Dämpfungssystem arbeitet komplett anders als alle bisherigen Mountainbike-Federungen – nämlich mit einer elektronischen Steuerung von Öl und Luft in der Gabel, verbunden mit einem Computer, der bis zu 10'000 verschiedene Setups gespeichert hat. Von aussen betrachtet, besteht «Simon» aus einer Lefty, einem digitalen Display auf dem Vorbau und einem Joystick gleich neben dem linken Lenkergriff.
Fünf Federgabeln in einer
Die Vorteile von «Simon» beginnen bereits beim Grundsetup. Vor der Ausfahrt fragt das System nach dem bevorzugten Fahrstil und dem Gewicht des Fahrers. Danach misst «Simon» den Negativ-Federweg der Gabel und schlägt entsprechende Anpassungen vor. Sind diese gemacht, wählt der Computer fünf verschiedene Setups aus dem gesamten gespeicherten Federungsprogramm aus. Diese entsprechen praktisch fünf komplett verschiedenen Federcharakteristiken , zwischen denen mit einem einzigen Klick am Joystick hin- und hergewechselt werden kann. Zur Wahl stehen je ein Modus für Cross Country, All Mountain und Downhill sowie eine Lockout-Position in jeder möglichen Höhe zwischen komplett einfederter und ausgefederter Gabel. Die fünfte Position erlaubt es, den Federweg stufenlos und ohne Einbussen beim Ansprechverhalten anzupassen. Zusätzlich misst ein Sensor am Ausfallende 500 Mal pro Sekunde die Schläge, welche vom Untergrund auf die Gabel wirken und passt entsprechend die Federcharakteristik an.
System mit Potenzial, aber noch nicht marktreif
Fürs erste hat Cannondale «Simon» nun für die Gabel vorgestellt. Laut Product Manager Drew Hanna ist es die logische Konsequenz, das System auch für die Hinterrad-Federung anzubieten «Wir haben erst den ersten Schritt getan», kündigt er verheissungsvoll an. Vorläufig bleibt «Simon» aber ein Wunschtraum: Cannondale ist noch nicht bereit, die Lefty mit der elektronischen Steuerung in Serie zu bauen. Die vorgestellte Gabel sei im Moment erst eine Studie, die das Potenzial zeige, sagt Hanna. Im Moment gibt es erst fünf fahrbare Prototypen von «Simon». Ein Termin für die Markteinführung steht noch nicht fest.