Flying Metal History, part 1: Dirt Jumps, Shows und ein Freeride Pro | Ride MTB

Flying Metal History, part 1: Dirt Jumps, Shows und ein Freeride Pro

Die Flying Metal Crew prägt das Mountainbike-Geschehen in der Schweiz seit Ende der Nullerjahre. Dirt Jump und Slopestyle Events waren lange ihr bekanntestes Produkt. Inzwischen bauen sie Pumptracks, Trails und den Bikepark Thunersee. Ausserdem haben sie mit Ramon Hunziker den bis heute einzigen Schweizer Teilnehmer der Red Bull Rampage in ihren Reihen.

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André Maurer, Dominik Bosshard, Flying Metal Crew

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André Maurer, Dominik Bosshard, Flying Metal Crew

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André Maurer, Dominik Bosshard, Flying Metal Crew

Am Anfang der Flying Metal Crew waren schlecht geshapte Sprünge an Contests. Mehr als einmal reisten Ramon Hunziker, Hannes Erb und Pascal Breitenstein wieder ab, weil die Sprünge nicht aufgingen, der Kurs nicht fahrbar war. Die drei gründeten einen Verein und halfen den Organsatoren beim Schaufeln und Testen der Kicker. Erst wenn Ramon sie für gut befand, wurde die Line für das Training freigegeben.

Aus diesem Engagement wurde das Engagement für den Dirt Jump Contest an den Bike Days in Solothurn. Praktisch für den Organisator der Bike Days: Die Thuner bauten nicht nur die Anlage und organisierten den Contest, sie lieferten auch das Teilnehmerfeld. Und weil schon damals alle Zeichen auf Bike standen, waren sie auch bei freestyle.ch in Zürich am Start. Daneben zogen sie ihren eigenen Event hoch, den Rocket Air in der Eishalle Thun. Die Organisation dahinter nannten sie Flying Metal Crew.
 
Rocket Air: Das Thuner Raumschiff hebt ab
«Wir waren damals ziemlich locker organisiert», erinnert sich Jerome Hunziker. «Aber schon beim ersten Mal hatten wir am Samstagabend 3000 Leute am Rocket Air.» Die Veranstaltung in Thun war während Jahren das Flaggschiff der Flying Metal Crew. Mit ihrem Slopestyle Kurs nutzte sie die Dimensionen der Halle bis auf den letzten Zentimeter aus, das Gleiche tat das Publikum auf den Tribünen. Auch wenn anderswo die Rampen höher und die Medienabdeckung breiter war, starteten die besten Fahrer irgendwann einmal in Thun und machten den Event zur Legende.
 
Aber zwei bis dreimal im Jahr für einen Event Infrastruktur und Personal hochfahren, alles geben und dann wieder auf praktisch null reduzieren, ist auf die Dauer ein sehr anstrengendes Geschäftsprinzip. Da stiessen die Thuner, die im Herzen immer noch Dirt Jumper waren, auf den modularen Pumptrack aus Kunststoff. Sie wurden zum erfolgreichen Vermieter und halfen so auch mit, die Pumptrack-Euphorie in der Schweiz zu entfachen. Manche Gemeinde testete das Konzept erstmal mit der Bahn zum Zusammenstecken und liess nach dem erfolgreichen Versuch einen Asphalt Pumptrack bauen.
 
Ein Schweizer an der Rampage und ein Freeride-Film aus den Alpen
Besonders intensiv waren die Gründerjahre für Ramon Hunziker. Er war nicht nur an jedem Event im Ok und als Fahrer dabei, er fuhr auch sonst an den grossen Wettkämpfen der Slopestyler mit. «Für ihn war es psycho, extrem anstrengend», beschreibt Halter. Für die Flying Metal Crew war er als Weltklasse-Rider ein Aushängeschild und Qualitätsgarant. Zudem fuhr er auf der ganzen Welt die grössten Parks und brachte diese Erfahrung in die Anlagen der Flying Metal Crew ein.
 
Höhepunkt waren «Rämu» Hunzikers Teilnahmen an der Red Bull Rampage. «Es war sehr cool für uns, dass wir einen Rampage-Teilnehmer in unseren Reihen hatten», bestätigt Halter, seit je auch für die Kommunikation zuständig. Zudem sei es für die jeweiligen Schaufler ein Highlight gewesen, mit Ramon nach Utah zu fahren und seine Line zu shapen. Ramon Hunziker war der erste Schweizer, der an die Rampage eingeladen wurde. Und er ist bis heute der Einzige.
 
Die Rampage-Erfahrung inspirierte Ramon und seine Crew, in den Alpen nach dem spektakulärsten Freeride-Terrain zu suchen und ihn in den steilsten Schotterrinnen zu filmen. «Ramon Hunziker Ride The Alps» hiess das Video. Es zeigte dreierlei: Ramon hatte das Level der besten Freerider jener Zeit. Die Alpen bieten ebenso epische Flanken wie die Berge, in denen die grössten Freeride-Filme gedreht wurden. Und drittens: Egal wie gut Ramon und wie episch die Schauplätze waren, das Video konnte mit den besten Freeride-Filmen nicht mithalten. Auch wenn Videos für die Flying Metal Crew immer eine wichtige Rolle gespielt haben, die Filmproduktion würde nie ihr Kerngeschäft werden. 
 
Eine weiteres Ziel der Thuner war es seit den ersten Tagen, Trails zu bauen. In ihrer Heimat, dem Berner Oberland, war das schwierig, da Trailbiker dort zu jener Zeit etwa so willkommen waren wie Grippeviren. Kein Wunder, dass sie in einem anderen Kanton zum ersten Mal eine Strecke realisieren durften. Wie sie zur Trailbau-Firma wurden, darum geht’s in Teil 2 der Flying Metal History.