Der Albtraum der Eltern ist vorbei: die Remote-Notbremse ist da | Ride MTB

Der Albtraum der Eltern ist vorbei: die Remote-Notbremse ist da

Wenn der Dreikäsehoch einfach nicht bremst, obwohl die Gefahr immer grösser wird, blieb bisher nur Hinterherrennen und Schreien. Doch jetzt genügt ein Druck auf den Mystopy-Knopf und schon kommt das Laufvelo zum Stillstand.

«Nicht so schnell, Liam!», ruft Papa, doch Liam (3) rollt auf seinem Laufrad ungerührt auf die Strasse zu. «Bremsen!», wird der Vater immer lauter, «Breeemsen!» Die Situation kennen viele Eltern kleiner Laufradethusiasten, auch wenn sie Emma heissen oder einen anderen Namen tragen. Das Problem: Oft fahren die Dreikäsehochs schnon so weit voraus, dass man sie bestenfalls noch mit einem Kambundji-mässigen Sprint erreicht. Und um mal ernst zu werden: Ein Kind, das auf seinem Laufrad nicht rechtzeitig bremst, kann richtig schwer verunfallen.

Auf der Suche nach einer Lösung für solche Situationen hatte ein Deutscher Vater und Wirtschaftsingenieur eine Idee: Eine fernbedienbare Notbremse für das Laufrad. Das Prinzip ist so simpel wie clever: Per Funksignal löst sich ein an der Sattelstütze befestigter Keil, der das Hinterrad blockiert. Laufrad und Nachwuchs kommen unverzüglich zum Stillstand. In unzähligen Tests sei es zu keinen Stürzen gekommen, so die Entwickler.

Dahinter steht Sebastian Lyschick, der für die Idee seinen Job kündigte, während der Entwicklung in Julius Müller einen Mitstreiter fand, mit welchem er nun Mystopy auf den Markt gebracht hat. Der automatische Bremsklotz passt an die Laufvelos von Puky, einem der grossen der Branche. Dieser Hersteller wird MyStopy demnächst als Zubehör zu seinen Balance Bikes verkaufen.

Wann kommt Mystopy für Pedalvelos?

Wäre Mystopy nicht auch für Kindervelos mit Pedalantrieb eine tolle Sache? Denn selbst wenn sie nur am Bremshebel ziehen müssen, manchmal sehen kleine Kinder die Gefahr nicht oder sie sind vor Schreck ausser Stande, richtig zu reagieren. Tatsächlich haben die beiden Gründer auch schon entsprechende Anfragen erhalten und sich Gedanken dazu gemacht. «Bei einem richtigen Fahrrad wirken aber ganz andere Kräfte, die Kinder erreichen höhere Geschwindigkeiten. Das macht es schwieriger, das Abbremsen sicher zu gestalten», erklärt Sebastian Lyschick.

Eine weitere Hürde sei, dass ein Fahrrad im Unterschied zu einem Laufrad in Deutschland der Strassenverordnung unterstehe. «Dadurch steigen die Anforderungen an die Sicherheit. Die Tatsache, dass eine Drittperson in das Fahren des Kindes auf dem Fahrrad eingreifen kann, macht die Bewilligung noch komplizierter.» Dabei ist zu bemerken, dass die aktuelle Form von Mystopy vom deutschen TÜV und von Puky mehrfach überprüft und für sicher befunden wurde.

Die Angst bleibt also, dass das Kind auf dem Velo den Zeitpunkt zum Bremsen verpasst. Finden Lyschick und Müller eine Lösung, wie Mystopy auch grössere Kindervelos schnell, aber kontrolliert runterbremst, wären viele Eltern eine grosse Sorge los. Jene, die auf dem Laufvelo ihre Erfahrungen mit Mystopy gemacht haben, haben vielleicht ihre Lektion schon gelernt. Denn nur die Eltern können den Bremsklotz lösen. Das ist der Zeitpunkt, um mit Emma, Liam und Co zu besprechen, in welchen Situationen sie unbedingt bremsen müssen.

https://mystopy.de
 


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