Das Mountainbike aus dem Jura gehört jetzt dem 15-jährigen Maximilian aus Tansania | Ride MTB

Das Mountainbike aus dem Jura gehört jetzt dem 15-jährigen Maximilian aus Tansania

Seit 25 Jahren sammelt das Unternehmen Velafrica ausrangierte Velos, stellt sie in in der Schweiz instand und exportiert sie nach Afrika. Kürzlich konnte das 200'000ste Velo nach Tansania geschickt werden. Das Mountainbike, das einst im Neuenburger Jura zu Hause war, erleichtert heute dem 15-jährigen Maximilian aus Moshi, Tansania, den täglichen Weg zur Schule.

Der 15-jährige Maximilian lebt mit seinen Eltern und zwei Geschwistern in Moshi südlich des Kilimandscharo. Sein Schulweg beträgt 15 Kilometer, keine Seltenheit in Tansania, wie Sabine Zaugg von Velafrica mitteilt . Bis vor kurzem ist er in aller Frühe aufgestanden, um mit dem Bus zur Schule zu fahren. Dieser hatte oft Verspätung und er kam regelmässig zu spät zur Schule.

Über das Bike-to-School-Programm konnte die Familie ein vergünstigtes Velo für ihren Ältesten kaufen, teilt Velafrica mit. «Ich bin glücklich, dass ich nicht mehr um 5 Uhr früh aufstehen muss. Zudem können meine Eltern das Busticket sparen und ich komme pünktlich zum Unterricht», freut sich Maximilian, der in der Schule am liebsten Naturwissenschaften und Englisch hat.

Ein stabiles Mountainbike aus der Schweiz ist das ideale Transportmittel in Tansania, wo die Strassen uneben und selten geteert sind. Ein weiterer positiver Effekt: Der 15-Jährige kommt erholter zur Schule und kann sich besser konzentrieren. Und nach der Schule bleibt Zeit, um mit Freunden abzumachen. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit für einen Teenager.

Das Velo macht Bildung und medizinische Betreuung erreichbar

Die Berner Organisation Velafrica sammelt in der ganzen Schweiz seit 1993 ausgediente Velos. Alleine 2017 gelangten 52 Container mit 24’000 aufbereiteten fahrtüchtigen Velos nach Afrika. Das Mountainbike von Maximilian ist ein spezielles. Es ist das 200’000ste Velo, das Velafrica exportiert hat.

Wie das Beispiel von Maximilian zeigt, verbessern Recycling-Velos aus der Schweiz den Zugang zu Bildung. Auch Gesundheitszentren oder Märkte können einfacher erreicht werden. In ländlichen Regionen Afrikas sind 80 Prozent der Menschen zu Fuss unterwegs und tragen ihre Lasten auf dem Kopf. Mit den stabilen Velos aus der Schweiz kann ein Mehrfaches dieser Lasten transportiert werden.

Das Velo schafft Erwerbschancen in Afrika

Velafrica fördert nicht nur die Mobilität mit Velos, sondern baut vor Ort Velozentren auf, wo Mechanikerinnen und Mechaniker ausgebildet werden. Es entstehen Arbeitsplätze und Einkommensmöglichkeiten in der Velomontage, Reparatur und im Vertrieb. Auch das 200’000ste Velo wurde in einer Velafrica-Werkstatt in Empfang genommen. Im Arusha Bicycle Center haben bereits 17 junge Menschen einen Lehrgang in Velomechanik absolviert und führen heute teilweise ihre eigenen Velogeschäfte.

In der Schweiz arbeitet Velafrica mit sozialen Einrichtungen zusammen, die Flüchtlinge, Erwerbslose und Menschen mit gesundheitlichen Beeinträchtigungen beschäftigen. Sie setzen die Velos in Recycling-Werkstätten instand und bereiten sie für den Transport vor. Integrationsarbeit wird so mit Entwicklungszusammenarbeit verbunden.

velafrica.ch

(Quelle: Pressemitteilung)