Bold liefert mit dem neuen Linkin ein Masterpiece | Ride MTB

Bold liefert mit dem neuen Linkin ein Masterpiece

Bold hat im Jahr 2015 mit dem integrierten Federsystem die Mountainbike-Welt revolutioniert. Nun setzt die Marke mit dem neuen Linkin einen oben drauf. Gefedert wird jetzt über eine VPP-ähnliche Weiterentwicklung und das Federbein liegt neu horizontal im Unterrohr.

Der Kopf hinter Bold ist Vincenz Droux, einer der herausragendsten Bike-Ingenieure der heutigen Zeit. Er gilt als Daniel Düsentrieb der Fahrradbranche und diesem Ruf wird er mit dem neuesten Wurf gerecht. Das brandneue Linkin hat zwar äusserlich noch die bisherigen Bold-Gene, doch beim Innenleben ist faktisch kein Stein auf dem anderen geblieben. Die wichtigste Änderung: Die Hinterrad-Federweg basiert neu auf einer VPP-ähnlichen Kinematik. Dabei dreht die Anlenkung des Federbeins um das Tretlager. Das Federbein wiederum liegt horizontal im Unterrohr. Das führt dazu, dass das Gewicht der Federung und damit der Schwerpunkt des Bikes sehr tief liegt. Damit werden die Fahreigenschaften erheblich optimiert. Dazu führen die enorm kurzen Linkages zu einer erhöhten Steifigkeit.

Das neue Linkin entpuppt sich als Verwandlungskünstler. Das Linkage der Hinterradfederung, das sich um das Tretlager dreht, kann ausgetauscht werden, womit der Federweg zwischen 130 Millimeter und 150 Millimeter variiert. Dazu kann der Steuersatz um 180 Grad gedreht werden, was den Lenkwinkel um ein Grad verändert. Und zu guter Letzt wird durch die Drehung des «Flip Chips» im Hinterbau die Tretlagerhöhe angepasst. Sprich: Das Linkin kann mit geringem Aufwand auf die individuellen Vorlieben eingestellt werden. Diese Anpassung erfolgt in der Regel einmalig und nicht während der Tour.

Hier waren Biker am Werk

Bei vielen weiteren Neuerungen am Linkin ist zu erkennen, dass die Bold-Ingenieure den Mountainbikesport in ihren Genen haben. So ist zum Beispiel der Sag-Indikator aussen angebracht: Ein kleines, bewegliches Magnet zeigt den Hub an. Oder die Vario-Sattelstütze: Beim neuen Linkin können Stützen mit sehr grossem Hub eingesetzt werden, weil dank der Federung im Unterrohr ein durchgehend gerades Sitzrohr realisiert wurde. Bold setzt dabei auf den Partner Syncros, der für das Linkin eine neue Stütze mit 200 Millimeter Hub im Sortiment hat. Ein praktisches Tool ist auch das «Save the Day Kit»: Wer die Abdeckung am Unterrohr öffnet, zieht eine 40 Zentimeter lange Toolbox aus dem Rahmen. Diese enthält Ersatzschlauch, Pumpe, Reifenheber, Kettenglied und Minitool.

Bold geht international

Mit dem neuen Linkin macht Bold seinem Ruf als Innovationstreiber alle Ehre. Und gleichzeitig wird nun aus der edlen und kleinen Bike-Marke aus dem Berner Jura eine Weltfirma. Durch die Übernahme durch Scott schlägt Bold mit dem neuen Linkin den globalen Weg ein und nutzt das neue Vertriebspotenzial: In den 30'000 Shops mit Scott-Rädern verteilt auf 25 Länder soll nun auch die Marke Bold ihren Platz finden. Und wie steht es aus mit der Entwicklung eines E-Mountainbikes? Vincenz Droux hält sich verdeckt und meint: «Aus Sicht eines Ingenieurs wäre es sehr interessant, das System der Internal Supension Technology auf ein E-Bike zu adaptieren». Der nächste Schritt von Bold dürfte aber wohl eher sein, ihr Enduro-Modell «Unplugged» mit der neuen Federtechnolgie auszustatten.
 

Die Details zum Bold Linkin

  • Rahmen: Carbon mit VPP-ähnlicher Kinematik und Internal Suspension Technology (IST)
  • Federweg: 130 oder 150 mm
  • Gewicht: 13 bis 14 kg je nach Modell plus 400 Gramm für das Save the Day Kit
  • Preis: 6'000 bis 11'000 Euro je nach Modell
  • Verfügbarkeit: ab Frühling 2022
  • Weitere Details im Techreport: hier klicken

boldcycles.com