Atherton und Pierron gewinnen Downhill-Weltcup in Fort William | Ride MTB

Atherton und Pierron gewinnen Downhill-Weltcup in Fort William

Beim zweiten Rennen des UCI-Downhill-Weltcup im schottischen Fort William holt Amaury Pierron wie schon im Vorjahr den Sieg. Dieses Mal vor Troy Brosnan und Loris Vergier. Noel Niederberger wird 41. Bei den Frauen wird Rachel Atherton ihrem Weltmeistertrikot gerecht und gewinnt vor Tracey Hannah und der überraschenden Nina Hoffmann. Beste Schweizerin wird Camille Balanche auf Rang sieben.

Der Franzose Amaury Pierron gewann im Jahr 2018 überraschend den Weltcup in Fort William. Dieses Mal überrascht er wieder – mit einer unglaublichen Fahrt aber auch mit einem beinahe Sturz kurz vor dem Ziel. Er hätte bereits auf die Anzeigetafel geäugt, sagt Pierron der darauf fehlerhaft abspringt und frontlastig Richtung Ziellinie fliegt. Auf dem Vorderrad landend mag er das Bike knapp noch halten und sein Bike wieder auf Kurs – auf Siegeskurs bringen.
 
Auch der Australier Troy Brosnan brennt zuvor eine super Zeit auf die Ziellinie – fast vier Sekunden schneller als der Kanadier Finn Iles. Der wird aber noch von Quali-Sieger Loris Vergier von Platz drei gedrängt, belegt mit Platz vier vor Danny Hart aber sein bestes Resultat im Weltcup.
 
Die Schweizer fahren am Vortag eine vielversprechende Qualifikation. Noel Niederberger und Basil Weber belegen die Plätze 23 und 24. Im Rennen geht es dann aber nicht ganz nach Wunsch. Basil Weber verliert in einem technisch anspruchsvollen und rutschigen Abschnitt die Kontrolle und knallt rücklings gegen den Anlieger. Er muss sich zuerst sammeln und kann dann seinen Lauf beenden, wenn auch auf dem letzten Finalplatz. Er lässt verlauten: «Mein Rücken ist ziemlich geprellt aber sonst an mir noch alles ganz.»
 
Noel Niederberger kommt nicht an seine Leistung in der Qualifikation heran. «Ich bin nicht locker gefahren und hatte einige Verbremser drin. Nach meinen mentalen Problemen im Vorjahr ist es aber trotzdem gut, hatte ich ein generell gutes Rennwochenende», sagt Niederberger der belegt den soliden 41. Rang belegt. Vier Plätze dahinter platziert sich mit Lutz Weber der nächste Schweizer.

Pierron und Atherton gewinnen Fort William 2019

Amaury Pierron gewinnt zum zweiten Mal in Fort William. Foto ©Bartek Wolinski / Red Bull Content Pool
 

Atherton dreht Spiess um – Hoffmann und Balanche überraschen

Im Weltcup-Rennen der Frauen dreht Weltmeisterin Rachel Atherton den Spiess nach der Qualifikation um. Sie gewinnt mit etwas mehr als einer Sekunde Vorsprung auf Quali-Siegerin Tracey Hannah. Mit Rang drei überrascht Nina Hoffmann – ein Resultat, dass seit Ewigkeiten keine Deutsche mehr erreicht hatte. Camille Balanche belegt als beste Schweizerin Rang sieben – ihr bis dato bestes Resultat.
 
Emilie Siegenthaler hatte keinen idealen Saisonstart. Mit Rang sechs in der Qualifikation scheint sie in Fort William aber ihre Baisse überwunden zu haben. Im Rennen ist sie dann gut unterwegs, stürzt aber an der gleichen Stelle wie Basil Weber und bricht darauf ihren Lauf ab. «Meine Schulter ist noch nicht so stark wie erhofft und nach dem Sturz hatte ich starke Schmerzen. Jetzt geht es aber schon wieder besser.»
 
Europameisterin Camille Balanche hatte mit Rang zwölf eine weniger gute Quali, dafür ist im Rennen umso schneller. Sie belegt Rang sieben, was ihr bisher bestes Resultat im Weltcup ist. «Ich hatte einfach einen sauberen Lauf», freut sich Balanche über ihr starkes Resultat.
 
Weniger Glück hat Schweizermeisterin Carina Cappellari. Nach dem Road Gap stürzt sie und verliert dadurch wichtigen Schwung, um die nachfolgenden Sprünge zu schaffen. Sie landet noch auf dem guten neunten Rang, verliert aber nur rund drei Sekunden auf Rang sechs. So meint Cappellari: «Sehr schade, aber immerhin weiss ich, dass ich auf gutem Weg bin.»

Pierron und Atherton gewinnen Fort William 2019

Das Podium der Elite Frauen v.l. Marine Cabirou (FRA), Tracey Hannah (AUS), Rachel Atherton (GBR), Nina Hoffmann (GER) und Veronika Widmann (ITA). Foto ©Bartek Wolinski / Red Bull Content Pool
 

Ein halber Weltcup-Sieg für die Schweiz

Seit dem ersten Weltcup im Jahr 2018 hatte Valentina Höll bei den Juniorinnen jeweils den Qualifikations- und auch den Finallauf gewonnen. In Fort William startete die Österreicherin ebenfalls mit dem Quali-Sieg. Im Rennen kommt es aber dieses Mal anders: Höll unterläuft einen Fehler, sie stürzt und der Sieg geht erstmals an Anna Newkirk.
 
Immerhin wird Höll noch Zweite, und sie bekennt sich als froh darüber, dass ihre Siegessträne ein Ende genommen hat.
Mit Newkirks Sieg geht auch etwas Weltcup-Ruhm in die Schweiz, denn die US-Amerikanerin lebt schon länger in der Schweiz.