700'000 Fahrräder pro Jahr – wie Scott aus Fribourg den Weltmarkt erobert | Ride MTB

700'000 Fahrräder pro Jahr – wie Scott aus Fribourg den Weltmarkt erobert

Scott Headquarters, Fribourg-Givisiez

Das Rampenlicht ist nicht das Ding von Beat Zaugg. Die Medienauftritte des Chefs von Scott sind rar, lieber zieht er im Hintergrund die Strippen, dafür aber richtig. Mit und dank ihm ist die Firma aus Fribourg in den letzten zwanzig Jahren zu einem der wichtigsten und grössten Fahrradhersteller der Welt mit einem Output von 700'000 BIkes pro Jahr geworden.

Die aktuelle Printausgabe von Ride umfasst ein grosses Interview mit Zaugg. Dabei nimmt er Stellung, wie und wohin sich Scott entwickeln wird. «Die überspannenden Themen für die nächsten Jahre sind die Nachhaltigkeit und die Mobilität», sagt er mit Blick in die Zukunft. Die Konzentration auf Mountainbikes und auf Rennräder werde nicht genügen, um langfristig mit den grossen Fahrradherstellern mithalten zu können. Gleichzeitig ermöglicht Zaugg im Interview einen Blick in die Dimensionen des Bike-Herstellers mit Sitz in Fribourg. Aktuell produziert die Firma Scott rund 700‘000 Fahrräder pro Jahr, darin eingerechnet sind auch Sub-Marken wie Bergamont oder Avanti. Der Konzern erzielt damit einen Jahresumsatz in der Grössenordnung von 600 Millionen Franken. Der Gesamtumsatz von Scott wiederum beträgt 700 Millionen Franken pro Jahr.

Scott ist damit zwar in die Liga der wichtigsten Akteure in der Fahrrad-Branche, ganz vorne geben aber noch andere Hersteller den Ton an. Heute gibt es global rund 2000 Fahrradmarken, die beiden grössten Hersteller der Welt sind Giant aus Taiwan und Trek aus den USA. Die Einschätzung des Gesamtvolumens des weltweiten Fahrradmarktes ist unterschiedlich und wird aktuell mit jährlich zwischen 30 und 60 Milliarden US-Dollar Umsatz beziffert. In Europa beläuft sich die Marktgrösse auf rund 20 Millionen abgesetzte Fahrräder pro Jahr. In Deutschland sind es 4 Millionen, was einem Gesamt­volumen von über 3 Milliarden Euro entspricht. Dagegen ist der Schweizer Markt mit 345‘000 jährlich verkaufter Fahrräder geradezu marginal.

Im Interview in Ride gibt Zaugg aber nicht nur interessante Einblicke in die Geschäftszahlen sondern auch in seine persönliche Motivationen. Er hätte mit dem Verkauf der Aktienmehrheit an die koreanische Youngone für den Rest seines Lebens nicht mehr arbeiten brauchen. Doch das ist nicht die Art von Zaugg. Lieber hat er die freigewordenen Mittel in den Outdoor-Retailer Transa oder den Möbelhersteller Alias investiert. Das Gespräch mit Zaugg in der aktuellen Ausgabe von Ride gibt einen aussergewöhnlichen Einblick in die Firma und ein Bild jener Person, die den Bike-Hersteller während den letzten zwanzig Jahren geprägt und zu den heutigen Dimension hin entwickelt hat.
 

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Alles Wissenswerte zu Scott gibts im Ride-Brandguide für Scott