Wallis statt Whistler | Ride MTB

Wallis statt Whistler

Was macht ein Landschaftsgärtner aus der Bretagne, wenn er dem Bikesport verfällt? Er tauscht die Hügel gegen die Rockies, wird Trailbauer in Kanada, shaped den Crankowrx Joyride und wandert von Whistler ins Wallis aus. Ein Gespräch mit Maxime Le Gall (34), Projektleiter bei Trailworks.

Maxime, du leitest die Dépendance der Traildesign-Firma «Trailworks» im Wallis, stammst aber aus der Bretagne – landschaftlich ein kleiner Unterschied…

Ja, hier im Wallis haben wir die 3000er und zuhause ist der Roc'h Ruz mit 385 Metern der höchste Berg. Aber auch wenn die Bretagne recht flach ist, die MTB Community ist wirklich gross. Wir hatten einen Bike Club, haben Trails gebaut und es gibt viele Enduro- und Downhill-Rennen – auf kleinen Hügeln zwar, aber das Level ist sehr hoch. Trotzdem war das letztendlich der Grund für unseren Umzug: Wir wollten in die Berge, um richtig biken zu können.

Wie ging das los mit dem Bike und dir?

Mein erstes Bike habe ich mir 2007 gekauft. Ich habe lange gespart und dann alles in das Bike gesteckt. Ein Commençal, den Rahmen ich habe ihn noch. Sechs Monate später bin ich die ersten Rennen gefahren, erst lokal, dann auch in den Bergen, vor allem den Pyrenäen. 2014 sind meine Freundin und ich dann für ein Jahr nach Neuseeland.

Das mit dem Reisen scheint sich bei Euch durchs Leben zu ziehen…

Wir kamen nach Europa zurück, waren erstmal in Genf und sind dann für zwei Jahre nach Kanada. Da ging das dann auch los mit dem Trailbau. Ich bin gelernter Landschaftsgärtner und Baumpfleger. Ich weiss also, wie man mit Bagger und Säge umgeht und so war es kein Problem, schnell einen Job zu bekommen. Ein Jahr waren wir in den Rockies und dann ging es nach Whistler. Am Ende habe ich am Crankworx Joyride mitgearbeitet. Da war endgültig klar: Das ist mein Traumjob.

Wieso bist Du nicht geblieben? Grösser geht es ja im Grunde nicht – nicht nur in Sachen Slopestyle…

Wir hätten schon bleiben können, ich hatte auch ein Jobangebot über zehn Jahre, aber wir wollten nicht so weit weg von Familie und Freunden sein. Und wir wollten auch nicht mehr so viel fliegen. Wir sind ausreichend geflogen und wir wissen alle, dass man sein Leben umstellen muss, wenn wir diesen Planeten noch retten möchten. Europa ist die beste Ausgangslage, viel zu reisen, viel zu sehen und das mit Zug oder Camper. Wir sind jetzt vier Jahre nicht geflogen und vermissen es nicht.

Wo seid ihr jetzt unterwegs?

Viel in der Schweiz, aber dieses Jahr waren wir auch einen Monat in Schottland – vom Tweed Valley bis auf die Inseln. Und dann noch nach Sheffield.

Sheffield?

Ja, Steve Peat war früher mein grosses Vorbild und er stammt aus Sheffield… Deswegen wollte ich da hin und die Old School Trails von Steve erleben.

Dann bist Du als Trailbauer eher auf Naturtrails unterwegs?

Ja, tatsächlich. Ich darf es gar nicht laut sagen, aber zu 90 % wahrscheinlich. In die Bikeparks gehe ich für die Sprünge und natürlich um zu sehen, wer wie was baut.

Was macht einen guten Trail für Dich aus?

Grundsätzlich sollten so viele Leute wie möglich darauf maximalen Spass haben können – Beginner wie Pros. Selbst eine Gerade darf nicht langweilig werden. Die Wellen und Tables müssen passen, es sollte abwechslungsreich und kreativ und verspielt sein. Und natürlich gilt es reflektiert und nachhaltig zu bauen. Dafür ist aber Trailworks bekannt. Das Team ist super professionell und bringt so viel Leidenschaft mit.

Du solltest jetzt besser auch nichts anderes sagen… Seit kurzem leitest Du die Zweigstelle von Trailworks im Wallis. Spannend?

Total! Ich mag Herausforderungen und ich mag die Abwechslung, Projekte entwickeln, designen und umsetzen. Ich sitze im Büro und im Bagger. Auf dem Bike dann leider erst auf der Abendrunde…

Was für ein Bike fährst Du?

Das Santa Cruz Megatower. Ich bin kein Gear-Typ. Ich muss mich draufsetzen und alles muss passen. Und das war bei dem Megatower absolut so. Ich bin noch geschwankt zwischen dem Hightower und dem Megatower, aber ich brauche dann doch den Federweg…

Fährst Du noch Rennen?

Schon, aber nur zwei, drei Enduro-Rennen im Jahr. Aber ich hätte tatsächlich Lust, hier in unserer Umgebung noch ein Event für die Swiss Enduro Series zu etablieren.

Jetzt kommen 2025 auch die Weltmeisterschaften ins Wallis – merkt man generell eine grössere Offenheit im Kanton für Trails?

Absolut. Aktuell bauen wir einen Trail in Vercorin und es stehen noch einige andere spannende Projekte an…

Hier gibts weitere Informationen

Weitere News zu diesem Artikel


Hinweis: Dieser Inhalt stammt von einer kommerziellen Partnerorganisation von Ride.