Ein Jahr war Ignaz Walker auf freiem Fuss, nachdem er Ende September 2015 aus der U-Haft entlassen wurde. Über vier Jahre sass er hinter Gittern, weil er angeblich auf einen Holländer geschossen und einen Auftragskiller gegen seine Ehefrau angeheuert haben soll. Medien deckten in der Folge Ungereimtheiten in der Justiz auf, der Fall löste im beschaulichen Uri einen veritablen Justizskandal aus, und schliesslich wurde Iganz Walker teilweise freigesprochen und aus der Haft entlassen.

Die Geschichte hat diese Woche eine unerwartete Wende genommen – weil Ignaz Walker zusammen mit einem 25-jährigen Luzerner in einen Bikeshop in Schenkon eingebrochen ist. Die Polizei stellte die beiden später im Fluchtfahrzeug und nahm sie in Untersuchungshaft. Gemäss der Luzerner Zeitung soll Walker geständig sein. So läppisch das Verhalten Walkers erscheinen mag, so gering war die Beute: Drei gestohlene Fahrräder konnte die Polizei im gemieteten Lieferwagen mit gestohlenem Kennzeichen sicherstellen. In vielen anderen Fällen wurden Bikeshops faktisch leer geräumt – ohne dass die Täter von der Polizei ausfindig gemacht werden konnten.

Der Bikeshop-Einbruch Walkers wird wegen der geringen Beute und der grossen Medienaufmerksamkeit wohl als Anekdote in Erinnerung bleiben. Viel relevanter ist aber das ungelöste Problem der vielen und regelmässigen Einbrüche in Bikeshops mit teilweise erheblicher Beute. Fahrradläden sind une bleiben ein interessantes Ziel für Langfinger – dieser Tatsache konnte offenbar auch Ignaz Walker nicht widerstehen.

Weitere Details zum Fall im Bericht der Luzerner Zeitung:
http://www.luzernerzeitung.ch/nachrichten/zentralschweiz/uri/Ignaz-Walker-erneut-in-Untersuchungshaft

 TV-Beitrag der Rundschau (SRF) zum möglichen Justizskandal Walkers