Zu Besuch bei Lezyne | Ride MTB

Zu Besuch bei Lezyne

Die Parts von Lezyne sind fester Bestandteil des Bike-Zubehörmarkts. Wer hinter der Marke steckt, wo die Teile produziert werden und woher der Firmenname kommt: Ride hat die Antworten und war auf Hausbesuch beim Komponentenspezialisten, der wie fast kein zweiter Design und Funktion vereint.

 

miki

Die Gallionsfigur: Lezyne-Gründer Micki Kozuschek

Fabrikation in Asien, Firmenkultur aus Europa
«No lose face», Firmengründer und Lezyne-Chef Micki Kozuschek macht gleich zu Anfang der Betriebsbesichtigung eine Ansage zu seiner Firma. Diese ist mit den Produktionswerken in Taichung/Taiwan domiziliert, aber bei der Firmenkultur macht man einen Bogen um eine berüchtigte Eigenart beim Geschäften in China und Taiwan. So sei es Kozuschek wichtig, dass man bei Lezyne bei der Arbeit Fehler machen dürfe und dann auch zu diesen stehe. Den Arbeitsethos, begangene Fehler einfach auszusitzen oder auszuschweigen, um das Gesicht wahren zu können, habe keinen Platz in seinem Umfeld. So würden es die Mitarbeiter entweder lieben bei ihm zu arbeiten, oder sie kämen nicht klar mit der Firmenkultur und würden dem Unternehmen rasch wieder den Rücken kehren.

 

assembly

In der Montageabteilung bauen die Mitarbeiter in einer isolierten, von Klimaanlagen heruntergekühlten Anlage die Lezyne-Parts zusammen

Prominenter Prolog
Die erste Station in der globalen Fahrradbranche markierte für Kozuschek die Lancierung des Fahrradherstellers Maxcycles. Darauf gründete der gebürtige Deutsche die Marke Truvativ, die im Aftermarket- und OEM-Bereich eine grosse Reichweite erzielte, bis er dieses Unternehmen 2004 an Sram verkaufte. Nach einem Sabbatical mit zweijähriger Abstinenz von der Fahrradbranche brachte Kozuschek im Jahr 2007 Lezyne an den Start. «Engineered Design» war nicht nur der Claim von Anfang an, die Produkte bestechen durchwegs mit einer hochwertigen Gestaltungs- und Fertigungsqualität.

 

assembly2

Hier entstehen in der finalen Montage die Pumpen - die  Bestandteile dazu stammen von Zulieferern

Wichtiger Sitz in Taiwan
Der Hauptsitz von Lezyne liegt im kalifornischen San Luis Obispo, die Produktion geschieht in Taiwan. Im Werk in Taichung wird nach dem Toyota-Prinzip gearbeitet: Die von «Subcontractors» hergestellten Bestandteile werden kurzfristig angeliefert und nur kurz eingelagert, da «just in time» gefertigt wird. So stehen auch nur zwei CNC-Maschinen in der Fabrik, da die Sublieferanten den Löwenanteil dieser Fräsarbeit übernehmen.

Die rund 120 bis 150 Lezyne-Mitarbeiter (der Mitarbeiterstab variiert je nach Saison) produzieren im Werk in Taichung 24 Stunden am Tag und während 365 Tagen im Jahr. Neben dem Assembling der angelieferten Bestandteile ist die Qualitätskontrolle und ein Teil der Produktentwicklung ebenfalls in Taichung angesiedelt. Der taiwanesische Produktionsstandort dient auch als Logistikzentrum, um die Produkte an die nationalen Distributoren weiter zu versenden. Für ein gutes Arbeitsklima ist auch gesorgt: Die Produktionsstätte im Firmengebäude in Taichung ist klimatisiert, im sehr heissen und feuchten Sommer in Taiwan ein grosser Vorteil und eine Mitarbeiter-freundliche Seltenheit in den zahlreichen Fahrradfirmen Taiwans.

 

assembly3

Die fertig fabrizierten Lezyne-Parts werden am Firmensitz in Taichung auch verpackt...

Europa als wichtigster Markt
Europa ist für Lezyne mit 50 Prozent der Hauptabsatzmarkt, darauf folgt Asien mit 20 Prozent, der Rest der Parts geht in die USA. Lezyne erreicht jährlich einen Umsatz von rund 50 Millionen USD. Eine weitere Angabe lässt sich Kozuscheck entlocken: Rund eine halbe Million Pumpen verlassen jährlich das Werk in Taiwan.

 

climate

… sowie gelagert und zu rund 56 nationalen Distributoren versandt

Und der Firmenname?
Der Firmenname Lezyne ist übrigens eine hochprozentige Kreation: Bei der Namensfindung – Drinks und Cocktails sollen die Kreativität angekurbelt haben - drehten gemäss dem Firmengründer die Ideen stets um den Begriff «Design». Mit dem Einsetzen eines leicht Alkohol-induzierten Lallens habe sich dann das finale «Lezyne» herausdestilliert.

www.lezyne.com