Weltcup Crans-Montana: So wird die Cross-Country-Strecke | Ride MTB

Weltcup Crans-Montana: So wird die Cross-Country-Strecke

Im Jahr 2024 wechselt der Mountainbike-Weltcup von der Südost- in die Westschweiz und gastiert vom 20. bis 23. Juni in Crans-Montana. Die bekannte Tourismusdestination ist ein kompletter Neuling im Cross-Country-Zirkus und hat mit den Schweizermeisterschaften schon mal eine Kostprobe abgegeben. Weltcup-Fahrer Vital Albin hat für Ride die Strecke analysiert.

Crans-Montana ist in der Mountainbike Gravity-Szene bekannt für seinen erstklassigen Bikepark. Zahlreiche Rennen des iXS-Downhill-Cups sowie zwei Rennen der Enduro World Series fanden bereits auf den anspruchsvollen Strecken statt, nie aber Cross-Country-Wettbewerbe. Vom 2. - 4. Juni 2023 fanden mit den Schweizermeisterschaften die Premieren im Short Track und in der Olympischen Disziplin Cross Country statt.

Ein Erstling mit viel Potenzial

Die Startlinie liegt an der Ostseite des Lac Grenon, dem See im Dorfkern, danach gehts hoch in Richtung Lac de Chermignon. Die Strecke ist entlang der Nebenstrasse angelegt und bietet Zuschauer die Möglichkeit, in kurzer Zeit die Abschnitte zu wechseln.

Für die Fahrer hingegen weniger ideal angelegt, sind die Aufstiege im Wald, wie Thömus-Maxon-Fahrer Vital Albin verrät: «Man merkt, dass sich die Veranstalter viel Mühe gegeben haben, eine ansprechende Strecke zu bauen, was bei dieser Hanglage sicherlich nicht ganz einfach war. Rückblickend auf die Schweizermeisterschaften waren die Aufstiege jedoch zu steil. Wir Fahrer erhoffen uns da noch einige Anpassungen. Ansonsten besteht die Gefahr, dass die Rennen weniger interessant werden und es im TV nicht gut rüberkommt, wenn die Fahrer kaum vom Fleck kommen.»

Die Efforts der Streckenbauer machen sich auch in den Abfahrten bemerkbar, wie Albin weiter erklärt: «Die Downhills sind eigentlich cool, allerdings noch nicht perfekt. In diesen Abschnitten wurden etwas zu viele Sachen wie Drops reingebaut, anstatt einen schönen Trail einfach als solchen zu belassen. Und auch die Jumpline benötigt noch etwas nachschliff.»

Was etwas negativ klingt, will Albin aber nicht als das verstanden haben und sieht auch viel Potenzial in der Strecke: «Ich bin mir sicher, mit einigen Anpassungen dürften wir am Weltcup in diesem Jahr eine ziemlich coole Strecke vorfinden.»

Vital Albin auf Kamerafahrt in Crans-Montana

Fahrer-Inputs werden umgesetzt

In Crans-Montana wurden die Inputs der Athleten mit Interesse aufgenommen und sollen auch umgesetzt werden, wie Bruno Huggler, Direktor von Crans-Montana Tourismus erklärt: «Die Strecke der Schweizermeisterschaften wird erst zu einer Weltcup-Strecke, danach zu einer WM-Strecke weiterentwickelt. Und dazu gehört auch, die Inputs von Athleten wie Jolanda Neff, Mathias Flückiger und Vital Albin umzusetzen.»

Als Erstes werde der Start 250 Meter in Richtung Westende des Lac Grenon rücken. Dann werden die steilsten Anstiege entschärft, dass sie keine grossen Abstände mehr zwischen den Fahrern entstehen, was wiederum mehr Spannung in die Rennen bringt. Auch die Abfahrten sollen nach den Fahrer-Inputs angepasst werden, und nach Möglichkeit komme noch ein neuer Abschnitt dazu, der aber erst noch bewilligt werden müsse. «In der vergangenen Saison haben wir einige Strecken besichtigt und unter anderem Schlüsse aus den Strecken Weltmeisterschaften in Glentress und Olympiastrecke von Paris gezogen. In Crans-Montana ist es unser Ziel, eine moderne Rennstrecke mit möglichst naturbelassenem Charakter zu bieten, die den Profis auch Spass macht», erklärt Huggler abschliessend.

Die finale Strecke soll dann im Frühjahr 2024 angegangen werden, wenn WBD-Sports als Hauptveranstalter und TV-Produzent sowie die UCI alles gutgeheissen haben, und sobald das Gelände schneefrei ist.
 

Fotograf

Kifcat / Thömus maxon RN Racing Team


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