Vom Favoritenschreck zum Weltcup-Sieger – Pierron siegt in Fort William | Ride MTB

Vom Favoritenschreck zum Weltcup-Sieger – Pierron siegt in Fort William

Beim Downhill-Weltcup in Fort William gehen einige Favoriten leer aus. Den Sieg holt sich zum ersten Mal Amaury Pierron vor Loris Vergier und Troy Brosnan. Die zwei Schweizer Finalqualifikanten Noel Niederberger und Basil Weber belegen die Plätze 42 und 54. Bei den Frauen siegt Tahnee Seagrave vor Myriam Nicole und Rachel Atherton. Emilie Siegethaler wird achte, Carina Cappellari belegt Rang elf.

Beim Downhill-Weltcup in Fort William gehen einige Favoriten leer aus. Den Sieg holt sich zum ersten Mal der Franzose Amaury Pierron vor Loris Vergier und Troy Brosnan. Die zwei Schweizer Finalqualifikanten Noel Niederberger und Basil Weber belegen die Plätze 42 und 54. Bei den Frauen siegt Tahnee Seagrave vor Myriam Nicole und Rachel Atherton. Emilie Siegethaler wird achte, Carina Cappellari belegt Rang elf.
 
Das «Favorittensterben» setzte schon vor dem Rennen ein: Greg Minnaar, der Rekord-Sieger von Fort William, brach sich den Unterarm und der Australier Jack Moir das Schlüsselbein, und sein Landmann und Team-Kollege Dean Lucas musste ebenfalls sturzbedingt auf das Rennen verzichten. Doch nun stehen noch weitere grosse Jungs am Start, doch richtig funzen will es auch bei ihnen nicht. Ein schneller Fahrer am anderen scheitert an der Spitzenzeit des Privatfahrers Reece Wilson (GBR).
 
Doch bald soll seine Spitzenzeit fallen, stehen doch noch Fahrer wie Aaron Gwin, Loic Bruni oder Remy Thirion am Start. Bruni bringt einen guten Lauf runter, der in aber auf die zweite Position bringt. Trotzdem, der Lauf dürfte für den Weltmeister ein Erfolg sein, da er den ersten Weltcup verletzungsbedingt nicht fahren konnte. Weltcup-Gesamtsieger Aaron Gwin legt im oberen Abschnitt erst mal eine Spitzenzeit hin. Doch die bringt der Amerikaner nie ins Ziel, denn er geht im technischen Waldabschnitt über den Lenker und wird am Ende nur 20. – ein Bild mit Seltenheitswert.
 
Amaury Pierron schiesst dann mit unglaublichem Tempo durch dasselbe Waldstück und führt seinen dort gewonnenen Vorsprung bis ins Ziel. An seine Zeit kommt danach keiner der Favoriten ran, und Luca Shaws (Qualifikationssieger) Chancen auf den Sieg gehen die Luft aus. Einzig Loris Vergier (FRA) und Troy Brosnan (AUS) kommen Pierron noch nahe und huschen noch vorbei an Wilson der nicht nur die Ehre der Briten rettet, sondern auch die zweite grosse Überraschung des Tages ist.
Ganz aus dem Nichts ist Pierron dann doch nicht aufgetaucht, hat er schon beim Weltcup-Finale 2017 mit Rang zwei von sich reden gemacht.
 
Bei den Schweizer Abfahrern qualifizieren sich lediglich Noel Niederberger und Basil Weber fürs Finale am Sonntag. Dort steigern sich beide um neun respektive einen Rang, auf 42 und 54.  

Seagrave feiert ersten Heimsieg

Bisher standen der aufstrebenden Britin Tahnee Seagrave in Fort William jeweils andere Fahrerinnen vor der Sonne. Und auch dieses Jahr scheinen andere wieder schneller zu sein. Doch im Hauptrennen von Sonntag fährt Seagrave perfekt. Sie nimmt das Tempo überall gut mit und löst mit gut zehn Sekunden Vorsprung die Französin Marine Cabirou auf dem Hot Seat ab.
 
Mit Myriam Nicole geht aber bereits ihre erste scharfe Konkurrentin zu Boden. Sie schafft es aber noch auf Rang zwei. Qualisiegerin Rachel Atherton ist dann vollends vom Pech verfolgt und verliert früh die Kette. Ein Sturz im schwierigen Waldstück handelt der Britin weiteren Rückstand ein. Jedoch Glück im Unglück – Atherton belegt noch immer Rang drei. Seagrave hingegen feiert ihren ersten Weltcup-Sieg auf heimischem Boden.
 
Emilie Siegenthaler startet gut, verliert dann aber zunehmend an Boden und beendet das Rennen auf Platz acht. Die zweite Schweizer Qualifikantin Carina Cappellari fährt im ersten Abschnitt sogar die fünftbeste Zeit. Diese Pace kann sie in den unteren Abschnitten jedoch nicht ganz halten, und so fällt auch sie etwas zurück und belegt am Ende Platz elf.
 

Spitzenzeit für Junioren-Siegerin

Bei den Juniorinnen verblüfft einmal mehr die Österreicherin Valentina Höll. Bereits in Losjni fuhr sie nicht nur den Sieg ein sondern überraschte mit der sechstbesten Zeit bei den Elite-Frauen. In Fort William setzt Höll noch einen drauf und schmückt ihren zweiten Junioren-Sieg mit der viertschnellsten Elite-Zeit aus. Rang drei belegt bei den Juniorinnen die in der Schweiz lebende US-Amerikanerin Anna Newkirk.