Die erste offizielle Bike-Strecke in Uster ist knapp 500 Meter lang und hat 30 Meter Höhendifferenz. Diesen Trail haben die Bikerinnen der Strassen-WM 2024 zu verdanken, denn er ist eines von mehreren «Legacy-Projekten», mit denen die Grossveranstaltung bleibende Werte hinterlassen will.

Uster, die Kleinstadt im Zürcher Oberland hat ihre erste Bike-Strecke. Sie ist weder besonders lang, noch steil, aber sie mache Spass, versichert E-MTB-Weltmeisterin Nathalie Schneitter, die Stargast der Eröffnung am Mittwoch war. Sie war es auch, die die Verantwortlichen gefragt hat, ob ihr Werk ein Legacy-Projekt der Strassen-WM werden dürfe. Uster ist Startort mehrerer Rennen der UCI Weltmeisterschaften 2024.

Der Flow und Jump Trail, der seinen Start auf dem Känzeli hat und im Stadtwald Hasenbüel verläuft, ist das Werk der Stadt. Christian Ochsner, Projektleiter der Abteilung Bau, hat den Trail geplant und den Bau begleitet. Die lokale Bike Community war nicht involviert. «Ich habe niemanden gefunden, der interessiert war.» Zum Glück ist Ochsner selber Biker und wusste, was es braucht, um seine Sportskollegen glücklich zu machen.

Für den Bau engagierte er Nils Honegger, der den Bikepark Bülach gebaut hat und unterhält. Weil dieser zudem Forstwart ist, war er auch aus Sicht von Jagd und Forst in Uster die optimale Besetzung. Und wer den Bikepark Bülach kennt, weiss, dass dessen Shaper Sprünge bauen kann. Die Strecke selber ist mit weniger als 500 Metern Länge und 30 Metern Höhendifferenz kein Monumentalwerk. Dafür hat das ganze Projekt auch nur zwei Jahre gedauert, bis der Trail den Bikern übergeben werden konnte. Und es soll noch mehr für die lokalen Bikerinnen gebaut werden, verspricht Ochsner. Ein Trail Center soll es sein. Ein Pumptrack sei ebenfalls in Planung.

Piste bringt Trail-Schliessungen

Einen Wermutstropfen hat der Känzeli-Trail auch noch: Diverse von Bikern in Eigenregie geschaffenen Trails werden nun geschlossen. «Wir wollen eine Kanalisierung», sagt Ochsner. Dass 500 Meter Trail möglicherweise nicht alle Bikerinnen von den inoffiziellen Singletrails holen werden, räumt er ein. Aber eben, es kommt ja noch mehr.

Die lokalen Biker engagieren sich nun doch noch. Der Veloclub der Nachbar-Gemeinde Volketswil hat sich bereit erklärt, auf der Strecke zum Rechten zu sehen und von Zeit zu Zeit einen Trail-Wisch durchzuführen. Vize-Präsident Christian Knoll erklärt: «Es ist unser Dankeschön an die Stadt Uster.» Eine Verpflichtung, den Trail zu unterhalten sei der Verein nicht eingegangen. Im Hasenbüel-Wald veranstaltet der VC Volketswil seit Jahren ein Rennen der Bikeworld Race Series (früher EKZ Cup). Jetzt gibt es dort einen offiziellen Trail. «Er ist kurz aber cool gebaut und ein Trail, den wir ins Training mit unsern Jungs und Mädels einbauen können.»