Sram schraubt die Scheibenbremse ans Rennrad | Ride MTB

Sram schraubt die Scheibenbremse ans Rennrad

Für Mountainbiker ist es unvorstellbar, doch für Rennradler ist es die Realität: gebremst wird mechanisch mit einer Felgenbremse. Doch jetzt ist Schluss mit mechanischer Verzögerung auf dünnen Reifen: Sram ist der erste grosse Komponentenhersteller, der die Scheibenbremse fürs Rennrad lanciert. Auch bei Details ist Mountainbike-Technik involviert, um das Rennrad besser zu verzögern.

Bei der soeben vorgestellten Red-Komponentengruppe gibt Sram nicht nur den Startschuss für die 11-fach Kassette, sondern auch für die Verzögerung via Hydraulik. Zwei zusätzliche Gänge gehen im Angesicht dieser neuen Bremsoption unter «nice to have», denn die Hydraulik am Rennrad ist ein «Game Changer»: Der Bremshebel – in dem nun Hydraulik und Mechanik untergebracht sind – verpasst dem Rennrad zwar am Cockpit weiterhin die bekannte Optik.  

Neue Perspektive durch Hydraulik
Doch durch die Möglichkeit, das Rennrad nun mit Scheibenbremse zu verzögern, kommen neue Rahmen und Laufräder mit Disc-Aufnahmen ins Spiel. Auch da nun nicht mehr nur via Felge zu bremsen ist, stehen die Tore weit offen, um den Laufradbau beim Rennrad voranzutreiben. Weder muss die Bremsfläche auf der Felge stabil genug gebaut sein, um die Bremskräfte zu ertragen. Noch wird Hitze auf diese Bremsfläche oder den Reifen oder den Schlauch übertragen. Somit stehen Rennrad-Disc-Felgen ins Haus, die leichter sein werden als ihre Non-Disc-Pendants.

Die hydraulische Red-Scheibenbremse
449 Gramm wiegt die Bremse pro Rad – dabei eingerechnet ist der Brems-/Schalthebel, der Bremssattel, die Bremsleitung wie die 160 Millimeter-Bremsscheibe. Am Vorderrad sind 19 Millimeter-Kolben verbaut, am Hinterrad messen diese 18 Millimeter. Bei den Scheiben kommen die Durchmesser 140 und 160 Millimeter zum Einsatz, zur Verfügung stehen Centerlock- wie 6-Loch-Varianten. Bei der Montage des Nehmerkolbens stehen «Direct», «20mm Spacer» und «IS bracket» zur Wahl.  

Die hydraulische Red-Felgenbremse
387 Gramm wiegt Srams Antwort auf die letztes Jahr vorgestellte hydraulische Felgenbremse von Magura. In diesem Gewicht eingerechnet ist der Brems-/Schalthebel, die Leitung und der Bremskörper. Letzterer ist mit einer Stellschraube versehen, mit dem die Beläge wie bei einem mechanischen System näher zu Felge zu stellen sind. Bei der Reifenbreite kommen Exemplare bis 28 Millimeter in Frage und auch hohe Felgen bis 27.4 Millimeter Profilhöhe sollen Platz haben. Die neuen Red-Bremsen sollen wie die neuen 11-fach Teile erstmals im Juli verfügbar sein.

Hydraulik für 10-fach-Gruppen
Sram zwingt den Kunden nicht, auf eine komplett neue Gruppe umzusteigen, um das Rennrad via Öldruck zu verzögern. Mit den S-700-Komponenten kommt eine hydraulische Felgenbremse und eine Schalt-/Bremshebeleinheit auf den Markt, die auf 10-fach-Schaltungen von Sram abgestimmt sind. Beim Gewicht schlät die S-700-Einheit mit 448 Gramm zu Buche.  

Einfache Verbindung
Bei seinen hydraulischen Rennradbremsen importiert Sram ein System aus dem Mountainbike-Bereich. Das «Connectamajig» ist bereits von der Reverb-Stütze bekannt und macht es möglich die Hydraulikleitung abzukopeln vom Bauteil, ohne nachträglich neu entlüften zu müssen. So empfiehlt Sram die hydraulischen Teile aus der Red- und S-700 Serie dann diesem Kupplungssystem für einfaches Verlegen der Leitungen innerhalb des Rahmens.

www.sram.com