Sram fletscht die Zähne und verabschiedet die Kettenführung | Ride MTB

Sram fletscht die Zähne und verabschiedet die Kettenführung

XX1, so heisst das neue Schaltrezept von Sram. 11 Gänge, eine riesige Kassette mit 11 bis 42 Zähnen und ein einziges Kettenblatt sind die Zutaten. Durch das Abfeuern eines Feuerwerks an Innovationen will der US-Hersteller das bisherige Schalten am Mountainbike umkrempeln und auch die Kettenführung in die Arbeitslosigkeit schicken.

Die Kurbel der XX1-Gruppe von Sram erinnert auf einen flüchtigen Blick dem XX-Pendant: doch der Vier-Loch-Kurbelstern ist im Lochkreisdurchmesser angepasst, denn an diese Kurbel kommt nur ein CNC-gefrästes Kettenblatt, das kleinst mögliche verfügt über 28 Zähne (angebotene Kettenblätter sind: 28, 30, 32, 34, 36, 38).

«Breiter Zahn, Schmaler Zahn»
Und diese Zähne machen diese Kurbel anders als alles Andere: mittels schmalen, aber auch breiten Zähnen in Kombination mit einer längeren Zähneform sollen die Innen- und Aussenlaschen der Kette weit besser auf dem Kettenblatt halten als bisher. Sram nennt die neuartige Ausgestaltung der Zähne am Kettenblatt X-Sync-Technologie und ist derart davon überzeugt, dass dadurch gar die Kettenführung zu Hause gelassen werden könne. Um die Vorteile aus dem Einfach-Kettenblatt zu kitzeln, ist die Montage einer speziellen XX1-Kette Pflicht, deren Ausgestaltung das «Breiter Zahn, Schmaler Zahn»-Muster des Kettenblatts vorne exakt spiegelt.  

10-42er-Kassette
Während man die neuartige Zähneform am Kettenblatt erst bei genauerem Hinschauen entdeckt, ist die XX1-Kassette ein Schlag aufs Auge. Denn mit der 10-12-14-16-18-21-24-28-32-36-42er-Übersetzung schlägt dieses Ritzelpaket alles bisher Dagewesene in Sachen Bandbreite. Bei der Konstruktion holt sich dieses Übersetzungswunder Rückendeckung von der XX-Gruppe, die Kassette ist aus einem Stahlblock gefräst und Sram verspricht dadurch eine gute Haltbarkeit.  

Für die Aufnahme des kleinsten, des 10er-Ritzels, ist am Body der Nabe eine neue Variante von Nöten. Selbstverständlich ist Sram mit passenden Naben am Start, doch auch DT Swiss ist mit im Boot, weitere Technologiepartner sind in Aussicht gestellt.

Der Freilauf an der Nabe ist bei einer 11-fach Kassette mit einer 11-42er-Übersetzung einigen Strapazen ausgesetzt, dazu hat Sram einen neuen Lockring ausgetüftelt, auch die Lagerung und Klinken seien angepasst, um dem hohen Moment des grössten Ritzels Paroli zu bieten.

Neue Abstimmung des Schaltwerks
Nochmal tief in die Trickkiste gegriffen haben die Sram-Ingenieure beim neuen XX1-Schaltwerk. Die Type 2-Funktion ist bereits bekannt und sorgt für eine hohe Kettenspannung - doch neu arbeitet der Käfig mit einer breiteren Abstützung in einer horizontalen Ebene zur Hinterradachse. Dieser Aufbau führe zu einer stabileren Position des Wechsels über alle Gänge. Damit die obere Leitrolle nicht in die Quere des 42er-Ritzels der Kassette kommt, ist der Weg von der Schaltwerkachse zur oberen Leitrolle deutlich vergrössert.  

Um die XX1-Gruppe zu komplettieren, sendet Sram auch passende Schalthebel in sogenannten Trigger- und Gripshift-Varianten ins Rennen.  

Die neuen Teile sollen gemäss Herstellerangaben erstmals im Oktober 2012 verfübar sein. Preislich ist die neue Gruppe leicht unter den leichten XX-Teilen eingestuft.  

www.sram.com