Jungfrau-Stafette: Spass unter den Wolken | Ride MTB

Jungfrau-Stafette: Spass unter den Wolken

Über 600 Sportler massen sich am Samstag, 2. Juni an der Red Bull Jungfrau-Stafette. Angesichtes des miserablen Wetters war es ein Erfolg, das 11 der geplanten 13 Etappen stattfinden konnten. Es gewann das internationale Team Global Bulls vor GK Racing Team und den Swiss Bulls.

Das Wetter ist stärker. Das mussten die Veranstalter der ersten Jungfrau-Stafette 1931 anerkennen und so war es 2007 bei der Neuauflage unter dem Titel Red Bull Jungfrau-Stafette. Bis zum Flugplatz Birrfeld lief alles normal, wenn auch etwas schneller als erwartet. Von Schirmherr Adolf Ogi ins Rennen geschickt trugen die Läufer und Radfahrer die Stafettenbändel vom Landesmuseum via Kloster Fahr auf den Aargauer Flugplatz. Am bis zu 16% steilen Heitersberg lieferten sich die Radprofis Markus Zberg (Team GK Racing) und Bruno Risi (Team Urner Kantonalbank) ein hartes Duell, verfolgt von Franco Marvulli (Global Bulls)

Hochstimmung im Tiefdruckgebiet
Tief hingen die Wolken über dem ganzen Mittelland. An einen Start der historischen Flugzeuge war nicht zu denken. Die Skifahrer wurden gemäss den Zeitrückständen der Radfahrer vom Jungfraujoch Richtung Aletschgletscher geschickt. Als erster startete somit Zbergs Mannschaftskollege Daniel Bucher vor Werner Schilling der für den verletzten Bernhard Russi eingesprungen war.

Auf der Südseite des Jungfraujochs war das Wetter nicht viel besser. Die Laufstrecke über den Aletschgletscher war schon am Vortag an dessen Rand verlegt worden. Athleten und Zuschauer liessen sich den grossen Tag jedoch nicht verderben. Augenzeugen berichteten von einer phantastischen Stimmung am Übergabeposten der Gletscher- zu den Bergläufern.

Es war kein Tag für die Flieger. Die VIPs blieben in Dübendorf in einer JU-52 am Boden, anstatt die Übergabe am Jungfraujoch aus der Luft zu beobachten. Und auch die Gleitschirmflieger mussten auf ihren Einsatz verzichten. Ab der Fiescheralp standen dann wieder wetterfeste Disziplinen auf dem Programm. Die Downhillbiker erhielten auf der Fiescheralp in dem Moment ihr Startsignal, in dem der Bergläufer ihres Teams das Eggishorn erreichte. Als erster startete Downhillprofi Claudio Caluori für die Global Bulls vor Philipp Zenklusen (GK Racing) und René Wildhaber (Swiss Bulls).

Downhillbikes und Vorkriegsmaschinen
Die Red Bull Jungfrau-Stafette verbindet Tradition und Moderne. Nirgends war das sichtbarer als bei der Übergabe des Stafettenbändels der Downhiller auf ihren High-Tech-Bikes an die Motorradfahrer, die alle auf Vorkriegsmaschinen unterwegs waren.

Als einzige legten die Motorrad- und Autofahrer ihre Etappe bei Sonnenschein zurück. Sie mussten eine vorgegebene Zeit möglichst genau erreichen. Vorsprung ergab einen Zeitzuschlag. Deshalb veränderten sich die Zeitabstände zwischen Fisch und Lausanne nur gering. Die waren allerdings schon gross genug. Während der Motorradstar der 60er und 70er Giacomo Agostini als Führender seinen Teamkollegen Dieter Quester ins Rennen schickte, war der letzte Downhillfahrer, Robert Grünig, gerade erst gestartet.

Der enge Dreikampf zwischen Global Bulls, GK Racing und Swiss Bulls, setzte sich zwischen Birrfeld und Zürich fort. Als erster Schlussläufer ging der Weltklasse Triathlet Courtney Atkinson (AUS, Global Bulls) auf die Strecke, mit rund fünf Minuten Vorsprung auf den Schweizer Spitzenläufer Christian Belz (GK Racing) «Auf der Startstrecke heute morgen habe ich gesehen, wie hoch das Niveau unter den Läufern ist», erklärte der Australier im Ziel, «und ich war froh um meinem Vorsprung auf der Schlussstrecke. Es war hart und ich bin glücklich, habe ich mit dem Team gewonnen.» Christian Belz meinte. «Ich drückte auf die Tube, aber der Vorsprung des Führenden war zu gross. Das nächste Mal greifen wir wieder an.» Als Fünfter war Viktor Röthlin (Team Asics-Keen) im Ziel. «Leider hat das Wetter nicht mitgespielt, aber es war spannend zu verfolgen, wie sich mein Team schlägt.»

Adolf Ogi erklärte schon am frühen Morgen: «Vor 68 Jahren war es ein Wagnis, einen solchen Anlass durchzuführen und ein Wagnis ist auch das Revival heute.»

Quelle: Pressemitteilung Red Bull

www.jungfrau-stafette.ch