Hohe Busse für rabiaten Jagdpächter
Hier der Bericht aus dem Tirol:
Jäger mit Pfefferspray gegen Moutainbiker!!
Richter P. Friedrich verurteilte am Landesgericht Innsbruck einen Jagdpächter wegen Nötigung und Körperverletzung zu 10'800 Euro bedingter Geldstrafe.
Der Jagersmann hatte sich offensichtlich den 15.August 2002 als Tag der Pirsch auf Mountainbiker auserkoren. Mit seinem Geländewagen und Pfefferspray bewaffnet blockierte er den Forstweg zum Planötzenhof im Norden von Innsbruck (beliebte Mountainbike Strecke Richtung Höttinger Alm). Zuerst geriet ihm ein kleiner Junge in die Fänge, dem er das Radfahren untersagte. Kurz danach hinderte der Jäger einen Arzt am Weiterfahren. Der Mediziner sagte als Zeuge aus: «Er hat mein Rad am Sattel festgehalten. Ich versuchte mich zu befreien. Da behauptet er, ich hätte ihn an der Schulter verletzt.» Der Richter zum Angeklagten: «Und dann haben sie den Pfefferspray eingesetzt?» Der Jagdpächter: «Jawohl. Ich wollte verhindern, dass der flüchtet, bevor die von mir alarmierte Polizei kommt. Immerhin herrschte dort Fahrverbot.»
Der Arzt hingegen verwies darauf, dass dieser Weg in einem Mountainbikeführer aufscheine. Der Jagdpächter konnte für seine angebliche Verletzung keinen Nachweis erbringen. Der Arzt musste nach der Pfeffersprayattacke dagegen in der Klinik behandelt werden.
Richter Friedrich zeigte für diese Art von Selbstjustiz nicht das geringste Verständnis: «Es ist nach wie vor Aufgabe der Polizei jemanden festzunehmen. Und dabei sollte es auch bleiben.»