GT zeigt neue Bikemodelle | Ride MTB

GT zeigt neue Bikemodelle

GT präsentiert in Livigno die neuen Bikes für das Jahr 2009. Auffälligste Neuerung ist das «Fury», eine Downhillbike ganz aus Carbon, welches das Vorgängermodell «Dhi » ersetzt. Auch der Rahmen des Allmountain-Fullys «Force» wird neu aus Carbon gefertigt und ist 600 Gramm leichter als der alte. Das vollgefederten Cross Country-Bike «Marathon» wartet mit einem neuen Hinterbau auf, für dessen Sitztstreben das Leichtbaumaterial verwendet wird. Eine Anpassung in Richtung Freeride und Bikepark-Spass erfuhr das «Sanction». Und schliesslich gibt es das Harttail «Zaskar» neu in einer 29 Zoll-Variante.

In den Vereinigten Staaten sind Mountainbikes mit Laufrädern der Dimension 29 Zoll wesentlich gefragter als in Europa. Klar, dass die US-Marke GT darum ein solches Bike auf dem Markt bringt. Ein Modell des legendären Zaskars wurde auf die grossen Räder angepasst. Niner, so nennt man die 29Zoll-Mountainbikes, rollen leicht und ruhig und weisen dank der grossen Kontaktfläche zwischen Boden und Reifen eine gute Traktion auf.

Das «Marathon» zielt auf sportliche Cross Country-Fahrer

Das vollgefederte Cross Country Bike erhällt einen steiferen Hinterbau, dessen Sitzstreben wie der Hauptrahmen aus Carbon gefertigt sind. Optisch wirkt das Bike jetzt einheitlicher, wozu auch die Lackierung beiträgt. Das Bike wiegt 11 Kilogramm beim Topmodell und es glänzt mit einem Fahrwerk der Extraklasse. Es bietet mit seinem verspielten Charakter auf sportlichen Touren und bei Rennen eine Menge Fahrspass. Leider ist bei dieser Rahmenkonstruktion kein Platz für einen Bidon im  Rahmendreieck, was bei einem Race-Bike eindeutig ein Nachteil ist.

Über Stock und Stein mit dem «Force»

Das Force wartet neu mit einen schönen Carbonrahmen mit innen verlegten Schaltzügen auf, der das Gewicht des Topmodels «Force Pro» auf 11.8 Kilogramm drückt. Der Federweg wurde auf 154 Millimetern verlängert. Ausgelegt ist es für spassige Touren in schwierigem Gelände, oder moderner ausgedrückt, fürs trailriding. Ein erster Fahreindruck bestätigt den spielerischen Charakter des Bikes. Einmal mehr weiss das «Independent Drivetrain»-Federsystem, besonders in dieser federwegreichen und tourenorientierten Bikekategorie mit seiner Sensibilität und Effizienz zu überzeugen. Das Force ist für nicht Downhiller das heimliche Highlight der neuen GT Kollektion.

Das «Sanction» bietet eine Menge Fahrspass

Das Saction erhält einen neuen Aluminium-Rahmen  und man darf es jetzt als leichtes Freeride-Bike bezeichnen. Der Steuerwinkel wurde um ein Grad auf 66 Grad abgeflacht, der Sitzwinkel beträgt neu 71.5 Grad. Der Federweg bleibt mit 154 Millimetern gleich. Dank den Veränderungen hebt es sich nun wesentlich deutlicher vom «Force» ab als noch im letzten Jahr, obwohl die beiden Modelle hinten über den gleich langen Federweg verfügen. Die Einsatzgebiete des Sanction sind Bikeparks und Freeride-Touren mit Shuttle-Unterstützung.

Bergab ein Rennpferd, das «Fury»

Ein Downhillbike aus Carbon? Die Sicherheit dieses Leichtbaumaterials ist spätestens nach Brüchen einiger Rahmen bei Endkunden etwas in Zweifel geraten. Doch Carbon lässt sich extrem vielfälltig modulieren und ist kein homogener Werkstoff. Je nach dem, wie die Fasern verlegt werden, welche Rahmenbautechnik angewendet wird und welche Faserqualität man benutzt verändern sich die Rahmeneigenschaften wesentlich. GT sagt, mit keinem anderen Material könne man bei akzeptablem Gewicht einen derart robusten Rahmen bauen. Das ein Hersteller die stabilen Eigenschaften von Carbon in den Mittelpunkt seiner Überlegungen stellt und nicht das Gewicht, entspricht nicht dem üblichen Leichtbaufimmel. Dass mit 17.25 Kilogramm (Top Modell) trotzdem ein sehr leichtes Downhillbike entstand, registriert man natürlich  mit Genugtuung. Um den Rahmen vor Beschädigung bei Stürzen und vor aufspringenden Steinen zu schützen, wurde die Aussenhaut besonders in gefährdeten Zonen mit einigen zusätzlichen Carbonmatten Verstärkt. Als Federsystem kommt wie beim Vorgängermodell «Dhi » aus Aluminium GT’s Independent Drivetrain zur Anwendung, das dem «Fury» 211 Millimeter Federweg spendiert.

GT hält am bewährten «Independent-Drivetrain»-Federsystem fest

«Independent-Drivetrain» nennt GT das Federsystem, welches bei allen vollgefederten Modellen eingesetzt wird. Beim ersten Blick fallen zuerst die vielen und grossen Lager auf. Doch abschrecken sollte man sich davon nicht lassen. Der Wartungsaufwand dieses Systems ist inzwischen nicht höher als bei anderen mehrgelenkigen Systemen und es braucht keine Spezialwerkzeuge dazu. Warum GT schon seit Jahren an diesem System festhält, liegt an dessen ausgezeichneten Funktion. Kaum ein anderes System deckt die verschiedenen Ansprüche an eine Federung so gut ab wie das «Independend-Drivetrain». Antriebseinflüsse sind ihm unbekannt und selbst im Wiegetritt arbeitet der Hinterbau nur wenig. Die Federkennlinie und die Raderhebungskurve sind nahezu ideal, was allen GT Fullys einen unverwechselbaren verspielten Charakter verleiht. Zusammen mit dem feinen Ansprechverhalten ergibt sich eine Federung, die tretend ein sehr effizientes Vorankommen ermöglicht und bergab die Trails glättet wie ein Bügeleisen. Wegen der vielen grossen Lager ist das System als einziger Nachteil etwas schwerer als andere.