Europameisterschaften Graz: Gold für Alexandre Balmer!
Alexandre Balmer geht in der ersten Runde gleich in Führung und reisst eine Lücke von zehn Sekunden auf seine Verfolger. Dort etabliert sich Leon Kaiser alleine an zweiter Position. Balmer baut seinen Vorsprung aus, verliert wieder, baut ihn noch mehr aus. Diese Pendelbewegung in der Differenz zu Platz zwei wird maximal zu 45 Sekunden. «Ich bin unten in den langen Anstieg immer vorsichtig reingefahren, da habe ich wohl Zeit verloren», so Balmer. In der vorletzten Runde muss er in einer Abfahrt auch mal kurz aus dem Pedal und es bleiben auf der Schlussrunde bei der letzten Zwischenzeit nur noch 18 Sekunden auf den Italiener Simone Avondetto, der inzwischen den Deutschen an der Silber-Position abgelöst hat.
Doch Balmer rettet seine Führung ins Ziel und feiert nach Silber im Vorjahr und Silber auf der Strasse seinen ersten Europameister-Titel bei den Junioren. «Es war sehr schwer für den Kopf alleine vorne zu fahren. Bei der Hitze hatte man auch nie genug zu trinken», bekennt Balmer. «Ich war Favorit und bin sehr glücklich über den Titel. Jetzt habe ich schon was gewonnen und stehe vor der WM in Lenzerheide nicht mehr ganz so unter Druck.»
Luca Schätti belegt Platz 13 (+4:30). Bis zur letzten Runde kämpft er um Rang zehn, doch in der Schlussrunde kann er das nicht mehr halten. «Ich denke, er hat gebüsst. Aber Luca wäre es auch lieber, wenn es nass wäre», meint Nationaltrainer Bruno Diethelm. «Aber insgesamt ist die Platzierung in Ordnung.»
Favoritinnensieg durch Laura Stigger
Auf dem 4,2 Kilometer langen Kurs mit schweren Anstiegen auf grobsteinigen Wegen kann sich Stigger wie erwartet sofort absetzen und an der Spitze ihr Kreise ziehen. Das Supertalent aus dem Ötztal hat an Ort und Stelle bereits dreimal den Titel einer Jugend-Europameisterin gewonnen und war auch im Vorjahr in Darfo Boaria Terme vorne.
Ronja Blöchlinger aus Heiden, die dem jüngeren Jahrgang angehört, geht das Rennen taktisch zurückhaltend an. «Ich bin normalerweise eine Schnellstarterin, aber heute habe ich mich bewusst zurückgehalten, weil ich wusste: das Rennen wird lang und hart», so Blöchlinger. Das zahlt sich aus. Runde um Runde kann sie sich nach vorne verbessern und landet am Ende auf einem guten siebten Rang. «Ich habe mir die Kraft gut eingeteilt und bin zufrieden mit meinem Ergebnis», kommentiert sie.
Tina Züger hat sich etwas mehr vorgestellt als Rang elf (+7:07). «Ich habe ein bisschen die Power in den Beinen vermisst und ohne das geht es hier nicht. Aber es ist kein Grund unzufrieden zu sein, darauf kann man aufbauen», meint Züger.