Das Rennrad als MTB-Mutant | Ride MTB

Das Rennrad als MTB-Mutant

Das Mountainbike beweist sich als Innovationsmotor: Die Singlechainring-Technik wird bald auch am Rennrad eingesetzt. Und die Scheibenbremse am Strassenboliden erhält wohl bald den Segen von oberster Instanz.

Dass Mountainbike-Technik am Rennrad zusehends im Einsatz ist, liegt nicht zuletzt an einer neuen Zweirad-Kategorie: Das Gravelbike ist kein Asphaltbolide und kein Crossbike, sondern ein komfortabler Renner, der auch auf unbefestigten Wegen gute Figur macht.

 

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Sram baut Singlechainring-Gruppe fürs Rennrad
Genau für diesen Einsatz schickt Sram jetzt die Gruppe «1x» ins Rennen. An der Kurbel prangt wie vom Mountainbike gewohnt ein einzelnes Kettenblatt, diese sind in den Grössen 38, 40, 42, 44, 46, 48, 50, 52 und 54 Zähnen zu haben. Bei den Kassetten sind vier Abstufungen erhältlich, diese sind 11-30, 11-32, 11-36 und 10-42 Zähne. Bei der 10-42er Kassette ist an der Hinterradnabe der XD-Driver-Freilauf von Sram nötig, die übrigen Kassetten brauchen dies nicht.

 

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Direkt von der Mountainbike-Technik adaptiert, genauer genommen von der daraus abgeleiteten Technik der Crossgruppe CX1, sind die Schaltwerke. Diese halten die Kette straff und bewegen sich dazu nur in horizontaler Achse und halten das Schaltparellogramm unter Zug. Die neuen Gruppen von Sram, die auf Singlechainring-Technik setzen, heissen Sram Rival 1 und Force 1. Parallel dazu sind die Gruppen mit 2-fach Kettenblattgarnitur weiterhin im Portfolio.

 

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UCI testet Disc am Rennrad
Ebenfalls von der Mountainbike-Technik profitieren sollen bald Rennrad-Profis. Seit 2014 ist die Scheibenbremse am Rennrad etabliert, Sram wie Shimano bieten mehrere Gruppen dazu an – doch die Rennställe können keine Wettkämpfe mit Disc-Bremsanlage an den Rädern bestreiten.

Stufenweise Einführung
Aber die UCI lenkt jetzt ein: Während der UCI Professional Road Season sind alle Teams zugelassen, bei zwei Rennen im August und September 2015 Rennräder mit Disc-Bremsen einzusetzen. Während der Rennsaison 2016 sollen an allen Wettkämpfen Scheibenbremsen für Testzwecke zugelassen sein. Das offizielle OK für Road Disc soll dann auf die Saison 2017 erfolgen, geplant ist bei guten Erfahrungen die Zulassung der Road Disc auf allen Ebenen des Strassenrennsports.

UCI-Präsident Brian Cookson sagt dazu: «Die Scheibenbremse ist seit über einer Dekade am Mountainbike im Einsatz, im Cyclocross seit zwei Jahren. Doch der Einsatz beim Strassenradsport muss genau geprüft werden, in Kooperation mit Fahrern, Teams und Herstellern.»