Colombo zum ersten Mal auf dem Weltcup-Podest – Frei gewinnt hauchdünn | Ride MTB

Colombo zum ersten Mal auf dem Weltcup-Podest – Frei gewinnt hauchdünn

Filippo Colombo gelingt erstmals in seiner Karriere der Sprung aufs Weltcup-Podest. Im U23-Rennen in Nove Mesto wird er Zweiter hinter Vlad Dascalu und Alan Hatherly. U23-Weltmeisterin Sina Frei feiert ihren zweiten Sieg binnen sechs Tagen. Sie gewinnt den Sprint gegen ihre dänische Team-Kollegin Malene Degn. Dritte wird die Italienerin Marika Tovo, Nicole Koller erreicht das Ziel als Fünfte.

Der Schweizer U23-Meister Filippo Colombo gelingt zum ersten Mal in seiner Karriere der Sprung aufs Weltcup-Podest. Im U23-Rennen der dritten Weltcup-Runde in Nove Mesto muss der Tessiner nur Vlad Dascalu (1:23:44) den Vortritt lassen und wird mit 21 Sekunden Differenz Zweiter vor dem Südafrikaner Alan Hatherly (+0:24). U23-Weltmeisterin Sina Frei feiert ihren zweiten Sieg binnen sechs Tagen. Sie gewinnt nach 1:24:08 Stunden den Sprint gegen ihre dänische Teamkollegin Malene Degn. Dritte wird die Italienerin Marika Tovo (+0:19), während Nicole Koller als Fünfte (+1:16) das Ziel erreicht.
 
In einem abwechslungsreichen Rennen ist Filippo Colombo in jeder Phase des Rennens auf der Höhe. Phasenweise liegt er mit Alan Hatherly zehn Sekunden vor einer Verfolgergruppe, doch das Duo ist sich auf der Flachpassage nicht einig, so dass vier Konkurrenten wieder aufschliessen können. Vlad Dascalu, der zwischenzeitlich auch mal abgehängt ist, kommt zurück und markiert in der vorletzten von sieben Runden eine vorentscheidende Attacke. «Ich habe mich super gefühlt und konnte folgen, ohne über mein Limit zu müssen», erzählt Colombo.

Doch in der Schlussrunde greift Dascalu am Berg noch einmal gewaltig an. «Da hatte ich keine Chance mehr», gesteht Colombo, der aber als Zweiter erstmals das Weltcup-Podest erklimmen darf. «Es war ein super Tag für mich», freut sich Colombo.
Das kann auch Joris Ryf von sich behaupten. Der erwischt einen guten Start und positioniert sich unter den besten Zehn. So weit vorne war er vorher noch nie und ein wenig ist er sich unsicher. «Ich wusste nicht, ob ich das Tempo durchstehe. Schliesslich waren da Weltcupsieger um mich herum», gesteht Ryf.

Er agiert klug und defensiv und bleibt bis zur letzten Runde in den Top-Ten. Da kann er noch mal Reserven auspacken, schiebt sich auf Position neun und im Finish gegen den Belgier Pierre de Froidemont noch auf Platz acht (+1:13). «Grandios», sagt Ryf, «Ich habe mich super gefühlt und die Strecke ist geil.»
 
Auch Noah Blöchlinger liefert eine gute Vorstellung ab. Er verfehlt seine persönliche Bestmarke von Albstadt (12.) nur um einen Platz. Mit Rang 13. (+2:12)  zeigt er sich allerdings auch zufrieden. Blöchlinger hält sich in einer sechsköpfigen Gruppe zwischen Rang zehn und 15 auf. «Am Anfang war das schwer, weil ich von meiner Startposition so viel gut machen musste. Als es die Gruppe gesprengt hat, konnte ich mich aber gut halten. Rang 13 ist auch cool», so Blöchlinger.
 

Sina Frei sprintet zum Sieg

Die U23-Damen bieten den tausenden Zuschauern in Nove Mesto ein interessantes Rennen. Gemeinsam mit Evie Richards (Gbr), sowie der Deutschen Ronja Eibl bilden Degn und Frei ein Spitzenquartett. In der dritten von sechs Runden beschleunigt Degn, so dass sie und Frei mit zehn Sekunden Vorsprung an der Spitze liegen. Richards geht ein und gibt schliesslich auf.
 
Doch von hinten kommt die Italienerin Marike Tovo stark auf. Gemeinsam mit Eibl kann sie die Lücke zum Spitzenduo wieder schliessen. «Die sind von hinten stark gekommen und als wir gesehen haben, sie kommen näher, haben wir auch nicht mehr alles probiert», erklärt Frei später. In der neuen Konstellation muss Ronja Eibl in der vorletzten Runde abreissen lassen. Kurze Zeit später attackiert Degn erneut und Frei kann mitgehen.
 
Diesmal kommt Tovo nicht mehr zurück und es kommt zum Sprint zwischen Frei und Degn, den die Schweizerin ganz knapp gewinnt und sich den achten U23-Weltcupsieg beschert. Ihren Vorsprung in der Gesamtwertung baut sie um 20 auf jetzt 30 Zähler aus. «Wir konnten auf der Fläche sicher voneinander profitieren, aber am Ende sind wir dann natürlich auch Gegnerinnen», erklärt Sina Frei. «Aber es ist schön, dass mit Malene eine Team-Kollegin die schärfste Konkurrentin ist. Ich bin natürlich froh über meinen zweiten Sieg.»
 
Nicole Koller wird in der Startphase in die Wiese abgedrängt und verliert viele Positionen. In der vierten Runde findet sie mit Tovo Anschluss an die Spitzenränge. Nach der Attacke von Degn kämpft sie an fünfter Position hartnäckig um Anschluss an die vierte Position von Eibl. In der Schlussrunde kommt sie noch auf neun Sekunden heran, doch die Deutsche ist am Berg etwas stärker. «Ich habe versucht einen gleichmässigen Rhythmus zu fahren. So konnte ich sukzessive aufschliessen. Ich bin mit Rang fünf zufrieden, meine Zeiten werden von Rennen zu Rennen besser», so Koller. Lara Krähemann ist in einen Sturz auf der Startgerade verwickelt und muss ins Spital gebracht werden.