Test: TMR Designs «Imprint Grips» – wie orthopädische Einlagen, aber für die Hände | Ride MTB

Test: TMR Designs «Imprint Grips» – wie orthopädische Einlagen, aber für die Hände

Wo viele Mountainbiker oft diese Griffe fahren, die von Beginn weg an ihrem Bike montiert sind, gibt es fast genau so Viele die wegen Standartgriffen Handprobleme haben – ähnlich wie bei Schuhen. TMR Designs ermöglicht, die eigenen Handabdrücke in ihren Imprint-Griffen zu verewigen, um Belastungsspitzen und Probleme zu vermeiden. Wie das geht und was es wirklich bringt, verrät der Test.

Um Problemen mit den Händen vorzubeugen oder bestehende zu beseitigen, geht TMR Designs einen anderen Weg als andere bekannte Hersteller von ergonomischen Griffen. Wie bei Fusseinlagen lassen sich TMR Designs Imprint-Griffe auf die natürliche Form der Hände anpassen. Der Vorteil: Eine bessere Handstellung und geringere Belastungsspitzen.
Es gibt zwei Ausführungen: Der Standard-Griff mit Polymer- oder der Premium-Griff mit Aluminium-Body – wir wählen den zwar schwereren, aber verdrehsteiferen Griff aus Flugzeugaluminium. Zum Vergleich: Die Standard-Griffe wiegen 110, die Premium 135 Gramm.

Anpassung und Montage

Um den Griff anzupassen werden die Schrauben in die Klemmen gedreht und der mitgelieferte Netzstrumpf darüber gezogen. Dieser verleiht ihm beim anpassen eine griffige Struktur. Wer seine Imprint Grips glatt will, lässt den Strumpf einfach weg. Es empfiehlt sich, die Arbeit entweder in der Werkstatt nahe des Bikes, oder in der Küche mit einem baugleichen Lenker zu machen.

Wasser wird aufgekocht und die Griffe darauf zwei Minuten darin aufgeweicht. Am besten giesst man das heisse Wasser durch ein Sieb. Achtung, die Griffe und vor allem die Aluminiumklemmen sind heiss. Jedoch nicht so heiss, dass man sich verbrennen würde. Da nicht jeder das gleiche Schmerzempfinden hat, empfehlen wir Bike-Handschuhe anzuziehen, um die Griffe auf den Lenker zu stecken, grob auszurichten und leicht festzuziehen. Dieser Ablauf sollte schnell vor statten gehen. Der Lenker wird nun ohne Handschuhe kräftig gefasst und rund eine halbe Minute gehalten.

Es schadet nicht, leichte Lenk- und Wiegetrittbewegungen zu machen. So weiten sich die Abdrücke etwas aus und verschaffen etwas mehr Raum. Wichtig ist, den Griff genau so zu fassen wie man die Alten gefasst hat – sprich, wer die Griffe immer weit aussen fasst, sollte das auch beim Imprint-Grip tun – umgekehrt dasselbe. Denn fasst man sie beim Anpassen anders, geht beim Biken der Griff intuitiv daneben.
Nach dem Anpassen werden die Imprints im oder unter dem kalten Wasser abgekühlt. Sollte der Abdruck nicht genau passen, kann der Griff einige Male umgeformt werden.

Von der Theorie in die Praxis

Die erste Ausfahrt mit den Griffen ist etwas ungewohnt, aber definitiv nicht unangenehm. Die Griffe schmiegen sich an die Form der Hände und Finger und vermitteln ein bequemes Gefühl. Wie vorhin erwähnt, greift man beim Anpassen den Griff wie immer, greift man den Lenker auch hier schnell intuitiv, und die Position passt. Tatsächlich verkrampfen Hände auf langen Abfahrten weniger bis kaum noch – vorausgesetzt die Anpassungen sind richtig gemacht. Dies ist vor allem auf langen Abfahrten ein Vorteil.

Ein weiteres Plus ist, dass bei lokalen Problemen, wie Schnitte, Narben oder Warzen, der Griff sich zusätzlich eindellen lässt, um eine punktuelle Entlastung zu schaffen. So besteht die Möglichkeit weiterhin fahren zu können, was mit normalen Griffen vielleicht nicht, oder nur unter Schmerzen möglich wäre. Sind die Beschwerden abgeklungen, formt man den Griff einfach wieder neu.

Die Imprint-Griffe werden nur mit einer Schraube auf der Innenseite des Lenkers geklemmt. Der Aluminium-Body macht Diese aber derart steif, dass keine Verwindung spürbar ist. In Kombination mit einem Carbon-Lenker sollte man aber bei diesen Griffen eine spezielle Montagepaste verwenden – gute Erfahrungen haben wir mit dem Carbon Grease von Motorex gemacht.

Lässt man sein Bike im Hochsommer im Kofferraum seines Autos, kann es vorkommen, dass die Griffe weich werden. Dies passierte zwei Mal, blieb für die Form aber ohne Folgen. Selbst wenn der Griff noch etwas weich ist, kann man ihn problemlos fassen. Das Gummi verhärtet sich dann schnell wieder.

Der Preis für die Premium-Griffe ist mit 65.00 Franken relativ hoch. Doch bekommt man für das Geld ein sinnvolles Highend-Produkt. Die Standard-Ausführung gibt es schon für 38.50 Franken und ist damit ein regelrechter Preis-Leistungs-Kracher.

Fazit

Die Imprint-Grips sind nicht nur eine gute Alternative zu anderen ergonomischen Griffen, sind können die Lösung für Handprobleme sein. Das Anpassen ist denkbar einfach und sind ideal für Enduro-, Marathon- und Touren-Fahrer, die den Lenker lange greifen müssen. Sie sind zwar nicht dicker als vergleichbare Produkte anderer Hersteller, doch gibt es keine dünne Ausführung. Für sehr kleine Hände sind sie deshalb weniger geeignet, was aber auch etwas Geschmacksache ist. Ab mittlerer Handgrösse passen sie gut.

www.b-bikes.ch/imprint-griffe

 


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