Andreassen holt zweiten Weltcup-Sieg im Sprint, Batten siegt solo | Ride MTB

Andreassen holt zweiten Weltcup-Sieg im Sprint, Batten siegt solo

Nach ihrem Sieg im Short Track gewinnt Haley Batten auch den Cross-Country-Weltcup im brasilianischen Araxá. Batten feiert vor Jenny Rissveds und Savillia Blunk, Alessandra Keller wird Vierte. Vierter wird auch Filippo Colombo, der abermals ein super Rennen zeigt und bis zum Ende um den Sieg mitsprintet. Dieser geht aber an Simon Andreassen, der sich gegen Victor Koretzky und Team-Kollege Alan Hatherly durchsetzt. Bei den U23 bleiben Kira Böhm und Riley Amos ungeschlagen.

Bereits früh im Rennen der Frauen bildet sich eine vierköpfige Spitzengruppe mit Haley Batten, Savillia Blunk (beide USA), Jenny Rissveds (SWE) und der Schweizerin Alessandra Keller. In der dritten von acht Runden gesellt sich dann auch Linda Indergand kurzzeitig dazu, büsst danach etwas ihren Effort und an Positionen ein.

Das Quartett zieht einsam seine Kreise, mal mit Fluchtversuchen von Jenny Rissveds und Haley Batten, jedoch ohne Erfolg. Blunk und Keller finden immer wieder Anschluss. Den Anschluss zu den ersten Verfolgern findet auch Linda Indergand wieder, im Schlepptau Jolanda Neff und die Cape-Epic-Siegerin Nicole Koller. Letztere fährt zeitweise sogar auf Podiumskurs.

Alessandra Keller und Savillia Blunk können in den Aufstiegen nicht mehr ganz mithalten, können bergab aber jeweils wieder aufschliessen. So bleibt die Spitzengruppe bis in die letzte Runde bestehen. Dann ist es wieder Haley Batten, die einen Ausreissversuch wagt, pariert von Jenny Rissveds, die den Konter versucht. Batten ist aber zu stark, kommt wieder heran und legt gleich nach. Dieses Mal sitzt der Angriff und die 25-Jährige gewinnt vor Rissveds und Blunk. «Ich habe kaum Worte. Da trainiert man den ganzen Winter hart, weiss aber nicht, wie es herauskommen wird. Und dann läuft es so gut, das ist einfach Wahnsinn», sagt die überwältigte Batten.

Alessandra Keller freut sich über Platz vier, die Holländerin Anne Terpstra belegt Platz fünf. Jolanda Neff klassiert sich als Sechste, Nicole Koller fährt unmittelbar dahinter ihr bestes Weltcup-Resultat ein. Linda Indergand wird Zehnte, während Lia Schrievers als beste Deutsche auf Platz 18 fährt.

Resultate

Haley Batten doppelt nach ihrem Short-Track-Sieg im Cross Country nach. ©Bartek Wolinski / Red Bull Content Pool

Spannung von Start bis Ziel

Kurz nach dem Start des Männerrennens stürzt mit Christopher Blevins einer der Topfavoriten. Er wähnt sich an letzter Position wieder, stattdessen findet sich Mathias Flückiger bereits an der Spitze wieder. Zu dieser gehört auch Nino Schurter und Filippo Colombo, aber auch die beiden Franzosen Victor Koretzky und Jordan Sarrou sowie Luca Schwarzbauer. In der zweiten Runde bleibt Flückiger aber in einem Aufstieg an etwas hängen, muss vom Bike und verliert auf einen Schlag wieder 15 Positionen.

In Runde versucht der Chilene Martin Vidaurre sein Glück und distanziert die achtköpfige Verfolgergruppe bis eingangs vierter Runde um 15 Sekunden. Das hohe Tempo und die selektive Strecke zerpflückt diese jedoch, und zu den abgefallenen Fahrern gehört auch Colombo. So wie die sechs Verfolger um Nino Schurter wieder näher an den Chilenen kommen, so stösst auch Mathias Flückiger wieder in die Nähe der Top-10 vor. 

Das letzte Renndrittel hat begonnen, Vidaurre ist gestellt und die Spitzengruppe auf zehn Mann angewachsen. Nun gehören auch die Elite-Newcomer Charlie Aldridge (GBR) und Adrien Boichis (FRA), der Däne Simon Andreassen und auch Filippo Colombo wieder dazu. Lange bleibt diese grosse Gruppe aber nicht bestehen. In der siebten von neun Runden macht sich Victor Koretzky entschlossen vom Acker, und zieht damit sogleich die Gruppe auseinander. Dem Tempo zollt unter anderem auch Nino Schurter Tribut, während Colombo sich in der stark geschrumpften Verfolgergruppe halten kann.

Die letzte Runde ist angebrochen und der Vorsprung des führenden Franzosen ist etwas geschrumpft. Damit nicht genug, fällt ihm auch noch die Kette vom Blatt. Koretzky nimmt das Rennen als Fünfter wieder auf und schliesst die Lücke bald wieder. Nach dieser Umkremplung führt nun Filippo Colombo das Rennen an, doch Simon Andreassen reisst kurz darauf das Zepter an sich. Nun versucht Koretzky dem Dänen und dem Schweizer in die Suppe zu spucken, was ihm nur teilweise gelingt. Andreassen holt sich seinen zweiten Weltcup-Sieg, während sich sein Team-Kollege Alan Hatherly Rang drei schnappt. «Es ist richtig schön wieder einen Weltcup zu gewinnen. Seit meinem ersten Sieg ist es eine Weile her», ringt der sichtlich erschöpfte und aufgewühlte Andreassen nach Worten.

Filippo Colombo wird Vierter und steigt damit abermals auf Podium, Nino Schurter belegt Platz sechs. Auf Platz zwölf landet Max Foidl das beste österreichische Resultat, David List belegt als bester Deutscher Platz 14. Eine kleine Überraschung zeigt auch Luca Schätti, der mit Rang 19 das drittbeste Schweizer Resultat und gleichzeitig sein bestes Weltcup-Resultat einfährt. Zwei Plätze dahinter landet Mathias Flückiger. Mit Timon Rüegg auf Rang 28 schafft ein weiter Schweizer eine neue persönliche Bestleistung.

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Nach Nove Mesto im Jahr 2020 gewinnt Simon Andreassen in Araxá seinen zweiten Weltcup. ©Bartek Wolinski / Red Bull Content Pool

U23: Alles beim alten

Kira Böhm ist nicht zu schlagen. Nach zwei Weltcup-Siegen im Short Track und einem im Cross Country, setzt sich die Deutsche U23-Fahrerin auch beim zweiten Cross-Country-Weltcup des Jahres früh an die Spitze. Zusammen mit der Kanadierin Emilly Johnston und der Italienerin Valentina Corvi wähnt sich Böhm bis in die letzte der sechs Runden in bester Gesellschaft. Auf einen Sprint lässt die Deutsche es aber nicht ankommen und setzt die entscheidende Attacke zum vierten Sieg in Folge.
Johnston belegt Rang zwei, Corvi wird Dritte. Dieses Mal neben dem Podest landet Ginia Caluori. Für die Schweizerin wird es der gute vierte Rang. Lea Huber (SUI) fährt auf Rang neun.

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Wie Böhm, macht auch Riley Amos keine Anstalten, seine Siegesserie abreissen zu lassen. Bis in die dritte Runde teilt sich der US-Amerikaner die Führung mit seinem Landsmann Bjorn Riley und dem Schweizer Finn Treudler. Eine Runde später muss Bjorn Riley seine beiden Kollegen ziehen lassen. Treudler hält noch bis in die vorletzte der sieben Runden das Hinterrad von Amos, dann aber entledigt sich der Seriensieger dem Schweizer und fügt einen weiteren Sieg zu seinem Palmares. 
Hinter Treudler fährt dann nicht Bjorn Riley auf Platz drei. Es ist der Brasilianer Alex Malacarne, der Dritter wird und sich vom heimischen Publikum mehr als der Sieger feiern lässt. Mit Platz fünf fährt Luke Wiedmann ein weiteres sehr gutes Schweizer Resultat ein. Wiedmann Landsmann Dario Lillo wird achter, Paul Schehl wird als neunter bester Deutscher.

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