Radquer soll dank einer Petition olympisch werden | Ride MTB

Radquer soll dank einer Petition olympisch werden

Strassenrennen, Zeitfahren, Mountainbike, BMX und zahlreiche Disziplinen des Bahnradsports sind Teil der olympischen Sommerspiele. Warum nicht auch Radquer? Schliesslich würde die traditionsreiche und spannende Radsportart gut zu den Winterspielen passen. Genau dieser Meinung ist Sandro Gaetani: Er startete vor zwei Jahren die Petition, Radquer auf die Liste der olympischen Sportarten aufzunehmen.

Der Traum aller Radquer-Fans ist schon viel älter als die Petition des Italieners Sandro Gaetani. Bereits gegen Ende der 90er Jahre wurde ein Versuch gestartet Radquer olympisch zu machen, jedoch ohne Erfolg. Gaetanis Petition auf Change.org knüpft an diesen früheren Traum an und richtet sich an die Vereinigung der Internationalen Olympischen Wintersportverbände, an IOC-Präsident Thomas Bach und das Internationale Olympische Komitee (IOC). Die Petition kursiert aktuell in diversen Posts auf Facebook und hat aktuell etwas über 1'500 Unterstützer – allerdings wurde sie schon vor zwei Jahren gestartet.

Es schaut nach einem weiteren, erfolglosen Versuch aus, die Sportart olympisch zu machen. Doch jetzt wo die Radquersaison wieder im Gange ist, scheint das Thema wieder an Auftrieb zu bekommen. Ob die Petition Erfolg haben wird, dürfte wohl auch von anderen Faktoren abhängen. Nur handelt es sich hier nicht nur um einen Traum, den sich einige Enthusiasten erfüllt wünschen, sondern es sind auf der Change.org auch gute Begründungen zu lesen.

Tradition, Kosten, Spannung und Zuschauerzahlen

Die Begründungen, warum Radquer auf die Liste der olympischen Sportarten aufgenommen werden sollte, liegen auf der Hand. Nebstdem Radquer eine Winterradsportart mit langer Tradition ist und seit dem Jahr 1950 Weltmeisterschaften in dieser Disziplin ausgetragen werden, eignet sie sich auch aus weiteren Gründen als olympische Wintersportart.

Zum Beispiel werden heutzutage Unsummen an Geld für Kunstschnee und immense Geländekorrekturen für Skipisten ausgegeben. Radquer würde hier ein Zeichen setzen. Der Aufwand, eine attraktive Radquer-Strecke bereitzustellen, ist verhältnismässig niedrig. Schweizer Veloclubs beispielsweise brauchen dafür nicht mal einen Tag. Klar ist der Aufwand für ein solch grosses Rennen um einiges grösser, aber man kommt für ein Radquer-Rennen mit relativ bescheidenen Geländevoraussetzungen aus, und die Wettkämpfe können bei praktisch allen Witterungsverhältnissen durchgeführt werden. Kunstschnee und Geländekorrekturen würden dafür also hinfällig werden.

Der zweite Punkt ist die Spannung, denn Radquerrennen sind schnell und bieten über eine Stunde jede Menge Action. Es wird taktiert, Windschatten gefahren, attackiert und auch gestürzt – spektakulär und meistens ohne Folgen. Grosse Zuschauermengen dürften dabei garantiert sein, denn in vielen Ländern ziehen Gross-Events wie Weltcups oder Superprestige-Rennen gewaltige Massen an. Beispielsweise fanden bei den Weltmeisterschaften fast 60'000 Zuschauer den Weg an die Strecke, und das auch bei Regenwetter.

Der Punkt der Branche lassen wir bewusst weg, auch wenn bei einem Blick in die Portfolios der Fahrradhersteller fast überall Quervelos oder Gravelbikes zu sehen ist. Es gibt nämlich zahlreiche Sportarten die kaum Branchenrelevant, aber trotzdem von olympischer Bedeutung sind.

Ob die Petition jetzt nach zwei Jahren richtig Schwung bekommt, wird sich zeigen – verdient hätte es der Radquersport. Versinkt die Petition wieder in den Tiefen des Internets, wird es in 15 Jahren sicher wieder ein erneuter Versuch geben. Die Petition kann unter nachfolgendem Link verfolgt und unterstützt werden.

www.change.org/cyclocross-in-the-list-of-olympic-winter-sports