Einen Weltmeistertitel zum Geburtstag und keine Schweizer Medaille | Ride MTB

Einen Weltmeistertitel zum Geburtstag und keine Schweizer Medaille

Bei den Marathon-Weltmeisterschaften in Singen gewinnt Alban Lakata sein drittes Regenbogentrikot. Er bezwingt im Sprint den Titelverteidiger Tiago Ferreira und Daniel Geismayr. Nicola Rohrbach wird starker Sechster. Jolanda Neff verpasst als Vierte das Podest um knappe drei Sekunden. Weltmeisterin wird Annika Langvad vor Lokalmatadorin Sabine Spitz gewinnt Silber und Gunn Rita Dahle-Flesjaa.

Es sind auf der wenig selektiven Strecke im Hegau bei Singen (De) vier Damen, die am Berg den stärksten Eindruck machen. Dazu gehört auch Jolanda Neff. Aus diesem Quartett wird nach etwa 50 Kilometern die Spitzengruppe. Die Titelverteidigerin versucht dann als Erste in eine längere Singletrail-Passage einzufahren, doch Annika Langvad (Den) zwängt sich noch vor sie. Kaum 20 Meter später stürzt die Dänin. Neff kommt vorbei, hat einen kleinen Vorsprung, doch ist nicht weit zurück, während Dahle-Flesjaa (Nor) aufgehalten wird. So reisst das Quartett etwas auseinander, doch Langvad kämpft sich zurück und auch Sabine Spitz (Ger) kann aufschliessen.

Als es rund sechs Kilometer vor dem Ziel in die letzte steile Rampe hinein geht, ist das Trio zusammen, Dahle-Flesjaa etwas zurück. Langvad zieht das Tempo an, Spitz kann folgen, muss sich allerdings um eine Sekunde gegen die Dänin geschlagen geben. Es ist der vierte Weltmeistertitel im Marathon, der fünfte insgesamt für Langvad. Neff lässt eine Lücke aufreissen und kann diese nicht mehr schliessen, scheint aber schon sichere Bronze-Medaillengewinnerin. Doch auf der 300 Meter langen Zielgeraden jagt Gunn-Rita Dahle-Flesjaa noch heran und schnapp Neff das Edelmetall weg. «Ich habe nicht gesehen, dass sie noch da war. Ich habe nicht damit gerechnet, plötzlich war sie an mir vorbei. Ich wollte an Annika und Sabine Spitz heranfahren und habe nicht auf Gunn-Rita geachtet», erklärt Neff. «Schade, aber ist jetzt halt so. Wir waren die ganze Zeit an der Spitze und haben das Rennen gemacht. Es ist klar, wenn wir vier sind, dann gibt es nur für Drei Medaillen.»
Zweitbeste Schweizerin wird die frühere Weltmeisterin Esther Süss auf Rang Sechs.
 

Gold als Geburtstagsgeschenk

Bei den Männer spielt Nicola Rohrbach aus Schweizer Sicht am längsten eine Rolle, obschon er nach einem Fahrfehler in der ersten von zwei Runden einen Rückstand egalisieren muss. Rohrbach ist auch noch Teil der neunköpfigen Spitzengruppe als am steilsten Anstieg am Hegau-Kreuz die bis dahin 20 Fahrer starke Gruppe auseinander fliegt. Doch die Tempo-Verschärfungen von Titelverteidiger Tiago Ferreira (Por) und von Alban Lakata (Aut) an der nächsten Welle kann Rohrbach nicht mitgehen. Die drei Medaillengewinner und erst auch noch der Niederländer Mathieu van der Poel bilden ein Spitzen-Quartett. So gewinnt Alban Lakata sein drittes Regenbogen-Jersey, und das an seinem 37. Geburtstag. Er bezwingt im Sprint den Titelverteidiger Tiago Ferreira (Portugal) nach 3:17:25 Stunden mit einer Sekunde Vorsprung. Dritter wird zeitgleich Lakatas Landsmann Daniel Geismayr.
 
Nicola Rohrbach schafft noch mal den Anschluss an den hoch gehandelten Jaroslav Kulhavy (Cze) und gemeinsam holen sie zwei Kilometer vor dem Ziel au ch noch Mathieu van der Poel ein, mit denen er schliesslich um die Leder-Medaille sprintet. Mit besserem Ausgang für van der Poel und Kulhavy, die mit 2:42 Minuten Rückstand vor dem zeitgleichen Rohrbach Platz vier und fünf belegten.
«Ich hatte Krämpfe und konnte im Sprint nicht mehr dagegen halten. Jetzt bin ich ein wenig enttäuscht, aber auch froh, dass es insgesamt wieder bei mir läuft. Wenn man sieht, mit wem man da um Platz vier gesprintet ist, dann ist das auch nicht schlecht», kommentiert Rohrbach.

 

Marathon Weltmeisterschaften Singen im Hegau (Ger)
Männer      
1. Alban Lakata (AUT) 3:17.25  
2. Tiago Ferreira (POR) 3:17.26  
3. Daniel Geismayr (AUT) 3:17.26  
4. Mathieu Van der Poel (NED) 3:20.07  
5. Jaroslav Kulhavy (CZE) 3:20.07  
6. Nicola Rohrbach (SUI) 3:20.07  
7. Hans Becking (NED) 3:20.08  
8. Leonardo Hector Paez Leon (COL) 3:21.14  
9. Matous Ulman (CZE) 3:21.14  
10. Hermann Pernsteiner (AUT) 3:21.14  
26. Lukas Flückiger (SUI) 3:24.19  
39. Urs Huber (SUI) 3:39.48  
47. Simon Zahner (SUI) 3:32.41  
50. Marc Stutzmann (SUI) 3:32.59  
67. Lukas Kaufmann (SUI) 3:35.11  
104. Fabien Monnier (SUI) 3:46.31  
145. Eric Morard (SUI) 4:03.32  
158. Yves-Alain Juan (SUI) 4:27.03  
       
Frauen      
1. Annika Langvad (DEN) 3:06.50  
2. Sabine Spitz (GER) 3:06.51  
3. Gunn Rita Dahle-Flesjaa (NOR) 3:06.58  
4. Jolanda Neff (SUI) 3:07.01  
5. Christina Kollmann (AUT) 3:07.34  
6. Esther Süss (SUI) 3:08.00  
7. Jennie Stenerhag (SWE) 3:08.03  
8. Silke Ulrich (GER) 3:08.07  
9. Katazina Sosna (LIT) 3:08.26  
10. Robyn de Groot (RSA) 3:08.26  
16. Ariane Lüthi (SUI) 3:13.08  
30. Florence Darbellay (SUI) 3:20.06  
43. Andrea Ming (SUI) 3:30.28  
48. Katja Montani (SUI) 3:31.12  
56. Barbara Liardet (SUI) 3:39.16  
58. Stephanie Metille (SUI) 3:40.02  
59. Michele Wittlin (SUI) 3:40.57