Test: Giant Trance Advance 27.5“ - Der Maestro der Trails | Ride MTB

Test: Giant Trance Advance 27.5“ - Der Maestro der Trails

Das Giant Trance ist aufgrund seiner Ausstattung und den 27.5 Zoll Reifen ideal für Singletrailspass konzipiert. Aber wie verhält es sich tatsächlich auf den Trails, bergauf und bergab.

 

giant trace action

Erster Eindruck/Aus der Box
Optik: ansprechende Lackierung mit passenden Decals auf Gabel und Dämpfer
Verarbeitung: sehr hochwertig
Details: cleverer Kettenstrebenschutz
Kabelführung: intern und intelligent umgesetzt

Zum Bike
Das Giant Trance glänzt durch eine solide und hochwertige Ausstattung mehrheitlich aus eigenem Hause und aus dem SRAM Konzern. Die hauseigene Teleskopstütze ist mit 100 mm Hub unterdotiert und nicht mehr zeitgemäss. Die eh schon gestreckte Sitzposition wird mit der gekröpften Stütze und einem 70 mm Vorbau noch länger, der 730 mm Lenker passt, könnte aber ja nach Vorliebe breiter ausfallen. Die Rock Shox Federelemente, XO1 Schaltgruppe und die Guide Bremsen sind bewährte Teile auf welche Verlass ist. Gut gefallen haben die Giant Laufräder, sie sind leicht,steif und tragen viel zur Spurtreue des Bikes bei.

 

Gian Trace Totale

Erster Eindruck/Aus der Box
Optik: ansprechende Lackierung mit passenden Decals auf Gabel und Dämpfer
Verarbeitung: sehr hochwertig
Details: cleverer Kettenstrebenschutz
Kabelführung: intern und intelligent umgesetzt

Fahrbericht

Erste Meter
Die Rahmengrösse M fällt gross aus. Da gerade kein kurzer Vorbau zur Hand ist, wird der Sattel einfach um das Maximum nach vorne geschoben. Wird schon passen. Schon auf der Parkplatz-Runde wir klar, dass Bike lässt sich gut beschleunigen und mag Tempo.

Berghoch
Das Trance steht auf Höhenmeter, das geringe Gewicht, die Verstellfunktion von Dämpfer und Gabel, die 27.5" Reifen mit wenig Rollwiderstand und die gestreckte Sitzposition lassen einem hoch pedalieren wie eine Berggemse. Auch technische Trails berghoch, fährt man ohne grossen Widerstand.

Singletrails
Dank dem sehr feinfühligen Fahrwerk heizt man mit Warp-3 über Stock und Stein, es stellt sich unmittelbar das Flow-Feeling ein. Auch hat man sehr gutes Feedback vom Untergrund und merkt schnell, das Trance ist ein Vollblut Trailbike.
Das Bike lässt sich präzise steuern und manövrieren. Der Lenkwinkel ist mit 67 Grad sehr zeitgemäss, weder zu steil, noch zu flach und harmoniert gut mit dem langen Radstand.

Bergab
Auch bergab macht das Bike eine gute Falle, ausser man lässt die Finger von der Bremse. Dann kommt das Fahrwerk nicht mehr nach, speziell der Dämpfer hat Mühe die schnellen, harten Schläge zu schlucken. Die Komfort-Zone wird dann verlassen und man donnert etwas weniger kontrolliert den Hang hinunter, da ist eine gute Fahrtechnik von Vorteil. Ist man jedoch nicht im Rennmodus unterwegs sondern, einfach mit Karacho, hat das Maestro-Fahrwerk keine Mühe!
Das Trance liegt auch in der Luft gut in der Hand, es scheut keine Sprünge und steckt auch mal eine unpräzise Landung weg.

Fahrverhalten in Kürze
Fahrwerk hinten: sensibel bei Unebenheiten und schluckfreudig bei mittleren Schlägen, eher hohe Endprogression. Trotz mehr als 30% SAG am Heck wird auch bei grossen Kompressionen nicht der ganze Federweg freigegeben.
 

Giant Trace Hinterbau

Fahrwerk vorne: Zur Rock Shox Revelation muss man keine Worte verlieren, die macht ihren Job grossartig
Lenkung: Diese ist auffallend Präzise, egal ob im Schrittempo in technischen Passagen, oder im Vollgas-Modus bergab, das Bike lässt sicher sehr gut steuern
Antriebsneutralität: Dank 3-Fach verstellbarer Einstellung im Dämpfer, wippt das Bike nur unmerklich
Uphill: Berghoch geht fast von alleine
Downhill: Sehr gute Abfahrtseigenschaften, nur im Rennmodus unzureichend
Fahrgefühl allgemein: neutrale, präzise Lenkung

Defekte
Bei einem der Bremshebel lässt sich die Hebelweite nicht mehr verstellen, die Schraube ist verklemmt, ein einschlägig bekanntes Problem bei der Guide RS
Ansonsten gab es in der zweimonatigen Testzeit keine negativen Vorkommnisse

Fazit
Einsatzgebiet: Singletrail-Touren
Stärken: Laufruhe, Klettereigenschaften, Beschleunigung
Schwächen: Dämpfer hat Mühe bei High-Speed in rauhem Gelände
Optimierungspotenzial: Teleskopstütze mit 125 oder 150 mm Hub
Empfehlung: Das ideale Bike für den sportlich orientierten Trail-Fahrer