Specialized startet in den E-Bike-Markt | Ride MTB

Specialized startet in den E-Bike-Markt

Bisher machten die Kalifornier einen Bogen um Fahrräder mit Hilfsmotor. Jetzt präsentiert der Hersteller des ersten serienmässigen Mountainbikes ein eigenständiges E-Bike. Beim «Turbo» getauften Elektrorad geht es um Geschwindigkeit pur, denn das Elektrovelo kommt ausschliesslich in einer 45 km/h-schnellen Version.

Am europäischen Specialized-Sitz in Cham im Kanton Zug war während der dreijährigen Entwicklungsphase viel am neuen Rad getüftelt worden, die Fachkräfte Marc Faude und Jan Talavasek haben dort massgeblich am E-Rad mitgewirkt. Während Talavasek bisher mit der Entwicklung von Mountainbikes beschäftigt war, floss dieses Know-How auch in das neue E-Bike von Specialized ein. So ist der Rahmen am Hinterbau etwa mit einer X-12 Steckachse ausgerüstet, das Steuerrohr in konischer Form angefertigt und die Alu-Starrgabel ist beim Radeinbau mit einer 15-Millimeter-Achse zu bedienen.

Doch weit interessanter ist, wie Specialized dem elektromobilen Sprössling auf die Sprünge hilft: Konsequent wird auf Geschwindigkeit gesetzt, denn das Rad gibt es nur in einer 45 km/h schnellen Version. Der Hinterradnabenmotor mit 250 Watt verfügt über einen Akku mit 342 Wattstunden Leistung. Der Akku ist im Unterrohr untergebracht - eine Lösung, die von den E-Fahrrädern von Stromer oder Grace bereits bekannt ist.  

Ein über dem Vorbau angebrachtes Displays versorgt den Fahrer mit den Infos zum Unterstützungs-Level, Batteriestatus und dem Lichtschalter. Das Fahrrad ist bereits mit einer vom Akku gespiesenen fest installierten Lichtanlage ausgestattet, Vorrichtungen für die Schutzblech- und Gepäckträgermontage sind ebenfalls an Bord. Im rechten Griff erwartet den Fahrer einen integrierten und beleuchteten Bedienschalter zur Wahl des Unterstützungs-Levels.

Der Hinterradnabenmotor ist mit der Hinterradbremse gekoppelt und beim Aktivieren der Hinterradbremse aktiviert sich ohne weiteres Zutun des Piloten die Motorenbremse, die auch über eine Rekuperationsmodus verfügt. Das heisst – wie von BionX-Antrieben bekannt – dass dieser Antrieb über eine Bremsenergie-Rückgewinnung verfügt. Specialied verspricht, dass der Akku in zwei Stunden voll aufgeladen ist und dass das Ladegerät dabei nicht leise vor sich hin summt, da es ohne Ventilatoren auskommt. Dieser Akku ist in entnommenem Zustand oder im Fahrrad eingesetzt aufladbar und verfügt über eine LED-Ladestandsanzeige, eine Diagnosefunktion nach dem Einschalten und einen magnetischen Ladestecker.

Beim Antrieb und der Zugverlegung herrscht einfacher Purismus. Die zehn Gänge entstehen durch ein 10-fach Sram-XX-Kassette, ein Sram X0-Schaltwerk in Kombination mit einer FSA-Einfach-Kurbel. Die Schaltaussenhüllen sowie die Hydraulikleitungen der Magura MT 8-Bremse sind intern verlegt, dieser Kniff besorgt dem Rad einen sauberen Auftritt.

In Kürze gehen die ersten 50 Bikes an ausgewählte Händler in ganz Europa, um erste Testfahrten zu ermöglichen. Um an Feedbacks dieser Testfahrer zu kommen, hat der Hersteller auf der untenstehend verlinkten Webseite die Möglichkeit eingerichtet, Kommentare zu hinterlassen. Im Mai gehen gemäss Herstellerangaben die ersten Bikes, die für den Verkauf bestimmt sind, an die Specialized Händler. Nach dieser ersten, limitierten Auslieferung sei dann mit weiteren Auslieferungen des neuen E-Bikes ab September 2012 zu rechnen.

Weitere Infos: http://turbo.specialized.com/


Alles Wissenswerte zu Specialized gibts im Ride-Brandguide für Specialized