Pivot Shuttle: Die US-Edelschmiede steht unter Strom | Ride MTB

Pivot Shuttle: Die US-Edelschmiede steht unter Strom

Pivot Firebird, Switchblade oder Mach 5.5 – eingefleischte Mountainbiker schnalzen bei diesen Namen mit der Zunge. Doch der US-Brand, auf dem Emilie Siegenthaler im DH-Worldcup Erfolge einfährt, kann auch anders: An der Eurobike feiert das E-Fully Shuttle Premiere. Ride hat das Bike, das es ausschliesslich in Europa geben wird, über den Testparcours gejagt.

Es ist an der Eurobike gefühlt das Rad, das am häufigsten über den Testparcours rollt: Das Pivot Shuttle, der Eintritt der US-Edelschmiede in den motorisierten Mountainbike-Markt. Das Bike bietet eine angesagte Enduro-Geometrie mit kurzem Vorbau, langem Oberrohr und spielfreudigen Oberrohr. Bei geringen Geschwindigkeiten fühlt sich das Bike dadurch etwas kippelig an, doch der Shimano-Motor sorgt behände dafür, dass der Bolide nach kurzer Kurbelbewegung sofort auf Touren kommt. Der Antrieb ist muskulös, spätestens im Boost-Modus verlieren Anstiege ihren Schrecken. Was bei einer Testfahrt sofort auffällt: Das Bike fühlt sich ausbalanciert und sehr steif an. Auch wenn der Hinterbau mit 140 Millimetern und DW-Link und die Fox 36er-Forke auf dem glattgebügelten Eurobike-Testparcours ihr Potential nicht zeigen können, gibt es eine Vorahnung, dass das Bike vor schwerem Gelände wohl nicht scheut.

Bemerkenswert beim Pivot Shuttle ist die das tiefe Gewicht von 19.95 Kilogramm. Damit legt Pivot eine neue Bestmarke hin, vergleichbare Bikes wie ein Rocky Mountain Altitude Powerplay lassen die Nadel der Waage bei rund 22 Kilo stehen. Ein Zugeständnis an dieses Gewicht sind sicherlich die Maxxis Rekon-Reifen, im schweren Gelände ist ein Pneu à la Maxxis Minion wohl spassbringender. Für ein tiefes Gewicht setzen einige Hersteller auf Akkus, die nicht entnehmbar sind, doch nicht so beim Shuttle: Der Shimano Akku sitzt unter einem Carbon-Deckel, der als tragendes Rahmenbestandteil konstruiert ist. Dieser Deckel ist mittels mehreren Inbus-Schrauben gesichert, es ist also nicht pures Plug and Play angesagt beim Akku-Wechsel, sondern die Demontage und Montage des Deckels nehme ein paar Minuten in Anspruch.

Bemerkenswert sind auch die kurzen Kettenstreben von 437 Millimetern, die mitunter möglich werden durch den Einsatz einer Hinterradnabe mit 157 Millimetern Einbaubreite. Ebenso für Aufsehen sorgt auch der Preis, der bei rund 10'000 Euro die Käuferschaft wohl etwas einschränken könnte. Um die Diskussion oder gar die Probleme um den Zugang zu Trails in den USA nicht zu verschärfen, wird das Pivot Shuttle nur in Europa vermarktet. Die erste Verfügbarkeit des E-Boliden aus Arizona wird auf Oktober angezeigt.
 

www.pivotcycles.com