Material der Wahl – die Swiss-Epic-Bikes der Gehrig-Twins | Ride MTB

Material der Wahl – die Swiss-Epic-Bikes der Gehrig-Twins

Die Materialfrage kommt am Perskindol-Swiss-Epic jedes Jahr aufs Neue auf. Während es für die grosse Runde das leichte Marathonbike ist, variiert die Bike-Wahl bei den Flow-Fahrern deutlich: Vom dicken Enduro- bis zur leichten Marathonfeile ist alles dabei. Auf welche Bikes unsere Bloggerinen Anita und Caro Gehrig setzen, verraten wir euch im «Epic Bike Check».

«Ein leichtes Cross-Country-Fully käme für uns nicht infrage. Bergab würde uns damit die Geschwindigkeit und der Spass fehlen», schickt Anita voraus und: «Wir haben mit dem Ripley LS von Ibis Cycles den Mittelweg gewählt. Das Trailbike rollt auf seinen 41 Millimeter breiten 29-Zoll-Felgen super leicht, bietet aber mit 120 Millimeter hinten und 130 Millimeter Federweg vorne genügend Reserven wenn es mal etwas rauer wird. Wichtig ist gerade am Swiss Epic, dass das Bike auch ebenso kletterfreudig ist, und das ist das Ripley definitiv!» «Auch wenn es «nur» ein Trailbike ist, mit dem Ripley kann man ganz schön krachen lassen», ergänzt Caro mit einem freudigen Grinsen.

Dass das nicht dahergeredet ist, zeigten beide auf der Schlussabfahrt der zweiten Etappe. Dort fuhren die Gehrig-Twins die zweitbeste Zeit von allen Epic-Teilnehmern. Schneller waren nur noch Enduro-Legende René Wildhaber und sein Partner Alex Fiva.
 

Das Ibis Ripley LS im Überblick

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Das Ibis Ripley ist bereits in der dritten Generation angelangt und mit dem Modell-Zusatz «LS» für Long and Slack verrät es, dass es auf mehr Abfahrtsspass getrimmt ist als zuvor.
 

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Während Anitas Bike mit den knallgelben Aufklebern auf Felgen, Dämpfer und Gabel farblich einer Zitrone ähnelt, hebt sich Caro's Ripley mit blauen Aufklebern ab. Technisch sind die beiden Bikes aber indentisch.
 

Der Antrieb

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Die Kraft wird an den Ripleys der Zwillinge über Shimano's XTR-Antriebe an die Laufräder geleitet. An der 170er Kurbel mit einem 30er-Kettenblatt – hinten über eine XT-Kassette mit 11 bis 46 Zähnen. Auf eine Kettenführung wird verzichtet, da die Kette auch ohne auf dem Blatt hält.
 

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Nach längeren Überlegungen, ob es eine elektronische oder mechanische Schaltung sein soll, fiel die Entscheidung auf die mechanische Ausführung. Das beheben eines Defekts ist während eines Etappenrennens weitaus einfacher, wenn man fernab jeglicher technischer Zonen befindet. Knackige Schaltvorgänge sind schliesslich auch bei der mechanischen XTR garantiert.

Gut gedämpft, ist halb gefahren

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Beim Dämpfer werden keine halben Sachen gemacht. Den originalen Fox Float-DPS-Dämpfer haben Anita und Caro kurzerhand gegen den neuen Float-DPX-Evol-Dämpfer ausgetauscht. Der Trail-Dämpfer, der über dasselbe Dämpfungsystem wie der Downhill-Dämpfer X2 verfügt, spricht sensibel an, ist mit seiner progressiven Federkennlinie perfekt für den kraftvollen Fahrstil der beiden und ist äusserst robust, was gerade auf den langen Abfahrten am Swiss Epic wichtig ist.
 

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Vorne arbeitet das Pendant zum Dämpfer: eine Float 34 Fit4 von Fox. Die Luftgabel mit 130 Millimeter Hub weist ein ideales Verhältnis von Stefigkeit und Gewicht aus und arbeitet auch auf langen Abfahrten zuverlässig und beständig.
 

Breites Rollmaterial

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Da Ibis auch eigene Felgen baut, ist es für die Gehrig-Twins auch naheliegend, diese auf ihren Ripleys zu fahren. Eingespeicht sind die Felgen auf Highend-Naben von Industry Nine. Die Torch-Naben verfügen hinten über 60 Sperrklinken die alle drei Grad einrasten. Für den Leichtlauf sorgen robuste Enduro-Lager.
 

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Ibis bietet Alu- und Carbon-Felgen. Da es am Swiss Epic doch einige Höhenmeter zu erklettern gibt, setzen Anita und Caro auf die Kohlefaser-Ausführungen 942 mit 41 Millimeter Aussen- und 35 Millimeter Innenbreite. Die Felge ist so konstruiert, dass die einwirkenden Kräfte, wie Schläge, besser verteilt und gedämpft werden. Die Felgen sind übrigens auch für den Enduro-Einsatz konzipiert.
 

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Ebenfalls ein wichtiges Thema ist die Reifenwahl. Im Hinblick darauf, dass nicht das beste Wetter vorhergesagt wurde, entschieden sie sich gegen feinstollige Reifen und fahren hinten aktuell auf einem Maxxis Aggressor in 2.3 Zoll Breite. Dieser verfügt über gute Rolleigenschaften und trotzdem genügend Gripp bei verschiedensten Bodenbeschaffenheiten. Vorne sorgt ein Maxxis Minion in 2.5 Zoll Breite für Gripp und Spurtreue. Beide Reifen verfügen zudem über eine robuste EXO-Karkasse, die eigentlich bei Ausfahrten in den Alpen das Minimum sind, um nicht schon in der ersten Abfahrt mit einem doppelten Luftverlust zu stranden.

Die Kontrollposten

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Es geht nichts über ein bequemes und solides Cockpit: In diesem Falle manövrieren Anita und Caro ihre Ibis-Bikes mit Binary-Carbon-Lenker und Builder-Vorbauten von Joystick über die Walliser Trails.
 

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Wo die beiden an ihren Enduro-Bikes geschraubte Griffe umklammern, verwenden die Gehrig-Zwillinge hier die leichten Schaumgriffe von Lizard Skins. Gebremst wird mit den XTR-Trail-Stoppern von Shimano.
 

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Alles unter Kontrolle – zumindest Fahrzeit, Geschwindigkeit und Pulswerte. Die Polar M460 benötigen die beiden aber hauptsächlich zur Datenerhebung, die ihr Trainer danach auswertet und daraus das Training anpasst.
 

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Last but not least und heute schon fast im Cross Country nicht mehr wegzudenken – die Variosattelstütze. Anita und Caro heben und senken ihre WTB-Deva-Sättel mit Fox-Transfer-Stützen. Die Transfer-Variostütze mit Kashima-Beschichtung und hier 125 Millimeter Hub arbeitet auch bei nassem Wetter tadellos und benötigt wenig Daumenkraft zum Auslösen.

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Ibis Cycles Schweiz