Jolanda Neff startet erstmals im Radquer-Weltcup
Nach den zwei Auftakt-Wettbewerben in den USA reist der Weltcup-Zirkus auf den Alten Kontinent. Dreizehn Schweizerinnen und Schweizer gehen am Sonntag im belgischen Koksijde an den Start (siehe Selektionen unten). Nachdem sich die Schweizer Delegation bereits im Sommer in Andermatt zur Vorbereitung getroffen hatte, absolvierte sie Anfang Oktober ein Trainingscamp in den Niederlanden. «Die Vorbereitung ist sehr gut verlaufen», freut sich Radquer-Nationaltrainer Bruno Diethelm. «Die Fahrerinnen und Fahrer haben sich ganz schön ins Zeug gelegt. Ich habe den Eindruck, dass immer mehr von ihnen sich intensiv dem Radquer widmen wollen. Das ist eine sehr positive Entwicklung.»
Bei den beiden ersten Weltcups in den USA ist kein Schweizer angetreten. «Das hat natürlich mit den sehr hohen Reisekosten zu tun, zeigt aber auch, dass die Rennen, die gleichzeitig in der Schweiz stattfinden, sehr attraktiv sind», erklärt Bruno Diethelm. Der Nationaltrainer zählt auf seine Fahrerinnen und Fahrer und hofft auf eine gute Werbung für die Disziplin während der ganzen Saison. «Ich wünsche mir, dass sie dazu beitragen, dem Radquer-Sport in der Schweiz wieder mehr Popularität zu verleihen. Das wäre umso wünschenswerter, als nächstes Jahr möglicherweise ein Weltcup in Bern stattfindet und 2020 die Weltmeisterschaften in Dübendorf auf dem Programm stehen.»
«Eine schöne Herausforderung»
Zur dreizehnköpfigen Schweizer Auswahl zählt auch Jolanda Neff. Nicht einmal zwei Monate nach ihrem Titelgewinn bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften in Cairns nimmt die St. Gallerin an ihrem allerersten Radquer-Weltcup teil. «Das ist eine schöne Herausforderung für mich! Radquer ist eine sehr technische Disziplin mit vielen Kurven, mit Sand, mit Sprüngen usw. Die Erfahrungen, die ich dabei mache, kommen mir beim Mountainbiken im technischen Bereich sicherlich zugute. Ausserdem motiviert es mich zusätzlich, im Winter zu trainieren.»
Die Cross-Country-Spezialistin begibt sich aber nicht auf völlig unbekanntes Terrain. Am 1. Oktober hat sie bereits an einer Etappe der EKZ-CrossTour in Bern teilgenommen – und den Wettkampf gewonnen. «Das war sehr hart, aber gleichzeitig auch richtig cool. Es hat mir viel Spass gemacht», so Jolanda Neff. «Ich wollte schon immer Radquer fahren. Ich hatte die Disziplin für die letzten beiden Winter übrigens fest eingeplant, hatte mich dann aber jeweils an der Hand verletzt. Ich hoffe, dass es dieses Jahr klappt. Starten zu können, ist für mich schon wie ein Sieg.» Die St. Gallerin konzentriert sich danach auf ihr Studium, will aber Mitte Dezember wieder in den Radquer-Weltcup einsteigen.
Selektionen Radquer-Weltcup in Koksijde | |||
Männer | |||
Marcel Wildhaber | 1985 | Galgenen | VC Eschenbach |
Simon Zahner | 1983 | Dürnten | VC Meilen |
Severin Sägesser | 1992 | Niedergösgen, | RC Gränichen |
Frauen | |||
Jolanda Neff | 1993 | Thal SG | RV Altenrhein |
U23 Männer | |||
Johan Jacobs | 1997 | Berg am Irchel | VC Steinmaur |
Kevin Kuhn | 1998 | Gibswil | VC Eschenbach |
Timon Rüegg | 1996 | Oberweningen | VC Steinmaur |
U19 Männer | |||
Loris Rouiller | 2000 | Belmont-sur-Lausanne | VC Echallens |
Luca Schätti | 2000 | Horgen | VC Wädenswil |
Jan Sommer | 2000 | Andwil SG | RMC Gossau |
Kedup Gyagang | 2001 | Zürich | RMC Gossau |
Noé Barras | 2000 | Corin-de-la-Crête | Cyclophile Sédunois |
Rémi Premand | 2001 | Choëx | UC Montheysanne |