Felt kommt mit sportlich knackigem Allmountainbike | Ride MTB

Felt kommt mit sportlich knackigem Allmountainbike

Was bisher im Portfolios von Felt gefehlt hat, war ein Bike im Bereich von 140 Millimeter Federweg. Mit dem Decree liefern die Amerikaner nun ein Prachtswerk eines Allmountainbikes nach. Leicht, steif, mit sinnvollen Details und eigenen Ansätzen in Sachen Federungssystem.

Zwischen dem Trailbike «Virtue» und dem Enduro-Boliden «Compulsion» fehlte Felt bisher bisher ein Modell. Diese Lücke wird nun mit dem Allmountainbike «Decree» gefüllt. Zwar besitzt es mit 140 Millimeter am Hinterrad und 150 Millimeter an der Front nicht viel mehr als das «Virtue». Dafür kommt es mit dem FAST-Federungssystem, welches schon erfolgreich beim Cross-Country-Modell «Edict» eingesetzt wird und einer Geometrie die spassige Trail-Ausflüge prädestiniert zu sein scheint.

Der Rahmen des Decree besteht aus patentiertem «UHC Ultimate plus TeXtreme» Carbon. Dieses wird auch in der Formel 1 eingesetzt und erlaubt eine sehr leichte Bauweise ohne dabei Einbussen bei Stabilität und Steifigkeit hinzunehmen. Diese Faser kommt jedoch nur beim Topmodell FRD zum Einsatz. Beim Decree 1 und 2 werden «UHC Advanced plus Textreme» Fasern verbaut und beim Decree 3 diejenigen der Performance-Serie. Laut Felt soll die Steifigkeit bei allen Modellen gleich sein, der Unterschied sei im Rahmengewicht zu finden. Das Decree 30 hingegen kommt mit einem Rahmen aus 6061er Aluminium. Der Hinterbau hingegen besteht aus einem Stück und ist bei allen Modellen aus Carbon.

 

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Das «Schachmuster» ist bezeichnend für die Textreme-Faser.

Der Hinterbau ist auch als Herzstück des Decree zu bezeichnen. Denn dieser ist durch seinen Aufbau vorgespannt. Das bewirkt sich wie eine Negativfeder die sich normalerweise in den Federelementen befindet und sorgt für ein feines Ansprechverhalten. Gegen Ende des Federwegs gibt der Hinterbau wieder Gegendruck, was die Endprogression der Federkennlinie ausmacht. Beides wird bewusst über diese Vorspannung erzielt. Wie es genauer funktioniert erklärt Heiko Böhle im Video.


Leicht, steif und durchdacht
Beim Decree-Rahmen hat Felt nicht nur beim Federungssystem ganze Arbeit geleistet. Der Rahmen ist verfügt über innenverlegte Züge und Leitungen, was in der heutigen Zeit nichts aussergewöhnliches mehr ist. Doch oftmals klappern diese, was Felt mit speziellen Kabelausgängen beseitigt. Diese beinhalten Gummidichtungen die beim verschrauben am Ein- und Ausgang die Kabel festklemmen. Durch sind diese gespannt und schlagen nicht mehr an die Rohre. Felt bietet aber auch eine Lösung für die feinen Kabel der elektronischen Schaltung wie auch verschiedene Kabeldurchmesser unterschiedlich grosse Inserts – sogenannte Wedgies.
Schön gelöst ist auch die untere Aufnahme des Federbeins sowie der Abschluss der Umwerferaufnahme die bei der 1x11-Ausstattung nicht benötigt wird.
 

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Kabel und Leitungen sind beim Decree sauber geführt und geklemmt.

Ebenfalls unüblich ist, das der Rahmen ein interne und semi-interne Leitungsmontage für die Variosattelstütze bietet. Solche mit aussenliegenden Kabeln können nach dem Abgang direkt ins Oberrohr gezogen werden wodurch diese ebenfalls schön versteckt ist.

In Sachen Geometrie hält sich das Decree ziemlich im Allmountain-Bereich. Der Lenkwinkel ist bei 67 Grad angesiedelt, kann aber mit drehbaren Inserts (Flip Chips) Ende der Sattelstreben um ein Grad auf 66 Grad abgeflacht werden. In der flachen Position liegt der Sitzwinkel bei 73.7 Grad – nicht sehr steil, aber noch immer im grünen Bereich für eine gute Kraftübertragung.
Das Sattelrohr relativ tief gezogen und bietet somit viel Beinfreiheit. Der Reach ist ebenfalls eher kurz gehalten, was hingegen etwas erstaunt. Optisch fällt das jedoch kaum auf und muss auch nichts Negatives bedeuten, im Gegenteil: Ein etwas kürzerer Reach bringt wiederum Vorteile in der Agilität.
Im mittleren Bereich bewegt sich die Kettenstrebenlänge. Mit 436 Millimeter ist sie kurz, aber nicht ultrakurz, was bei dem etwas kürzeren Reach für eine gute Balance sorgen könnte.

 

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Ein Grad bringt die Winkelverstellung mittels der Flip Chips. In der abgebildeten Position beträgt der Lenkwinkel 66 Grad, umgekehrt hätte 67 Grad.

FRD – ein Bike der Extraklasse
Beim Topmodell «FRD» lässt sich Felt nicht lumpen. An den Decree-Rahmen mit der Highend-Carbon-Faser «UHC Ultimate plus TeXtreme kommen nur die besten Teile: Srams Top-Schaltung XX1 wie auch deren Topbremse Guide Ultimate. Bei der Sattelstütze kommt die bewährte Reverb-Stealth zum Einsatz. Ebenfalls aus dem Hause Rock Shock stammen das Monarch-Plus-Debonair-Federbein sowie die Pike-RCT3-Dual-Position-Gabel. Beim Rollmaterial geht der Luxus mit auf Chris-King-Iso-Naben gespeichten Enve-M60-Forty-Carbonfelgen. Angetrieben werden diese über die Next-SL-Carbonkurbeln von Race Face.
 

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Derart viel Highend lässt auch ein tiefes Gewicht erwarten. Dieses ist mit angegebenen und selbst nachgewogenen 11.17 Kilogramm wahrlich leicht, wenn man bedenkt, dass die Ausstattung trotzdem noch stabil genug gewählt ist.
So viel Luxus schlägt sich halt auch im Preis nieder: Stolze 11'990.- Franken kostet das Topmodell FRD. Die Modelle Decree 1, 2 und 3 belasten den Geldbeutel mit 5'799.-, 4'799.- und 3'999.- Franken deutlich weniger.

www.feltbicycles.com