Die Kampenwand (1669 Meter über Meer) ist das Wahrzeichen der gesamten Region, ein Alleskönner-Berg: Klettern, Skifahren, Wandern, Paragliding, Mountainbiken. Zudem laden mehr als zehn bewirtschaftete Almen (Donnerstags ist der legendäre Mountainbiker-Stammtisch auf der Steinlingalm) zu einer Brotzeit mit Fernblick ein. Besonders Freunde des vollgefederten Drahtesels kommen an diesem Berg auf ihre Kosten, denn unabhängig des bayerischen «Allgemeinen Betretungsrechts» ist der Berg auf allen Wanderwegen für Wanderer UND Mountainbiker freigegeben (darauf weisen auch Schilder hin). Damit das so bleibt, ist natürlich gegenseitige Rücksichtnahme gefragt. Trotz der offiziellen Freigabe sind die Trails der Kampenwand nicht mit Bikern überfüllt. So auch der Reitweg, ein grossartiger und logischer Trail von der Bergstation der Kampenwandbahn hinunter nach Hohenaschau. Apropos Kampenwandbahn und was viele nicht wissen: Ab 13.30 Uhr kann man sein Bike auch bequem in den nostalgischen Gondeln gen Berg schaukeln lassen. Wo wir wieder bei dem Thema mit der Wampe wären…

Von Aschau im Chiemgau (615 Meter über Meer) über Kohlstatt auf dem asphaltierten Almweg hinauf ins Gebiet der Maisalm (900 Meter über Meer). Weiter auf geschotterter Strasse in das so genannte «Goriloch» und über steile Serpentinen hinauf zur Gorialm (1240 Meter über Meer). Pause! Genialer Blick über den gesamten Chiemsee. Weiter geht es in mässiger Steigung hinauf in Richtung Steinlingalm (1437 Meter über Meer). Wer hier noch Power hat steigt zu Fuß in circa 20 Minuten der Kampenwand aufs felsige Haupt. Ein phänomenaler Rundumblick belohnt die Gaudi (Schwindelfreiheit vorrausgesetzt). Wer die Energiespeicher lieber wieder auffüllen möchte kehrt in der Steinlingalm ein (unbedingt das Hohenaschauer Gamsbier probieren!), Fast alle Höhenmeter sind hier geschafft. Hinüber zur Sonnenalm (1500 Meter über Meer) und der Bergstation der Kampenwandbahn geht es über den alt-ehrwürdigen Reitweg fast eben, den Trailfahrer ab jetzt bis ins Tal nicht mehr verlassen werden.

Helm auf, Protektoren an ­ der wilde Ritt über den Reitweg beginnt… Zunächst recht harmlos über eine steile Schotterpiste vorbei an der Möslarnalm (1450 Meter über Meer) und weiter über die Skipiste, bis auf 1320 Meter über Meer rechts wieder der ursprüngliche Reitweg abzweigt. Steil, felsdurchsetzt, bei weitem nicht einfach geht es hinunter zur Schlechtenbergalm (1260 Meter über Meer). Hier kann man sich gut und gerne ein weiteres bayerisches Bier schmecken lassen, denn die größten ­ wenn auch nicht alle ­ Schwierigkeiten sind schon gemeistert. Zum Bier ein Tomatenbrot mit Ei, denn das schmeckt hier besonders gut. Weiter geht es über den Reitweg, zunächst easy über einen Wiesentrail, später im Wald durchaus wurzelig und verblockt zur Andachtsstätte «Bei unser lieben Frau». Hier wechselt man kurz auf einen Forstweg, der aber schnell wieder in einen Trail mündet. Über eine Forststrasse, zunächst bergab, später kurz bergauf biegt auf gut 1000 Meter über Meer wieder der Reitweg-Trail in Serpentinen ins Tal ab. Diesem folgt man nun flowig, jedoch teilweise verblockt, bis der Aschauer Ortsteil Brückl erreicht ist. Von hier über die Bundestrasse zurück zum Ausgangspunkt.