Zuerst der Dämpfer, dann das Bike | Ride MTB

Zuerst der Dämpfer, dann das Bike

Rock Shox scheut sich nicht, mit «Metric» einen neuen Denkansatz - man vermeide tunlichst das Wort Standard - für Dämpfer zu lancieren. Und denkt dabei «out of the box»: Die Federungspioniere bauen die Dämpfer und die Hersteller passen die Hinterbauten daran an. Erstes Resultat: Die Federbeine Deluxe und Super Deluxe.

Mit Metric Shock Sizing haben sich sechs Suspension-Spezialisten zusammen getan und Sram präsentiert als Erster die neue Generation von Dämpfern. Mit den Federbeinen Deluxe und Super Deluxe bricht gemäss Sram ein neues Federungszeitalter an.

Neue Einbaulängen

Bis heute hatten Mountainbike-Ingenieure Hinterbauten entwickelt und im Anschluss wurden passende Dämpfer entworfen. Mit dem Resultat, dass je länger je öfter Dämpfer spezifisch für einen Rahmentyp mit einem spezifischen sogenannten Tune ans Bike geschraubt wurden. Jetzt führt Rock Shox die Metric-Dämpfer ein, mit neuen Dämpferlängen (nicht mehr im imperialem Zoll-Mass, sondern im metrischen gleich Millimeter -Mass) und neuen Kinematiken – worauf die Bike-Hersteller dann die Hinterbauten abzustimmen haben. Die Metric-Einbaulängen betragen künftig 190, 210 und 230 Millimeter - und bisherige Einbaulängen wie 222.25 oder 184,15 Millimeter wird Rock Shox nicht mehr anbieten.

Neue Aufnahme, keine Gleitbuchsen mehr

Auch bei den Einbaubuchsen gibt es via Metric Änderungen: Die (schwer abzumessenden) Einbaubreiten von 22.2 oder 25.4 Millimeter werden verschwinden und werden durch glatte metrische Masse ersetzt.

Mit Metric geht Rock Shox noch weitere Themen an: Die neuen Dämpfer Deluxe und Super Deluxe erscheinen mit kugelgelagerten Aufnahmen, anstatt der bekannten Gleitbuchsen. Dadurch soll das Ansprechverhalten deutlich besser werden und der Verschleiss sinken. Auch neu ist der sogenannte Trunnion Mount, das ist eine Dämpferaufnahme seitlich im Gehäuse und nicht wie bisher von der Stirnseite her. Durch die neue Konstruktionsweise werden die Einbaulängen kürzer, Sram erwähnt den Vorteil, dass bei kleinen Rahmen dadurch keine kürzeren Dämpferlängen eingesetzt werden müssen, und auch bei kleinen Rahmen keine Leistungseinbussen wie bisher durch kürzere Dämpfer entstehen.

Neue Dichtungen

Auch an den Dichtungen haben die Sram-Ingenieure gearbeitet: Die Bereich der Überlappung der Dichtung der Luftkammer ist bei den neuen Dämpfern circa ein Drittel grösser als bisher, der Bereich der Kolbendichtung gar um 90% grösser überlappt. Sram will dadurch die Haltbarkeit deutlich steigern.

Downhill-Innenleben

Den zwei neuen Dämpfern spendiert Sram Technik aus dem Gravity-Segement. Die Negativfeder des Vivid und Vivid-Air-Dämpfers wird künftig in den Federbeinen Deluxe und Super Deluxe ihr Werk verrichten – und soll für ein verbessertes Ansprechen sorgen.

Den Dämpfer Deluxe lanciert Sram für Crosscountry und Trail-Bikes, das Pendant Super Deluxe zielt mit einer Schnittmenge ebenfalls auf Trail-Bikes und Enduro-Boliden.

Sram beliefert vorerst Hersteller für das Modelljahr 2017 mit den neuen Dämpfern. Rückwärtskompatibel ist die neue Technologie nicht, ein Metric-Dämpfer wird nicht kompatibel sein mit einem bestehenden Hinterbau.

www.sram.com

 

 


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