Zu Besuch bei Sram | Ride MTB

Zu Besuch bei Sram

Wo Deine Schaltung oder Federgabel herkommt, da war Ride zu Besuch: In der Sram-Zentrale in Taiwan. Neben der Federgabel-Montage gibt es Einblicke in den Zusammenbau von Schalt-Parts oder Scheibenbremsen. Interessant dabei: Roboter sieht man wenig, diese sind gemäss Sram schlecht für die Innovation.

In Taichung, der Fahrradhauptstadt von Taiwan und wahrscheinlich der ganzen Welt, ist Sram mit seinem Hauptsitz seit 29 Jahren präsent. Die Fabrik hat einen etwas unübersichtlichen Grundriss, da in diesen fast drei Jahrzehnten über 17 Gebäude dazu gekommen sind. Die Fläche der Fabrik erstreckt sich auf rund 42'000 Quadratmeter.

Sram beschäftigt 2122 Mitarbeiter in Taiwan, insgesamt sind es beim Singlechainring-Pionier weltweit 3102 Sram-Mitarbeiter an 18 Standorten in neun Ländern. Die Führungsetage in der Taichung Factory besteht fast ausnahmlos aus Taiwanesen, Manager aus den USA oder Europa sind die Ausnahme.

Auf das Wachstum angesprochen, das Sram durchläuft aufgrund von Innovationen wie 1x- oder kabellosen Schaltungen, sagt Bob Chen, General Manager Sram Asia und Engineering Manager: «Wir konnten die Produktion durch Effizienz steigern, nicht durch Automatisierung». Ein wichtiger Bestandteil für diese Effizienz ist die Schulung der Mitarbeiter vor Ort, wobei die Schulungsinhalte auf Sicherheit, Qualitätssicherung und Verbesserung fokussieren.

Roboter sind in Srams Taichung Factory fast keine anzutreffen. «Roboter sind gut für die Massenproduktion. Aber schlecht für die Flexibilität», sagt Joao Pires, Director of Manufacturing bei Sram Asia. Und genau diese Flexibilität sei der Schlüssel für Verbesserungen. «Will man ein Produkt oder die Produktion ändern, resultiert das in grossen Investitionen in die Robotik. Wir wollen schnell, flexibel und innovativ sein. Deshalb setzten wir sehr wenig Roboter ein und setzen auf kleine, anpassbare Montageeinheiten», so Pires.

Neben der kontinuierlichen Weiterbildung der Mitarbeiter, die Sram-Parts herstellen, setzt der Hauptkonkurrent von Shimano in Taichung auch auf den Ideenreichtum und die Erfahrung des Teams. «Wir haben rund 1.500 Mitarbeiter hier in der Fertigung. Wenn jeder von ihnen eine Idee zur Verbesserung hat, haben wir 1.500 Verbesserungsideen. Das ist ganz etwas anderes, als wenn die Verbesserung nur Managementsache ist. Wenn man nur ein paar Manager hat, die versuchen, Verbesserungen zu bringen, dann kann das nie den gleichen Effekt haben», sagt Pires.


Weitere News zu diesem Artikel