Zu Besuch bei DT Swiss: Einblicke in die Felgenproduktion | Ride MTB

Zu Besuch bei DT Swiss: Einblicke in die Felgenproduktion

Friso Lorscheider, International Sales Manager bei DT Swiss, führt durch die einzelnen Schritte, wie in Biel aus Aluminiumprofilen verkaufsfertige Felgen enstehen. Nicht nur Maschinen erfüllen dabei ihren Zweck, in der Felgenproduktion steckt auch Handarbeit.

DT Swiss erhält von Zulieferern die Felgenprofile in gerader Form – sogenannte Extrusions -, bei denen die Aluminium-Legierung und das Profil gemäss den Anforderungen der Bieler angeliefert werden. Im ersten Schritt läuft das circa sechs Meter lange Profil in einen Biege-Apparat, in dem fünf Rollen das «Flache» zum «Runden» biegen. Das Zwischenprodukt ist eine sogennante gebogene Extrusion, die Basis für drei Felgen.  

Das Biegen des Profils in einen Kreis sei der anspruchvollste und der entscheidenende Arbeitsprozess für eine masshaltige und präzise Felge, da nachträglich ein gebogenes Profil/Felgenring nicht mehr zu richten ist. Die Biege-Rollen sind spezifisch für die jeweiligen Felgenmodelle gefertigt - die Felgengrösse respektive das Laufradformat in Zoll ist beinflussbar durch die Winkel der Räder, durch die das Felgenprofil beim Biegeprozess hindurchläuft.  

Auf das Biegen folgt das Sägen der Felgenringe in drei einzelne Felgenrohlinge. Nach dem Sägen erreicht die Felge bereits die endgültige Form, ist aber noch zu verschweissen oder mit einer Stecktechnik zu einem perfekten Rundling zu verarbeiten. Alle geschweissten Felgen, die DT Swiss weltweit verkauft, enstammen ausschliesslich der Produktion am Hauptsitz in Biel. Bei den geschweissten Felgen sind die Enden des Rings durch eine Schweissnaht verbunden. Im Innern des Profils ist am Felgenstoss ein Einsatz angebracht - dieser Einsatz wird maschinell so bearbeitet, dass der Einsatz mit der Felge zu einer Einheit verschweisst ist.

Um die Schweissnaht kümmert sich eine maschinelle Apparatur, die das überschüssige Material abträgt. In Handarbeit legt ein Mitarbeiter den finalen Schliff an, um den Felgenstoss – dem Punkt, an dem die Profilenden zusammenstossen – perfekt zu verarbeiten und zu polieren.  

Ist das Alu-Profil zu einem möglichst perfekt runden Ring gebogen, folgt das Bohren der Speichenlöcher und des Ventillochs. Sind die Felgen mit diesen Bohrungen versehen, kommen eine Rüttel- und Waschmaschine zum Einsatz, um das Profil von Spänen und öligen Produktionsrückständen zu befreien.

Bei Non-Disc-Felgen bekommt die Bremsfläche eine gesonderte Behandlung und erhält für das Erhöhen der Bremsleistung einen Schliff und kommt glänzend aus der maschinellen Bearbeitung hervor.  

Lorscheider weist abschliesssend zur Felgenproduktion darauf hin, dass heutzutage keine Speichenösen mehr nötig seien, denn das verarbeitete Aluminium biete genug Festigkeit. Vor allem in Rennradbereich sei die Ösen-Optik jedoch immer noch gefragt.  

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