WM-Gold Nummer 1: Die Schweiz gewinnt in Cairns das Team-Rennen | Ride MTB

WM-Gold Nummer 1: Die Schweiz gewinnt in Cairns das Team-Rennen

Die Schweizer Delegation sichert sich bei den Mountainbike-Weltmeisterschaften die erste Goldmedaille mit dem Sieg im Team-Wettkampf. Die Kombo mit Nino Schurter, Jolanda Neff, Sina Frei, Joel Roth und Filippo Colombo gewinnt den WM-Auftakt vor der dänischen und der französischen Delegation.

«Mit dieser Vorlage musste ich es ja machen», meint Nino Schurter im Ziel, nachdem er sich von seinem vier Kollegen Jolanda Neff, Filippo Colombo, Joel Roth und Sina Frei hat feiern lassen. «Die haben es mir richtig einfach gemacht», so Schurter.

Einfach ist für den Schluss-Fahrer, dass er nur noch die kanadische U23-Fahrerin Anne Julie Tremblay vor sich hat und die schon vor dem Anstieg überholen kann. Da hat Schurter bereits 50 Sekunden auf die Nachwuchs-Fahrerin aufgeholt und er hat das Glück des Tüchtigen, dass er nicht im Anstieg vorbei muss. Denn viele Fahrer klagen, dass Überholvorgänge in dem langen, technischen Anstieg kaum möglich sind. Da wo es zwei Linien gibt, sind sie so kurz, dass man so gut wie nicht passieren kann.

Grund zur Klage hat auch Jolanda Neff. Sie ist als Siebte mit einer Minute Rückstand auf die kanadische Ex-Weltmeisterin Catharine Pendrel ins Rennen gegangen, hängt aber im Anstieg dann hinter der französischen U23-Fahrerin Lena Gerault fest. «Ich habe es fünfmal probiert, gerufen, aber sie ist nicht auf die Seite», erzählt Neff. Erst in der Abfahrt gelingt es ihr mit einem kühnen Überholvorgang vorbei zu ziehen und sich auf die Verfolgung von Pendrel zu machen.  

«Das war ein cooles Manöver», hat die Dänin Malene Degn das von hinten beobachtet und klopft Neff auf die Schulter. A propos Schulter. Die scheint der 24-Jährigen keine Probleme mehr zu machen.
An der von Schurter angesprochenen Vorlage hat auch Sina Frei einen großen Anteil. Die U23-Europameisterin nimmt zum Beispiel ihrer Dauer-Konkurrentin Evie Richards und ist auch schneller als Ex-Weltmeisterin Pauline Ferrand Prevot. «Man kann es sehr schlecht einschätzen, wenn man keine direkten Gegner hat und nur eine Runde Vollgas fährt. Ich denke, ich habe aber wenig Fehler gemacht und kann zufrieden sein mit meiner Leistung», meint Sina Frei.

U23-Fahrer Filippo Colombo hat es mit einigen Elite-Fahrern zu tun und wechselt an sechster Stelle. «Schlecht war es nicht», meint Colombo. «Super, dass es zum Titel gereicht hat.»
Junior Joel Roth ist ein wenig kritisch mit sich. «Ich dachte, ich wäre schneller. Aber vermutlich habe ich denselben Fehler gemacht wie bei der EM und bin zu schnell angegangen», so Roth, der dennoch ein Strahlen aufsetzen kann, als Schurter die Ziellinie überquert und für den ersten Schweizer Team-WM-Titel sorgt seit 2010.