Widerstand gegen Berner Singletrail-Verbot formiert sich | Ride MTB

Widerstand gegen Berner Singletrail-Verbot formiert sich

Das geplante Singletrail-Verbot für den Kanton Bern hat in den letzten Tagen grosse Wellen geworfen. Nun formiert sich Widerstand. Mountainbiker und Touristiker wollen gegen das neue Gesetz vorgehen, kritische Voten kommen aber auch von Förstern.

An vorderster Front kämpft der Verein «Trailnet» gegen die Revision des Waldgesetz. Sie haben in einem dreiseitigen Schreiben detailliert aufgeführt, warum auf die geplante Änderung des Artikels 22 verzichtet werden soll. «Aus unserer langjährigen Erfahrung spricht die Praxis eine andere Sprache und daher ist es uns ein Anliegen, anstelle von repressivem Vorgehen die sanften Massnahmen zu fördern, bevor wir soweit kommen», entgegnen sie den Argumenten des Kantons Bern.

Den Schutz der Natur stellt «Trailnet» nicht in Frage, dafür müssen aber die Nutzergruppen miteinbezogen und nicht ausgeschlossen werden. Nutzungskonflikte sollen durch geschickte Massnahmen und Kommunikation verhindert werden, Verbote seien lediglich Ultima-Ratio-Sanktionen und ein deutliches Zeichen einer misslungenen Entflechtung. «Trailnet» weist auch darauf hin, dass auf nationaler Ebene der Trend zur Ko-Existenz von Wanderern und Mountainbiker herrsche, dem sich der Kanton Bern nicht verschliessen dürfe.

Nicht tatenlos hinnehmen
Zur Wehr setzen will man sich auch im Berner Oberland, wo der Mountainbike-Tourismus eine wichtige Basis das Sommergeschäfts darstellt. Gegenüber der Zeitung «Bund» sagt Rahel Mazenauer von der Jungfrau-Region Marketing AG, dass man diese Gesetzesänderung bestimmt nicht tatenlos hinnehmen werde. Über die Vereinigung Destinationen Berner Oberland dürfte gegen das neue Waldgesetz  eine Stellungnahme eingehen.

Kritik kommt zudem von Förstern in der Stadt Bern. Man sehe nicht ein, warum ein Gesetz geschaffen werde, das nicht durchzusetzen wäre. Als Förster werde man nicht den Verkehr im Wald regeln, und die Polizei habe wohl besseres zu tun. Vielmehr sieht man eine Zukunft in der konstruktiven Zusammenarbeit mit den Bikern als mit der Strategie, diese in die Illegalität zu überführen.

Stellungnahme von «Trailnet»:
www.trailnet.ch

Bericht im «Bund» mit Reaktionen:
www.derbund.ch


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