Weltcup: Vier Schweizer starten am Sonntag aus der ersten Reihe | Ride MTB

Weltcup: Vier Schweizer starten am Sonntag aus der ersten Reihe

Bei den Short-Track-Rennen zum Auftakt der Weltcup-Saison in Albstadt, fahren Pauline Ferrand-Prevot und Mathieu van der Poel die Siege ein. Linda Indergand feiert den Auftakt mit Rang zwei, während Sina Frei Platz acht belegt. Bei den Männern wird Nino Schurter hinter Victor Koretzky Dritter, Mathias Flückiger fährt auf Platz fünf.

Linda Indergand startet gut aus dem Pulk und bleibt stets in der Spitzengruppe vertreten. Kurz vor Ende der zweiten Runde setzt sich die Urnerin sogar ab und holt fast zwanzig Sekunden heraus. Ihr Vorsprung schmilzt dann aber, wächst wieder etwas an, und so geht sie mit 17 Sekunden in die sechste und letzte Runde.

Just auf den letzten Umgang erhöt Annie Last das Tempo in der Spitzengruppe. Fast explosionsartig holen die Verfolgerinnen auf und stellen die Schweizerin im Singletrail. Doch diese gibt sich nicht geschlagen und hält im letzen schleichenden Anstieg dagegen, trotz dessen ihre Variosattelstütze seit fast Rennbeginn nicht mehr selbstständig ausfährt. Nochmals drückt Indergand auf die Tube und nur noch die Weltmeisterin Pauline Ferrand-Prevot vermag entgegenzuhalten.

Die Französin nutzt ihr Schwung, um kurz vor der Zielgeraden in Führung zu gehen. Sie zieht den Sprint an und holt sich den ersten «kleinen» Weltcup-Sieg der Saison 2021, dank ihrer kraftsparenden Taktik, wie sie erklärt: «Damit hätte ich im vornerein nicht gerechnet. Ich war immer vorne dabei, versuchte aber nicht zu viel im Gegenwind zu fahren und liess die anderen mehr Führungsarbeit machen. Alleine vorne fahren, hätte ich nicht können, aber so ging die Taktik perfekt auf.»

Hinter Indergand belegt Annie Last (GBR) Platz drei, Kate Courtney (USA) und Loana Lecomte (FRA) klassieren sich auf den Rängen vier und fünf.
«Eigentlich war die Solofahrt nach meiner Attacke nicht geplant, aber da das Tempo bei den Verfolgern zusammenbrach, öffnete sich eine ordentliche Lücke die ich dann zu nutzen versuchte. Es war toll, so lange an der Spitze zu sein, auch wenn es am Ende nicht zu Sieg reichte», erklärt Linda Indergand ihren Ausriss.

Van der Poel im Short Track ungeschlagen

Im Rennen der Männer geht’s bereits zu Beginn zur Sache. Es ist Mathieu van der Poel, der schon zu Beginn von Runde zwei eine Vorentscheidung sucht. Schurter pariert, aber der Holländer startet sobald eine weitere Attacke. Auch hier klebt der Schweizer sobald wieder am Hinterrad van der Poels, bald auch die weiteren Verfolger.
 
Nun versuchen es erst Victor Koretzky, dann Weltmeister Jordan Sarrou – und beide Male ist Schurter zur Stelle, und dann startet er selbst die nächste Attacke. Jedoch ist sein Erfolg auf diesem schnellen ebenfalls von kurzer Dauer. Danach haben die bisherigen Protagonisten erstmal die Nase voll – das Tempo bricht zusammen.
 
Die Ruhe ist aber nicht von langer Dauer, Mathias Flückiger zeigt sich an der Spitze und verschärft sogleich das Tempo. Diese Attacke zieht das Feld wieder in die Länge, und nun nutzt van der Poel den Schwung für seine finale Tempoverschärfung. Nun reisst der Faden zu seinen Verfolgern und auch Nino Schurter kann nicht mehr aufschliessen. Der Holländer gewinnt mit deutlichem Vorsprung, Schurter wird am Ende noch vom Franzosen Koretzky abgefangen. Damit gewann van der Poel jedes Short-Track-Rennen, wo er am Start war.
«Mein Ziel war es, das Feld an der Spitze zu verkleinern, sodass ich mit sechs, sieben Fahrern an der Spitze wegkomme und wir uns dort die Arbeit teilen. Es war klar, dass es immer wieder zu harten Positionskämpfen kommt, die ich eigentlich vermeiden wollte. Der Gegenwind auf der Zielgeraden war letztlich einfach zu stark, sodass niemand wirklich Vollgas fahren wollte», erklärt van der Poel seine Taktik und fügt an: «Ich habe mich heute sehr gut gefühlt und hoffe, dass ich auch am Sonntag vorne sein kann. Die Strecke ist sehr bergig, was mir nicht unbedingt liegt, aber ich werde mein Bestes versuchen.»
 
Schurter äussert sich zufrieden über sein Rennen: «Ich habe mich bewusst zurückgehalten und nicht versucht selber zu attackieren. Ich starte am Sonntag aus der ersten Startreihe, das war mein Hauptziel.»
In die erste Startreihe schafft es auch Mathias Flückiger, der sich nach seiner Attacke nochmals fängt und auf Rang fünf kämpft.