Weltcup Albstadt: Eine Premiere, eine grosse Absenz und ein Fragezeichen | Ride MTB

Weltcup Albstadt: Eine Premiere, eine grosse Absenz und ein Fragezeichen

Bereits morgen Freitag geht es im süddeutschen Albstadt mit dem Weltcup-Programm los. Der Start macht die Premiere des Short-Track-Rennens das zum Cross-Country-Weltcup dazugehört. Ob bei den Frauen oder Männern, die Ausgangslage ist in beiden Kategorien spannend, auch wenn bei Letzteren Van der Poel «limitiert» ist und Absalon fehlt.

Der «Mercedes-Benz UCI Mountainbike Weltcup» in Albstadt verspricht sportlich ein tolles Wochenende zu werden. Die erste Attraktion startet bereits am Freitag am frühen Abend mit dem Short-Track-Rennen. Es gilt als das grosse Ungewisse, denn vor allem auch die Fahrer sind gespannt wie das Rennen herauskommen wird. An den Start gehen jeweils die besten 40 Frauen und Männer. Das Rennen auf dem 1.2 Kilometer langen Rundkurs soll 25 Minuten betragen und ist entscheidend für die Startposition von Sonntag. So will auch Nino Schurter sich von seiner Sprintstärksten Seite zeigen, um beim Cross-Country-Rennen möglichst in der ersten Startreihe zu stehen.
 
Südafrika-Weltcup-Gewinner Sam Gaze werden auch hohe Chancen für den Sieg im Short Track beigemessen, gehört doch der Neuseeländer weltweit auch zu den besten Sprintern. Aus Schweizer Sicht dürften neben Schurter die Jungraketen Andri Frischknecht und Lars Forster ein Wörtchen mitreden und auch Thomas Litscher gilt als sehr Sprintstark. Nach seiner Hüftoperation scheint sich Litscher zumindest gut erholt zu haben. Natürlich gehört auch Mathieu Van der Poel zu den Mitfavoriten – trotz Verletzung.

Bei den Frauen zählen Kathrin Stirnemann als amtierende und Linda Indergand als frühere Eliminator-Weltmeisterinnen zu den Favoritinnen im Short Track. Aber auch Jolanda Neff hat immer wieder ihre Schnellstarterqualitäten bewiesen.
 

Wer verhindert Schurters Hattrick?

Schurters langjähriger Konkurrent Julien Absalon hat am Montag seinen sofortigen Rücktritt erklärt. Der Franzose hätte wegen seiner gesundheitlichen Situation aber ohnehin nicht zu den Favoriten gezählt. Doch auch bei Schurter-Schreck Mathieu Van der Poel steht ein Fragezeichen. Wie der Holländer am 15. Mai auf seiner Facebook-Seite schrieb, brach er sich am 11. Mai das Kahnbein, wurde dazwischen operiert und will in Albstadt trotzdem an den Start gehen. Beim Short Race könnte sein Plan noch aufgehen, aber im Cross Country? Die Sinnfrage lassen wir dabei mal weg.
 
Nach aktuellem Stand könnte natürlich Sam Gaze den dritten Schurter-Sieg in Albstadt verhindern. Aber auch Maxime Marotte befindet sich laut seinem Team-Kollegen Manuel Fumic in bestechender Form, und mit Mathias Flückiger hat der Weltmeister einen zähen Gegner aus dem eigenen Lande.
 

Eine gute Hand voll

Bei den Frauen gibt es eine gute Hand voll Kandidatinnen die um die begehrten Podestplätze fahren können. Zum Beispiel Annika Langvad: Wer im Trikot der Weltcup-Führenden an den Start geht, gehört automatisch zu den Favoriten. Mit ihrem Sieg in Stellenbosch hat die Dänin das Ziel somit gleich auf dem Rücken.

Pauline Ferrand-Prevot ist die Albstadt-Siegerin des Jahres 2014. Nach acht Wochen mit Strassenrennen fahren, ist die Französin nun wieder auf dem Mountainbike und definitiv ein Kandidat für die grösste Trophäe bei der Preisverleihung in Albstadt.
 
Auch Weltmeisterin Jolanda Neff dürfte im Rennen eine wichtige Rolle spielen, auch wenn ein schwerer Trainingssturz im April in ihren Formaufbau pfuschte.

Die Ukrainerin Yana Belomoina gewann letztes Jahr in Albstadt ihr erstes Weltcup-Rennen. Zwei weitere Siege folgten und die Gesamtwertung gewann sie vorzeitig. Im Herbst hatte sie jedoch einen Trainingsunfall auf der Strasse, der zu einem Oberschenkelbruch und einer langen Trainings- und Rennabstinenz führte. Mit ihrem Sieg in Obertraun, am letzten grossen Rennen vor Albstadt, ist sie endlich wieder im Kreis der Podiumskandidaten.

Neben diesem Quartett muss man auch Maja Wloszczowska dazuzählen. Die Polin ist seit mindestens zwölf Jahren im Weltcup. Ihr letzter Sieg war vor sechs Jahren, aber sie ist seitdem nah dran.
 
Gunn-Rita Dahle-Flesjaa, die Grande-Dame des Cross-Country, bestreitet ihre letzte Weltcup-Saison. Die 45-jährige Norwegerin gehört zum erweiterten Favoritenkreis, genauso wie die knapp halb so alte Anne Tauber aus den Niederlanden, die mit Platz drei in Stellenbosch überraschte. Die aus dem Eisschnelllauf kommende Newcomerin muss man als ernsthafte Herausforderin betrachten. Am Samstag feiert sie zudem ihren 23. Geburtstag.

Auf deutscher Seite ist da Sabine Spitz die mit ihrem achten Platz in Stellenbosch gezeigt, dass noch immer mit ihr zu rechnen ist. Aber auch auf Elisabeth Brandau und Alessandra Keller gilt es eine Auge zu werfen. Die beiden befinden sich in einer guten Form und dürften in Albstadt ebenfalls ein Wörtchen mitreden. Mit Catherine Pendrel und Emily Batty sind auch zwei Kanadierinnen das Zeug für Top-Klassierungen haben, wegen ihres vergleichsweise ungewissen Formstands aber auch eine Variable in das Rennen bringen.
 
Programm

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