Weber und Rutz sind die neuen Downhill-Schweizermeister | Ride MTB

Weber und Rutz sind die neuen Downhill-Schweizermeister

An den Downhill-Schweizermeisterschaften in Gstaad/Schönried schnappt sich Lutz Weber erstmals den Titel vor Maxime Chapuis und Noel Niederberger. Bei den Frauen kommt es gänzlich zu einer Überraschung: Lea Rutz holt sich den Meistertitel vor der topgesetzten Carina Cappellari und Geraldine Fink. In der Kategorie U19 holt sich Ari Montanier das begehrte Meistertrikot.

Schönried bei Gstaad steht als Austragungsort eines grossen Downhill zum ersten Mal im Rampenlicht. Wenn auch nicht mit krassen Steingärten und riesigen Sprüngen gespickt, bieten die Veranstalter eine spassige aber zugleich auch sehr fordernde und natürliche Strecke. Fehler liegen hier kaum welche drin, und so war die Spannung schon für den Rennlauf garantiert.
 
Als achtletzter startet der Titelverteidiger Maxime Chapuis ins Rennen. Anhand von seinen guten Ergebnissen im Weltcup, ist er auch hier der Topfavorit. Seine Zeit im Finallauf reicht für Platz eins, doch folgen noch sieben schnelle Fahrer. An seine Fahrzeit von 2:53.060 Minuten kommt jedoch keiner mehr heran – auch Felix Klee, der drittletzte Fahrer, schrammt an Chapuis Zeit und wird Fünfter. Es ist Lutz Weber der dann das Blatt noch wendet und die Bestzeit in Strecke am Rellerli brennt.
 
Die Augen sind auf Noel Niederberger gerichtet, der Schnellster des Zeitlaufs zuletzt startet. Er ist schnell unterwegs, vielleicht etwas zu schnell, und er fährt neben die Strecke. Trotz der Zeiteinbusse schafft er es noch auf den dritten Platz. Der neue Schweizermeister ist somit Lutz Weber. «In meinem Lauf ist alles bestens aufgegangen. Dort wo ich am Samstag im Zeitlauf etwas überzogen hatte, habe ich heute etwas rausgenommen. Auf dem restlichen Teil der Strecke bin ich aber aufs Ganze gegangen. Meine Schneiderin ist nun gefordert, den Schweizermeisterärmel rechtzeitig aufs kommende Rennen am Wiriehorn anzunähen», lacht der frischgebackene Schweizermeister.

Überraschung bei den Frauen

Wo es auf einer Strecke derart knapp zur Sache geht, muss man aufs Ganze gehen. Genau das hat sich Lea Rutz vorgenommen und auch umgesetzt. Mit rund drei Sekunden Vorsprung holt sich die 21-Jährige überraschend den Schweizermeistertitel. «Es ist meine erste Medaille an Schweizermeisterschaften, und dann ist sogleich die Goldene – ich bin überglücklich. Ein super Gefühl! Mein Lauf war perfekt, ich bin überall gut durchgekommen, war aber teilweise hart am Limit. Ich denke genau das hat es gebraucht, um zu gewinnen», freut sich Rutz über ihren ersten grossen Sieg.
 
Carina Cappellari kann ihre Favoritenkarte nicht ausspielen und muss sich mit der Silbermedaille zufrieden geben. Wenn auch enttäuscht, beweist sie sportgeist: «Mein Lauf war eigentlich ganz gut, wohl aber etwas zu sicher. Ich hätte sehr gerne gewonnen, aber Lea hatte einfach den besseren Lauf und deshalb herzliche Gratulation an sie.»
 
Spannung kommt auch um Rang drei auf. Alexandra Wohlgensinger bringt mit 3:40.604 Minuten eine solide Zeit runter. Géraldine Fink kann die Vorgabe jedoch unterbieten und holt damit die bronzene Auszeichnung.
«Ich bin sehr selbstsicher gestartet und versuchte alles aus der Strecke herauszuholen. Kurz vor dem Ziel machte ich einen kleinen Fehler, zum Sieg – wenn auch sehr knapp – reichte es trotzdem. Ich bin super happy!»
 
Die knappste Entscheidung gibt es bei den Junioren. Dort gewinnt Ari Montanier nur gerade 26 Hundertstelsekunden vor Janis Lehmann und weitere 1.3 Sekunden vor Pascal Reusser. Montanier gibt zu Protokoll: «Ich bin sehr selbstsicher gestartet und versuchte alles aus der Strecke herauszuholen. Kurz vor dem Ziel machte ich einen kleinen Fehler, aber zum Sieg – wenn auch sehr knapp – reichte es mir trotzdem. Ich bin super happy!»
 
In der Kategorie Masters Lizenziert gibt es mit Martin Kägi ebenfalls einen neuen Schweizermeister. Rang zwei geht an Jérôme Crottaz, Rang drei an Thomas Ryser.

Ranglisten Schweizermeisterschaften Downhill

Das Rennen vor dem Rennen

Lange stand die Austragung der Downhill-Schweizermeisterschaften in der Schwebe, bis am 01. Juli bekannt wurde, dass Schönried bei Gstaad die Titelkämpfe veranstaltet. Viel Zeit blieb den Organisatoren allerdings nicht, und so begann das eigentliche Rennen, um  das Meisterschaftsrennen zu ermöglichen. Romeo Cairoli, die treibende Kraft hinter dem Rennen spricht von einer hektischen Zeit die das Team um OK-Präsident Claude Frautschi hatten: «Es war eine hektische Zeit bis zum Rennen. Die konkrete Bewilligung für die Rennstrecke bekamen wir erst am 10. Juli. Somit hatten wir noch rund einen Monat, die wenigen bestehenden Abschnitte mit dem Bau Weiterer zu vervollständigen – in Handarbeit notabene. Bis auf 200 Meter, die wir mit dem Bagger machen konnten, bauten wir in vielen Stunden Fronarbeit den grössten Teil der Strecke mit Schaufel und Pickel. Dabei durften wir auch auf die grosse Unterstützung von Dominic und Pascal Tinner zählen. Ein grosses Dankeschön gebührt auch den Einheimischen, die ihre Freizeit geopfert haben, um die Strecke rechtzeitig fertigzustellen.»
 
Cairoli zeigt sich nach dem Rennen auch sichtlich zufrieden mit dem Ablauf und fügt an: «Ein grosses Merci an alle Helfer, Sponsoren, Fahrer und Betreuer – einfach an alle die den Event in irgendeiner Form unterstützt haben. Vielen Dank auch für die vielen positiven Rückmeldungen, und ich würde mich sehr freuen, den Einen oder Anderen wieder bei uns auf der Strecke zu sehen.»

www.bikeparkgstaad.com
www.swiss-cycling.ch

 


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